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Über 40 Prozent der Erzgebirger arbeiten zu Niedriglöhnen

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Das Bundesministerium für Arbeit legt regionale Einkommensmittelwerte vor. Danach ist der Erzgebirgskreis Schlusslicht in Deutschland. Doch für Lohnerhöhungen sieht die IHK kaum Spielraum.


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2222 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

  • 1
    1
    Lumixer
    30.08.2021

    @ralf66: Insoweit richtig. Man sollte sich heute jedoch gut überlegen, sich örtlich zu binden. Die Zeiten des lebenslangen Wohn- und Arbeitsortes sind längst vorbei. Gerade Berufsanfängern und jungen Familien, die noch im Aufbau der Karriere begriffen sind, ist es in den wenigsten Fällen anzuraten - auch wenn Zoom oder MS Teams einige Dienstreisen überflüssig machen, sofern es das Netz hergibt. Der Trend zur Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte in die Boomregionen ist leider nicht zu stoppen, zu Lasten regionaler Unternehmen. Eine Rückkehr ist meist aus vielen Gründen ausgeschlossen. Der gesamte ostsächsische Raum hinter Dresden ist ebenso betroffen. Die sächsische Industrie, Hochschulbildung und Landesbehörden mit gutbezahlten Jobs und bester Infrastruktur spielen sich zwischen Leipzig, Dresden, Chemnitz und Zwickau ab. Einige Perlen mit Tradition findet man jedoch auch außerhalb der Linien, Glück Auf!

  • 4
    2
    Lumixer
    30.08.2021

    Man muss auch betrachten welche Branchen und Betriebsgrößen in den Regionen vorherrschen. Selbst innerhalb Sachsens gibt es große Unterschiede. Im Erzgebirge herrschen vorwiegend kleine und mittlere Betriebe vor, die auch nicht ihre Preise nach Belieben erhöhen können. Der Tourismus ist ohnehin nicht berühmt für üppige Löhne, ebenso wenig Diensleister. Daneben gibt es wenige Kilometer südlich starke Konkurrenz, nämlich Tschechien. In Summe sollte es also nicht verwundern. Die bayerische Grenzregion zu Tschechien ist ebenso strukturschwach und von der Demografie hart betroffen. Die Folgen sind absehbar, inkl. großer Nachwuchssorgen im Handwerk. Welcher junge Mensch mit gutem Schulabschluss möchte jedoch mit Mindestlohn starten, wenn es kein Ferienjob ist? In diese Falle sollte man sich tunlichst gar nicht erst begeben. Also, Wegzug in die Städte. Trotzdem steigen auch im Erzgebirge die Immobilienpreise ständig auf neue Rekorde, was immerhin auf hohe Nachfrage schließen lässt.

  • 18
    0
    ralf66
    30.08.2021

    @Realismus, schon Ihr Nickname in Verbindung zu dem was Sie geschrieben haben ist ein starkes Stück. Mal was von Heimat gehört, von Eigentum das sich nicht xbeliebig dorthin versetzten lässt wo es mehr Geld zu verdienen gibt?

  • 9
    0
    Nixnuzz
    30.08.2021

    @Realismus: Ist das wirklich so... einfach? Vielleicht wenn man Single ist und nicht unbedingt den realen Sozialismus im realen Kapitalismus als Markenschild vor sich her trägt. Vielleicht würde es hier gut zu Gesicht stehen, nicht auf z.B. Gewerkschaften draufzuhauen sondern aktiv die zu unterstützen. Die Menge macht es auch hier. Nicht alles aus dem Westen ist schlecht ( Ausnahmen bestätigen mehrfach die Regel..) Stimmt: Gewerkschaften kosten den Mitgliedern Geld und Teilnahme. So pragmatisch und direkt wie hier die Ossies sind müsste da was machbar sein. Zum Besserwissen gibt es genügend TV-Shows...aber die sind doch wirkungslos.

  • 9
    1
    ralf66
    30.08.2021

    @KMS1983, den Glücksfall billiger Tanken gehen zu können sollte man nicht zum Maßstab machen z. B. ist in Österreich (ähnliche Preise wie in Tschechien) der Kraftstoff auch billiger als wie in Deutschland wo die Alpenbevölkerung davon profitiert.
    Ja wir haben im Osten geringe Löhne und sonst fast gleiche Ausgaben als wie im Westen Deutschlands, die Miete die hier noch billiger ist als im Westen wird fast die Ausnahme sein was überhaupt billiger ist als im Westen.
    Kann mich zum Beispiel besinnen, dass noch vor einigen Jahren Kraftstoff und Lebensmittel im Westen billiger waren wie im Osten, der Gaststättenbesuch im Berchtesgadener Land voriges Jahr billiger war wie der letztens im ERZ-Kreis???

  • 3
    0
    HEIMAT2021
    30.08.2021

    Fast alle hier neu angesiedelten Firmen haben Forderung erhalten und dies wegen Fachkräfte mit Mindestlohn getan. Die meisten nicht so bodenständigen Menschen sind wggezogen oder fahren Sonntag Abend auf der A72 gen alte Laender. Wie soll sich hier was aendern, da kein Chef freiwillig etwas abgibt, selbst groesser Wessi Konzerne nicht. Wir werden die verlängerte Werkbank des Westens bleiben, dies als" Tuerken Ersatz".Die derzeitigen Politiker freuen sich ueber unsere Steuern um ihr Fehlmissmanagement zu begleichen und fahren kurz vor der Wahl mal durchs Land fuer paar Toedel. Wem wunderts nun wenn da bestimmte Parteien gewählt werden welche aber auch kein Konzept haben.

  • 9
    2
    Alf1982
    30.08.2021

    Wenn man als perspektive nur Arbeiten zum Mindestlohn hat, fehlt irgendwan die Motivation zum Arbeiten und es endet in Dienst nach Vorschrift.

    Mann sucht sich dann seine Anerkennung und Lebensaugabe in der Freizeit.

  • 10
    0
    Zeitungss
    30.08.2021

    @theli: Ja genau, allerdings ist diese Thema durch. Ein nicht geringer Teil der Ostbürger sieht in den Gewerkschaften ihren eigentlichen Feind (deren Führung füllt sich auch nur die Taschen), so die Argumentation und so war es hier alles schon zu lesen.
    Und @Realo: Es ist nicht jeder Bürger von Haus aus ein Wandervogel, was verschiedene Hintergründe hat. Betroffene müssen zwangsläufig sich unter dem Marktwert verkaufen um über die Runden zu kommen, was natürlich ausgenutzt wird. Es geht hier auch nicht um Nörgelei, sondern es wird der Zustand beschrieben, wie er nun einmal ist. Profiteure dieses Zustands können dafür naturgemäß kein Verständnis aufbringen, was auch ohne Studium verständlich sein dürfte. Am lautesten schreien die Leute, welchen sich "ihren" Reichtum von anderen Leuten erarbeiten lassen, was ich keinesfalls verallgemeinern möchte. Es gibt sie schon noch, die Vorzeigeunternehmer, nur wird die Suche immer schwieriger.

  • 16
    9
    neuhier
    30.08.2021

    "Vertriebener
    vor 3 Stunden
    Es ist schon erstaunlich, das an dieser Stelle niemand eine Beziehung zwischen Einkommen und Wahlverhalten herstellt, "

    Das wäre ja auch unlogisch, wo hat denn die AfD sich jemals für höhere Löhne eingesetzt oder einen allgemeinen höheren Mindestlohn, oder niedrigere Mieten und und ...Wer in das Wahlprogramm schaut, wird nicht speziell soziales für den Osten dort finden.

  • 12
    1
    thelittlegreen
    30.08.2021

    @Zeitungss
    [...]Wie es zu gehen hat, zeigt der gegenwärtige Bahnstreik [...]

    Das hat überwiegend meine Zustimmung. Damit das aber flächenddeckend anwendbar ist müssten, meinem persönlichen Empfinden nach, sich wesentlich mehr AN in den östlichen Bundesländern in AN-Vertretungen erst organisieren. Vielleicht hat ein Mitleser aktuelle Zahlen dazu.

  • 14
    1
    Zeitungss
    30.08.2021

    @Napp: Tarifparteien gibt es im ÖD und einigen Großbetrieben, für den Großteil der AN eher nicht. Gewerkschaften will man sich aus Kostengründen nicht leisten, welche in den gebrauchten Bundesländern einen anderen Stellenwert haben. Wer der Meinung ist, seinen "Tarif" mit dem AG selbst auszuhandeln, soll es tun, ist in den meisten Fällen nicht sehr von Erfolg gekrönt. Das Erzgebirge und andere Gegenden lassen grüßen. Bei einigen Unternehmen ist in der Kalkulation Aufstocken der Löhne für die Beschäftigten fest verankert, der Steuerzahler gibt es auch gerne und es war in den Medien schon öfters in leidiges Thema. Wie es zu gehen hat, zeigt der gegenwärtige Bahnstreik, einige Führungsgrößen muss gelegentlich der Begriff "Bodenhaftung" in Erinnerung gebracht werden, was zwangsläufig nicht überall verstanden werden will.

  • 22
    5
    Nixnuzz
    30.08.2021

    Verdienen eigentlich die AN's in Heide-Holstein genauso viel wie die in BMW's Ingolstadt? Oder Aurich wie in München? Oder die Pflegekräfte in den hessischen Kurorten ggegenüber denen in den Superkliniken am Starnberger See? Und das nach mehr als 40 Jahren Wirtschaftswunder?? Keine Ahnung wie ein Vergleich zwischen Harlingersiel und Rügen aussieht? Eine reine östliche Nabelschau bringt das bei aller persönlicher Nabelschau nicht weiter.

  • 19
    0
    Chiemsee
    30.08.2021

    @Napp: Die wenigsten Unternehmen in Sachsen unterliegen einer Tarifbindung. Große Unternehmen sind häufiger an einen TV gebunden. Aber davon gibt es in Sachsen nicht so viele. Und man sollte nicht vergessen - Betriebsräte und Gewerkschaften haben in den alten Bundesländern eine längere Tradition.

  • 11
    34
    gelöschter Nutzer
    30.08.2021

    Egal ob das Stück in Butter in Plauen weniger kostet als in Herne, egal ob die Miete in Bärenwalde günstiger ist wie in Alsfeld, wir sind alle freie Bürger in einem freien Land. Jeder kann sich bewerben wo er will und damit evt. arbeiten wo er will und genauso wohnen. Für die Erfüllung der Bedingungen ist eine jeder selbst verantwortlich ( Schule; Noten, Abschluss,....)
    Also hört auf mit diesem Nörgeln und schimpfen über Benachteiligung, ein Jeder hat es selbst in Hand was er aus seinem Leben macht!

  • 20
    6
    KMS1983
    30.08.2021

    @Steuerzahler @Zeitungss

    Dass der Einwand kommt, dachte ich mir schon. Ist auch richtig. Dort sehe ich aber die Stellschrauben der Politik, nicht im Mindestlohn. Die Infrastrukturkosten für die Fläche müssen runter, es kann ja nicht sein, dass die Hiergebliebenen "zur Strafe" die Gesamtlast der überdimensionierten Infrastruktur tragen müssen, während im Westen Wohnungen händeringend gesucht werden, sie hier aber leer stehen. Außerdem müssen die Steuern und Abgaben für Unternehmen runter, nicht in den Alten Bundesländern, sondern hier, damit sich mal mehr als bissl Mittelstand ansiedelt. Und zu guter letzt muss die Akademikerabwanderung gestoppt werden. Im Osten billig studiert und gewohnt und dann ab in den Westen. Das ist die eigentliche Sauerei. Die nächste Managergeneration muss hier bleiben, dann kommt der Wohlstand auch hinterher.

  • 20
    6
    Vertriebener
    30.08.2021

    Es ist schon erstaunlich, das an dieser Stelle niemand eine Beziehung zwischen Einkommen und Wahlverhalten herstellt, wie es z.B. vergangene Woche in Verbindung mit dem Impfverhalten erfolgt ist? Schlimmer ist aber, das viele Menschen mit niedrigen Einkommen pauschal als dumm und / oder faul diffamiert werden, ohne die Hintergründe zu betrachten.
    Wer es sich leisten kann, bleibt im Erzgebirge oder Sachsen, wer nicht "stimmt mit den Füssen ab" und ist weg. JEDER Ruf nach Fachkräften verbietet sich hier!

  • 64
    5
    Zeitungss
    30.08.2021

    @KMS1983: Überdenken Sie ihren Beitrag noch einmal in Ruhe. Bleibt die Frage offen, aus welchem Grund es überhaupt Pendler gibt. Die Lebenshaltungskosten sind hier in manchen Bereichen höher als im Westen und selbst die Landesregierung warb einst an der Autobahn (A72) für das Billiglohnland. Die EU müsste in ihrem Bereich einheitliche Arbeits- und Sozialstandards haben, hat sie aber nicht. Ein in Rumänien zusammengenageltes Auto ist für Sie beim Kauf nicht billiger als ein deutsches Produkt, der Gewinn für die Unternehmen ist allerdings beachtlich. Genau so funktioniert es mit den Hungerlöhnen im Erzgebirge und anderen Gegenden im Osten. Die Betroffenen rühren sich nicht, sind größtenteils nicht organisiert, ein Paradies für Unternehmen.
    Vergleichen Sie also einzelne Berufe in Ost und West im vereinten Deutschland, was die Bezahlung betrifft und die Preise des Handels, es dürfte die Erleuchtung von selbst kommen. Ist Ihr Stück Butter hier preiswerter ???

  • 68
    6
    Steuerzahler
    30.08.2021

    @KMS1983: Hinsichtlich der Mieten ist Ihre Ansicht sicher zutreffend. Aber sie hinkt schon gewaltig, wenn man die örtlichen Versorgungspreise mit in Betracht zieht, wie z. B. Wasser/Abwasser.
    Unter dem Strich ist hinsichtlich der Lohnentwicklung doch genau das eingetreten, was einerseits befürchtet und anderseits genau gewollt war. Ostdeutschland zum Niedriglohngebiet und zur verlängerten Werkbank zu machen und die daraus resultierenden Gewinne in den „alten“ Bundesländern zu generieren. Daraus wurde doch auch in Sachsen z. B. nie ein Hehl gemacht, es wollte nur niemand von den Folgen etwas wissen. Ja und dann ist man durch die Verantwortlichen noch verwundert, wenn als Konsequenz sich dieser Umstand in eine ungewollte und unbeliebte politische Meinung der betroffenen Menschen umschlägt.

  • 16
    50
    Napp
    30.08.2021

    Bei einem Bevölkerungsverhältnis von 5,36 zu 1 kann es kein Gleichgewicht geben. Und die Löhne handeln seit 31 Jahren die Tarifparteien aus. Im übrigen kann sich jeder bewerben wo er will, zu individuellen Konditionen.

  • 51
    16
    Malleo
    30.08.2021

    Einheit nach dem Prinzip:
    Wir sind die Größten und ihr Ossies dürft dabei sein.

  • 69
    15
    Bautzemann
    30.08.2021

    Haben wir nun nach 32 Jahren die deutsche Einheit? In vieler Hinsicht ja. Wir haben das Wirtschaftssystem und die Gesetze der Alt- BRD frei Haus bekommen. Was wir nicht bekommen haben ist Lohn- und Rentengleichheit, wir haben keine Chancengleichheit, denn in entscheidenden Positionen in Politik und Wirtschaft sitzen ausschliesslich Leute aus der Alt- BRD. Warum eigentlich? Nach über 30 Jahren Zusammensein sollte doch mittlerweile ein Gleichgewicht erzielt werden. Ist das vielleicht nicht gewollt?

  • 31
    58
    KMS1983
    30.08.2021

    Ja, Niedriglohn ist schlimm. Aber der reflexartige Ruf nach höheren Mindestlöhnen keine flächendeckende Lösung im Wettbewerb mit europäischen Arbeitsplätzen weiter im Osten. Zumindest nicht hier in Sachsen. Außerdem fehlt mir bei solchen Zahlen immer der Vergleich zu den Lebenshaltungskosten. Ich denke nämlich nicht, dass man in Wolfsburg so günstig zur Miete wohnen kann und mal eben zum Tanken über die Grenze geht dort auch nicht. Es sollte nicht immer zählen, was der einzelne für seine Arbeit bekommt, sondern wie viel er sich dafür leisten kann. Dann wäre der Vergleich aussagekräftig.