In Oberwiesenthal steht eine komplette Imbiss-Hütte mit Sitzgelegenheiten innen und außen zum Verkauf. Für die Eigentümerin kein leichter Schritt. Warum sie ihn trotzdem geht.
Oberwiesenthal.
Einheimische, Touristen, Arbeiter – an „Nicole’s Imbiss“ direkt an der B 95 im Oberwiesenthaler Stadtteil Unterwiesenthal machten viele oft und gerne Halt, um sich zu stärken. Doch nun ist das kleine Holzhaus geschlossen, steht komplett zum Verkauf.
„Gerade Stammgäste sind natürlich traurig darüber. Ich bin es auch“, sagt Nicole Meyer. Sie hat den Imbiss 2021 vom Vorbesitzer übernommen. Der hatte ihn aus Altersgründen abgegeben. So wurde aus „Zum alten Ast“ nicht nur vom Namen her „Nicole’s Imbiss“. „Wir hatten gehört, dass er zum Verkauf steht, haben uns das angeschaut – und ich sagte: Das ist es.“
Ausstattung noch so gut wie neu
Mit „wir“ meint die gelernte Restaurantkauffrau, die zuvor bereits in einem Imbiss gearbeitet hat, sich und ihren Lebensgefährten René Lötzsch. Der Chef der Fichtelberg Schwebebahn GmbH unterstützte Nicole Meyer von Anfang an dabei, dass es wirklich ihr Imbiss wurde. „Wir haben viel reingesteckt. Die ganze Einrichtung, die Küche, die sanitären Anlagen“, berichtet die 37-Jährige. Alles sei quasi noch so gut wie neu.
Der Imbiss lief auch richtig gut, sagt Nicole Meyer. Neben Standardsachen wie Currywurst mit Pommes habe sie für die vielen regelmäßigen Gäste ein täglich wechselndes Mittagsgericht angeboten. „Alles selbst gekocht.“ Überhaupt war der Imbiss mit zwölf Sitzplätzen drinnen und mehr als 20 draußen ein Ein-Frau-Betrieb. „Vom Einkaufen bis zum Aufräumen“, sagt die Erzgebirgerin.
Die vielen kurzen Wege, verbunden mit langem Stehen, zwangen Nicole Meyer am Ende jedoch in die Knie. „Wegen Rückenproblemen musste ich aufgeben.“ Nun ist die 37-jährige Leiterin des neuen Groschenmarkts in Oberwiesenthal. Ihren Imbiss verkauft sie „schweren Herzens, komplett mit allem Drum und Dran“.
Erste Interessenten gibt es schon
Nicole Meyer und René Lötzsch könnten sich an dem Standort zum Beispiel auch gut einen Döner- oder einen Asia-Imbiss vorstellen. So etwas gebe es derzeit in Oberwiesenthal nicht. Auch die Nachfrage nach Eis sei immer da gewesen. Reichlich Möglichkeiten für den neuen Besitzer. „Am liebsten hätte ich den Imbiss ja selber behalten“, sagt die 37-Jährige. Da das nicht geht, hofft sie auf die richtige Nachfolgerin oder den richtigen Nachfolger. „Einige Interessenten gibt es schon, aber ich muss auch ein gutes Gefühl dabei haben.“ (kjr)
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