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Ausgetanzt: Beliebte Disco im Erzgebirge steht vor dem Abriss

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Die Discothek „Le Clou“ in Neudorf galt als Hochburg für Nachtschwärmer. Diese Zeiten sind vorbei. Nun wird sogar der Abbruch des Gebäudes vorbereitet. Das hat Gründe.

Neudorf.

Tanzen, feiern, Party machen. Bis zum Morgengrauen. Dafür war die Discothek „Le Clou“ in Neudorf bekannt. Zu Hochzeiten machten Hunderte Partygäste jedes Wochenende die Nacht zum Tag. Doch diese Zeiten sind vorbei. Zuletzt hatte die Gemeinde Sehmatal mehr Ärger als Freude mit der Location direkt am Sportplatz des Ortsteils. Nun soll die bekannte Dorfdisco komplett verschwinden. Die Gemeinde plant den Abriss.

Probleme mit Pächter enden in Räumungsklage

Der Klub galt über Jahrzehnte als Treffpunkt. Bürgermeister Sebastian Nestler kennt die Location noch aus DDR-Zeiten. In den 1980er-Jahren habe sie sich nach und nach zu einem angesagten Veranstaltungsort entwickelt. Die Hochzeiten folgten in den 1990er- und 2000er-Jahren. 2019 war schließlich Schluss.

Zwar habe es immer mal wieder Konflikte mit Anwohnern wegen nächtlicher Ruhestörung gegeben, berichtet Nestler. Deutlich mehr Probleme hatte die Gemeinde als Eigentümer jedoch mit dem Pächter, der das Objekt kurz nach der Wende übernommen hatte. Mehrfach vergrößerte er die Disco. Meist ohne Baugenehmigung, so der Bürgermeister. Er spricht von erheblichen Sicherheitsmängeln. Zudem häuften sich Pacht-Rückstände, die in eine Räumungsklage mündeten, welche letztlich vor Gericht für Recht erkannt wurde.

Alte Disco befindet sich in einem verwahrlosten Zustand

Im vergangenen Jahr wurde das Gebäude über einen Gerichtsvollzieher an die Gemeinde übergeben, erklärt Nestler. Es offenbarte sich, dass sich die alte Disco in einem verwahrlosten Zustand befindet. Gas, Wasser und Strom waren schon länger abgestellt worden. Auch deshalb entstanden erhebliche Bauschäden. Ein beauftragter Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass eine weitere Nutzung in keinem Verhältnis zu den Sanierungskosten stehe. Der Umbau nur zu einem Lager würde 150.000 Euro kosten, weshalb sich die Verwaltung für einen Abriss ausspricht. „Wir haben verschiedene Optionen geprüft. Schade, aber es geht nicht anders“, sagt Nestler.

Entscheidung fällt diesen Mittwoch im Gemeinderat

Diesen Mittwoch trifft der Gemeinderat eine Entscheidung. Bis zu einem schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Euro teuren Abriss dauert es aber noch. Der Bürgermeister hofft auf Fördermittel. Ob nach dem Abbruch auf dem Areal mit Tischtennisplatte, Basketballkorb, Fußball- und Volleyballplatz eine weitere Freizeitmöglichkeit entsteht, stünde indes noch nicht fest. (rickh)

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