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Umfrage: Stimmen Sie ab: Wer ist Ihr Vogtländer des Jahres?

Viele Leute aus und in der Region haben in diesem Jahr mit ihren Leistungen oder ihrem Engagement für Schlagzeilen gesorgt. Wer aber hat dafür besondere Anerkennung verdient? Die Abstimmung läuft bis 30. Dezember um 12 Uhr. Das Ergebnis der Online-Abstimmung geht ins Gesamtergebnis mit einer Jury-Wertung und einem Telefon-TED-Votum ein.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 1577


Falkner mit Punktlandung in Reißig: Hans-Peter Herrmann hebt trotz Erfolgs nicht ab: Der Falkner stand in Plauen kurz vor dem Abflug, konnte dann aber doch in letzter Minute seinen aus allen Nähten platzenden Standort sichern. Als Plauens OB Ralf Oberdorfer am 5. März vor Stadträten den Durchbruch bei den Verhandlungen mit dem Falkner verkündete, plumpsten einige Steine der Erleichterung zu Boden. Zuvor waren Pläne für den Umzug ins Pfaffengut gescheitert. Stattdessen konnte der Standort im Gewerbegebiet Reißig auf das Sechsfache wachsen. Hans-Peter Herrmann und seine Mitarbeiter bieten in der Saison von April bis November nicht nur regelmäßig Flugvorführungen an, sie erweitern das Areal: Volieren, Besucherbereich, eine Zuchtanlage: Die einzige Falknerei weit und breit ist heute Alleinstellungsmerkmal und Tourismusmagnet im Vogtland.

24.92%

Schutzengel behält die Nerven: Johannes Beurich (11) ist ein Schutzengel: Nach einem Unfall seines kleinen Bruders Wilhelm, bei dem dieser in die Elster fiel, behielt der Schüler Anfang April die Nerven und alarmierte den Rettungsdienst. Die Notrufnummer 112 hatte Johannes im Kopf. Das Handy bekam er von seinem Papa. Wie Vater Michael Beurich den Schreckensmoment erlebte? „Wir waren mit den Rädern im Elstertal in der Nähe der Gaststätte Lochbauer unterwegs, als Wilhelm das Gleichgewicht verlor und viele Meter in die Tiefe stürzte.“ Er sei hinterher gejagt und habe ihn aus dem Wasser gefischt. Der Junge klagte über Schmerzen am Fußknöchel und hatte einen Schock, er wäre nicht aus eigener Kraft den steilen Hang hochgekommen, sagt Beurich. Feuerwehrleute zogen ihn im Rettungskorb empor. Johannes hatte sie alarmiert. Wilhelm trug zum Glück, wie stets, einen Helm.

24.73%

Aktiv für Fridays for Future im Vogtland: Greta Thunberg, die Umweltbewegung Fridays for Future und die Klimadebatte: Kaum ein Thema hat das Land in diesem Jahr mehr bewegt. Auch im Vogtland gingen junge Leute auf die Straße. Einer der treibenden Köpfe war und ist dabei Lea-Sophie Gauglitz aus Adorf. Die 17-jährige Gymnasiastin gehörte in Plauen zu den Mitorganisatoren der Demos, die seit dem Frühjahr regelmäßig eine dreistellige Anzahl von Menschen auf die Straße gebracht hat. Als Sprecherin der Gruppe stand sie auch in der Öffentlichkeit. Freundlich, nachdrücklich und beharrlich, aber niemals militant – so formulierte Lea-Sophie ihre Standpunkte. Die junge Frau ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn sie und ihre Gruppe angefeindet wurde – mitunter jenseits der Toleranzgrenze. 2020 soll der Protest weitergehen. Auch über Podiumsveranstaltungen wird nachgedacht.

17.06%

Junger Lebensretter greift beherzt ein: Der 30. Juni war einer der heißesten Sommertage dieses Jahres. Entsprechend gut besucht war der beliebte Badeteich unterhalb der Talsperre Muldenberg. Doch als einen 81 Jahre alten Mann aus Thüringen im Wasser die Kraft verließ, der Rentner die Ausstiegsleiter nicht mehr erreichte und er unterzugehen drohte, sprang der 17 Jahre alte Jonas Sobetzke aus Muldenberg auf, ins Wasser und holte den Rentner beherzt aus dem Teich. Um seine Rettungstat machte der Gymnasiast kein Aufheben, erst zweieinhalb Monate später erfuhr die Öffentlichkeit davon. Für ihn kein Problem – nur dass kein anderer der Badegäste auf die Hilferufe des Rentners reagiert hatte, macht Jonas nachdenklich. Denn dass der Vorfall auch hätte anders ausgehen können, hatte sich kurz zuvor am 19. Juni gezeigt: An dem Tag war im Badeteich ein 79 Jahre alter Mann ertrunken.

11.41%

Er stellt das Vogtland auf den Kopf: Arnfried Völkel hat den Freizeitpark Plohn aus dem Boden gestampft. Wer stehenbleibt, geht eigentlich schon rückwärts. So ungefähr lässt sich das Lebensmotto von Arnfried Völkel zusammenfassen. Seit 1991 hat der inzwischen 70-Jährige aus einem Forellenhof im Lengenfelder Ortsteil Plohn einen gigantischen Freizeitpark gemacht. Rund 350.000 Besucher vergnügen sich jedes Jahr auf den Karussellen und Achterbahnen einschließlich Looping. Keine andere Einrichtung lockt so viele Besucher von außerhalb ins Vogtland. Und der Trend geht weiter nach oben. Was eben an Arnfried Völkels Lebensmotto liegt. Regelmäßig kommen weitere Attraktionen dazu – so wie in diesem Jahr die Super-Achterbahn „Dynamite“. Seinen Sohn Jan Völkel hat er mit seiner Betriebsamkeit längst angesteckt. Kurz vor Halloween verwandelt dieser einen Teil des Parks in eine gruselige Zombie-Endzeitwelt. Völkels laufen immer weiter.

10.65%

Mit „Brühwürfel“ zum Handwerkspreis: Klaus Büttner macht mit seiner Firma Dampf: In Zeiten von Klimawandel und Energieeinsparung hat die Plauener Firma Isotech schon allerlei wegweisende Lösungen hinbekommen und steckt noch immer voller Ideen. Eine dieser Ideen brachte Büttners Mannschaft den Bundespreis 2019 für hervorragende innovative Leistungen im Handwerk ein. Isotech nutzt den in vielen Unternehmen entstehenden Abdampf und wandelt ihn wahlweise in Wärme oder Kälte um. Die Idee kam Klaus Büttner bei einem Auftrag für eine Wäscherei. Die 40 Mitarbeiter starke Firma baut kompakte, leicht installierbare Anlagen für 20.000 bis 100.000 Euro. Die kleinste Variante, knapp zwei Meter hoch, wird wegen ihrer Form und Funktion „Brühwürfel“ genannt. Firmenchef Klaus Büttner ist stolz auf sein Team. Im Büro belegen Urkunden und Patente die Kreativität des Isotech-Teams.

3.74%

Direktor bietet Ministerin die Stirn: Eine der schrägsten Possen des Jahres: Die neue Berufsakademie auf dem Amtsberg, am prominentesten Platz Plauens, hatte beim Um- und Einzug keinen Hausmeister. Der Freistaat ließ das alte Amtsgericht für 14 Millionen Euro sanieren. Aber eine Hausmeister-Stelle für den schicken Campus gab es nicht. Finanz- und Wissenschaftsministerium schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu. BA-Direktor Lutz Neumann reparierte die Toilettenspülung, packte beim Umzug an, wurde immer mehr zum Hausmeister. Am Ende war sein Kanal voll. Er zeigte beim Wissenschaftsministerium Überlastung an, das daraufhin seinen Vertrag als Direktor nicht verlängern wollte. Etliche Vogtländer stellten sich nun öffentlich hinter Neumann – dieser einhellige Zuspruch war neu in der Region. Neumann blieb, und inzwischen gibt es auch den Hausmeister.

2.35%

Treuener setzt sich für Radwege ein: Michael Meisel hat die Gründung der Bürgerinitiative (BI) „Radnetz Treba“ angestoßen. Obwohl erst im März gegründet, hat die BI „Radnetz Treba“ schon einen Erfolg vorzuweisen: Im Juli wurde auf der Straße an der A-72-Anschlussstelle Treuen das Tempo auf 50 km/h reduziert; zudem weisen Verkehrszeichen auf Radfahrer hin. Eine sichere Querung der Autobahn für Radler und Fußgängerin war die Kernforderung, mit der Michael Meisel (56) die BI-Gründung anschob. Weil die Ideallösung – eine Brücke mit Rad- und Fußwege über die A 72 – noch Jahre auf sich warten lassen dürfte, engagiert sich der passionierte Radfahrer für sichere Rad- und Fußwege an Kitas und Schulen, für ein touristisches Radwegnetz im Treuener Land und eine bessere Ausschilderung dieser Trassen. Dazu hat die BI eine Bürgerbefragung gestartet, Sternfahrten organisiert und einen sachkundigen Bürger in städtische Gremien entsandt. Radfahren ist eben Ausdauersport.

2.03%

Holt für Kinder die Sterne vom Himmel: Nicht erst seit seiner Mission mit der fliegenden Sternwarte Sofia gilt Olaf Graf an der Rodewischer Sternwarte als Vermittler zwischen den Naturwissenschaften und Vogtlands Ingenieur-Nachwuchs. Zum Beispiel im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften für Kinder und Jugendliche oder Astro-Unterricht für Gymnasiasten interpretiert der Sternwartenchef den Bildungsauftrag der Einrichtung stets universell. „Ich möchte das ganze Spektrum der Naturwissenschaft begreifbar und damit im Hinblick auf mögliche Ausbildungswege attraktiver machen.“ Jüngstes Kind dieser Bemühungen ist eine Kooperation mit einer Kita, die auf Grafs Sofia-Flug zurückgeht – in diesem frühkindlichen Bildungsprojekt basteln Kinder Flieger, bauen Teleskope und kommen dahinter, wie ein Solarmotor funktioniert. Das Projekt soll für das ganze Vogtland geöffnet werden.

1.59%

Musik und Theater für das Leben: Sie singt mit dem Klingenthaler Stadtorchester, dem Trio Echanté, dem Akkordeonorchester Klingenthal und im Kirchenchor Zwota. Sie hat mit Zlatka Sellinger den deutsch-tschechischer Chor „Tirili“ ins Leben gerufen und die Kinderoper „Brundibár“ auf die Bühne gebracht. Aber nicht allein die Musik ist die Welt von Yvonne Deglau (47). Die Mutter von drei Kindern, die eine halbe Stelle an der Musikschule Vogtland hat, besitzt ein Faible für das Theater. Sie ist überzeugt, dass junge Menschen über das Spiel etwas für das Leben lernen können. In Klingenthal, Zwota, Erlbach, Schöneck, Hammerbrücke, Tannenbergsthal arbeitet sie regelmäßig mit Kindern, nun soll auch Bad Elster dazu kommen. „Manchmal bin ich das Rückgrat, manchmal der Ideengeber im Hintergrund – und manchmal stehe ich einfach nur auf der Lebensbühne“, sagt sie von sich.

1.52%