Nicht nur die Anhänger sind bedient, auch Spieler und Trainer des FC Erzgebirge Aue wissen nach dem desolaten Auftritt beim 0:2 gegen den 1. FC Saarbrücken noch nicht, wie sie derart unter die Räder geraten konnten wie vor allen Dingen in der ersten Hälfte. "So", meinte Pavel Dotchev, der Coach, "habe ich meine Mannschaft eigentlich noch nie gesehen."
Chemnitz..
Pavel Dotchev, Trainer FC Erzgebirge Aue: "Mir hat alles nicht gefallen, vor allem die erste Halbzeit! Die haben wir komplett verschlafen, das war zu kompliziert. Wir haben uns das Leben schwer gemacht. Was mir auch nicht gefallen hat, war die Körpersprache, wir waren emotionslos. So habe ich meine Mannschaft eigentlich noch nie gesehen. Zweite Hälfte haben wir eine Reaktion gezeigt, das war etwas besser. Wenn wir einen Anschlusstreffer erzielen, vielleicht kommt dann ein bisschen Hoffnung. Aber wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren."
Rüdiger Ziehl, Trainer 1. FC Saarbrücken: "Wir haben wirklich souverän und richtig gut gespielt. Ich habe der Mannschaft gesagt: Alles vergessen, was vorher war, alles vergessen, was noch kommt - und das haben wir gemacht. Das war ganz ordentlich heute!"
Dotchev: "Ich denke schon, dass wir überrascht waren von Saarbrücken, wie aggressiv sie uns angelaufen haben. Wir hatten Probleme mit langen Bällen hinter die Kette, das haben wir nicht gut verteidigt. Es passte alles zusammen, der Elfmeter gegen uns war eine logische Konsequenz für das, was wir bis dahin gemacht haben. Die erste Halbzeit war schlimm."
Erik Majetschak, Verteidiger FC Erzgebirge Aue: "Ist schwierig in Worte zu fassen, was da los war, wir saßen gefühlt mit den Gedanken noch im Bus! So eine Halbzeit anzubieten - das geht überhaupt nicht! Da können wir uns nur als Mannschaft bei den Fans entschuldigen. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben zu viele einfache Fehler gemacht. Das war leider unterirdisch!"
Dotchev: "Die Situation ist deutlich: So wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, haben wir wie ein Absteiger gespielt. Ich schaue daher auch eher nach unten jetzt als nach oben in der Tabelle, wir brauchen noch Punkte, um den Klassenerhalt zu sichern. Mit dem Aufstiegsgerede belügen wir uns selber. Die Wahrheit liegt doch auf dem Platz: So wie wir uns in der ersten Halbzeit präsentiert haben, brauchen wir dringend Punkte, um den Sack nach unten zuzumachen."
Majetschak: "Wir haben uns viel vorgenommen, Lösungen erarbeitet. Das so gar nicht auf den Platz zu bringen - das war sehr enttäuschend! Wir haben nun wieder eine Woche Zeit Wunden zu lecken, das tat schon sehr weh. Wir wollten in der zweiten Hälfte eine Reaktion zeigen, da war es etwas besser. Jetzt fahren wir eine Ewigkeit wieder zurück von dieser Auswärtspartie, das tut unfassbar weh - aber nutzt nichts, dann geht's weiter und dann greifen wir wieder an! Es tut weh!"
Ziehl: "Gerade in der ersten Pause müssen wir eigentlich 4:0 führen. Zweite Hälfte können wir sehr früh das 3:0 schon machen, das war sehr bald dann ein Verwaltungsmodus von uns dann. Aber Aue hatte keine gefährliche Situation, kein Torschuss. Daher: Eine souveräne, gute Leistung und ein verdienter Sieg!"
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