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Vertrag nährt Hoffnung auf Intercity-Anschluss für Chemnitz
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Ausbau der Strecke nach Leipzig wird vorbereitet
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Ist schon alles merkwürdig...
Zu DDR-Zeiten, als es die gut bewachte Grenze noch gab, fuhr ein durchgehender Zug von Görlitz (z.T. sogar von Breslau/Wroclaw in Polen) über Bautzen, Dresden, Karl-Marx-Stadt bis ins alpenländische Oberstdorf. Jeden Tag, durchgehend ohne Umsteigen.
Kaum war die Grenze weg und Deutschland wieder vereint, fuhr dieser Zug nur noch bis Dresden - die Region Görlitz/Bautzen wurde gleich nach der Wende abgeschnitten.
Und heute, im angeblich globalisierten, vereinten Europa, wo es um schnelle Verbindungen und ständige Flexibilität geht, fährt überhaupt nichts mehr in dieser Art. Da kurven nur noch Bummelzüge auf diesen früheren Fernbahnstrecken herum.
Irgend etwas paßt da doch nicht mit der Wirklichkeit zusammen.
@kulturmanagement:
Auf der Strecke Dresden-Nürnberg ist mittel- bis langfristig mit keinem ICE mehr zu rechnen. Die Diesel-ICEs sind im inländischen Einsatz nahezu unerwünscht und verkehren nur notdürftig mit der Fähre nach Kopenhagen im internationalen Verkehr. Elektro-ICEs müssten in Hof enden, weil Bayern ab Hof vorerst keine Elektrifizierung vorsieht. Bleibt also maximal eine lokbespannte Diesel-IC-Verbindung und ob sich die rechnet, wenn schon der jetzige IRE unwirtschaftlich ist?! Ich bleibe dabei. Am kostengünstigsten wäre wohl ein elektrisch geführter IC von Chemnitz Richtung Berlin - oder, was tatsächlich auch denkbar ist - eine Verlängerung der Verbindung Berlin-Dresden bis nach Chemnitz (evtl. auch bis Hof).
Wenn man mit dieser Maßnahme den RE zwischen C und L beschleunigt, ist das sicher eine sinnvolle Sache. Doch auch ich bin skeptisch, ob es hier Fernverkehr braucht. Besser wäre, endlich zwischen Nürnberg und Dresden über Chemnitz wieder einen ICE Verkehr anzubieten, um bei der Fahrzeit wieder konkurrenzfähig mit dem Auto zu werden. Und damit wäre Chemnitz mit Fernverkehr sowohl an die Landeshauptstadt als auch die Bundeshauptstadt angebunden.
Es ist aber die Frage, ob denn überhaupt Fernverkehr über die Strecke rollt. Mal im Ernst, warum sollte die Bahn auf der dann ausgebauten Strecke einen ICE/IC nach Chemnitz durchbinden? Die Auslastung wäre sicher nicht recht hoch, da ein Großteil der Streckennutzung auf den Pendlerverkehr nach Leipzig zurückzuführen ist - und der nutzt aus Kostengründen sicherlich den Nahverkehr. Parken wird die Bahn ihre ICE/IC über Nacht auch nicht in Chemnitz - da bietet sich Leipzig schon eher an. Die ICE/IC-Einfahrt in den Citytunnel ist sicherlich mit Problemen verbunden. Der sehr enge S-Bahn-Takt wird da nicht viel Spielraum lassen und das Problem wird die Bahn sicherlich gerne umschiffen wollen, indem der Fernverkehr weiterhin überwiegend "oben" einfährt. Höhere Geschwindigkeiten werden sich sicherlich auch nicht durch die Wagen, sondern die Anzahl der Halte ergeben. Hier ist ggf. sogar mit einer Ausdünnung des Nah- zugunsten des Fernverkehrs zu rechen. Keine rosigen Aussichten für Orte, wie Narsdorf oder Burgstädt. Ich sehe bislang keine Vorteile in der Fernverkehrsanbindung über Chemnitz-Leipzig. Das ist eine reine Zubringerstrecke. Auch ich würde den Fernverkehr, wenn, dann eher über die Bestandsstrecke Elsterwerda rollen lassen und das Budget dort verballern. Wenn man sich mal überlegt, was im Streckenausbau für Geld versenkt wird. Auch eine S-Bahn-Anbindung über Zwickau oder sogar in Kombination mit dem Chemnitzer Modell über Limbach-Oberfrohna und Penig sind in meinen Augen die wichtigeren Aufgaben. Der NAHVERKEHR ist das Rückgrat einer Region und der hat noch Verbesserungsbedarf. Eine Fernverkehrsanbindung für Chemnitz hat doch nur zwei mögliche Vorteile: 1x weniger umsteigen und mehr Sitzkomfort. Ersteres ist auch beim Fernverkehr nicht immer gewährleistet und letzeres liegt am Wagenmaterial - da sind auch - deutlich kostengünstigere - Umrüstungen denkbar.
Ist denn auch die Zweigleisigkeit der Strecke geplant?
Wäre ja vielleicht nicht schlecht, wieder den Stand von 1945 zu erreichen...