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Erstmals nach 36 Jahren: Erzgebirge Aue gewinnt bei dezimierten Halleschen FC

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Der Fußball-Drittligist FC Erzgebirge Aue hat am Sonntag sein Auswärtsspiel beim Halleschen FC gewonnen. Im Leuna-Chemie-Stadion feierten die Veilchen nach einem spektakulären Ostderby einen 3:2-Sieg.

Halle.

36 Jahre - so lange hatte der FC Erzgebirge Aue nicht mehr im Leuna-Chemie-Stadion des Halleschen FC gewinnen können. Am 12. März 1988 gelang den Veilchen der letzte Auswärtssieg - damals noch in der DDR-Oberliga - dank eines Treffers von Rene Hecker. Am Sonntagnachmittag aber fand das lange Warten ein Ende, denn die Elf von Cheftrainer Pavel Dotchev bejubelte nach Abpfiff um 15.29 Uhr einen 3:2 (2:2)-Erfolg.

Fehlerbehafteter Beginn der Veilchen

"Durch die Niederlage in Unterhaching ist die Mannschaft des HFC gereizt, denn sie brauchen Punkte. Aber wir auch", hatte Dotchev im Vorfeld der Partie gesagt - und sollte mit seiner Prognose recht behalten. Die Gastgeber aus der Saalestadt, auf vier Positionen im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Unterhaching verändert, startete energischer, zielstrebiger und unaufgeregter. Die Veilchen hingegen leisteten sich einige Fehler im Passspiel und bei den Ballannahmen, wodurch die Hallenser umschalten und sich in die Gefahrenzone spielen konnten. Tim Danhof und Niko Vukancic waren gezwungen, in letzter Not zu klären.

Tennisballflut: Spielunterbrechung wegen Protesten

Anschließend fand die Partie eine siebenminütige Unterbrechung. Die Fans des Halleschen FC hatten als Protest gegen den Investorendeal der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Tennisbälle auf dem Platz geworfen. Immer wieder forderte der Stadionsprecher die Anhänger dazu auf, das Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld zu unterlassen. Es half nichts. Nur der drohende Gang in die Kabinen konnte die Zuschauer schließlich zur Besinnung bringen.

Verrücktes Hin und Her

Ab der 20. Minute konnte schließlich wieder Fußball gespielt werden - und wie: Prompt konnten die Fans des Halleschen FC den Führungstreffer bejubeln. Dominic Baumann nutzte einen Riesenfehler des Aue-Innenverteidigers Niko Vukancic zur Führung der Anhalter. Der Defensivspieler wollte den Ball zu Schlussmann Martin Männel passen, doch Baumann lief das zu kurz geratene Zuspiel ab und verwandelte aus spitzem Winkel zu seinem 13. Saisontor.

Direkt im Gegenzug hatte FCE-Torjäger Marcel Bär den Ausgleich auf den Fuß, doch sein Heber über den HFC-Keeper Philipp Schulze flog über das Gehäuse. Es war der Beginn eines spektakulären Spielabschnitts und einem Wechselbad der Gefühle auf beiden Seiten. Erst verwandelte Marco Schikora per Kopf zum 1:1 (der Mittelfeldspieler setzte sich nach Flanke von Marvin Stefaniak gegen Jonas Nietfeld durch (38.)), dann traf Timur Gayret per Freistoß zur erneuten HFC-Führung binnen weniger Sekunden (40.). Damit nicht genug: Marcel Bär gelang nach einem klasse Spielzug der Veilchen der elfte Saisontreffer zum erneuten Ausgleich - 2:2. Die Dotchev-Elf hatte schließlich noch Glück, dass Ex-CFC-Profi Tarsis Bonga knapp das Tor verfehlte (45.+10).

Aue macht den Deckel drauf

Nach der Halbzeitpause beruhigte sich das Spiel, zu klaren Chancen kam es lange nicht, auch weil die letzten Pässe meist zu ungenau gespielt wurden. Die Entscheidung fiel in der 66. Spielminute: Jannes Vollert brachte im Strafraum Marcel Bär zu Fall und sah dafür die Rote Karte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marvin Stefaniak eiskalt zum 3:2 - und damit zum ersten Auswärtssieg des FC Erzgebirge Aue in der Saalestadt seit 1988. Die Veilchen hätten das Ergebnis gar noch höher schrauben können, doch Stefaniak (69.), Mirnes Pepic (85.) und Steffen Meuer (87.) scheiterten knapp beziehungsweise an HFC-Keeper Schulze. Bitter für den FCE: Niko Vukancic musste nach einer Stunde mit einer Schlüsselbeinverletzung ausgewechselt werden.

Emotionaler HFC-Moment

Emotional wurde es in der Schlussphase aber noch einmal für den Halleschen FC: Niklas Kreuzer feierte sein Heim-Comeback nach überstandener Krebserkrankung.

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