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158. Streiktag bei Recycling-Betrieb SRW

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Es ist der längste Streik in der Geschichte der IG Metall: Seit November fordern die Beschäftigten von SRW einen Tarifvertrag. SRW bietet mehr Lohn - und will nur ohne Gewerkschaft verhandeln.

Rötha.

Im Kampf um einen Tarifvertrag haben die Beschäftigten des Schrott- und Recycling-Betriebs SRW in Rötha (Landkreis Leipzig) am Samstag erneut protestiert. 100 streikende Kolleginnen und Kollegen hätten dem Unternehmen am 158. Streiktag gemeinsam mit der IG Metall Leipzig einen Tarifvertrag zugestellt, teilte die Gewerkschaft mit. "Wir laden den Arbeitgeber ein, den zugestellten Tarifvertrag zu unterschreiben, den Arbeitskampf damit zu beenden und einen Neustart unserer gemeinsamen Arbeitsbeziehung einzuleiten", sagte Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, laut Mitteilung.

Der Streik dauert bereits seit 8. November vergangenen Jahres an. Eigenen Angaben zufolge ist es der längste Arbeitskampf, den die IG Metall bisher geführt hat. Die Gewerkschaft fordert für die rund 180 Beschäftigten acht Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Angeboten hatte das Unternehmen 200 Euro mehr sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, jedoch keinen Tarifvertrag. Aktuell liegt der Verdienst laut Gewerkschaft knapp über Mindestlohn und im Schnitt rund 600 Euro niedriger als bei Beschäftigten in vergleichbaren Betrieben.

Die SRW metalfloat GmbH betreibt am Standort Espenhain mehrere Aufbereitungsanlagen zur Rückgewinnung von Metallen. Diese werden dann in Hütten und Gießereien veredelt und vor allem an Großkonzerne der Automobilbranche geliefert.

"Bei der Frage des Tarifvertrages sind SRW metalfloat und IG Metall weiterhin unterschiedlicher Meinung", teilte ein Firmensprecher am Samstag mit. Er warf der IG Metall eine "offenkundige und völlig unnötige Spaltung" der Belegschaft vor. Eine Mehrheit der Beschäftigten lehne den Streik ab. Das Unternehmen habe sich Gesprächen nie verweigert, vielmehr hätten Gewerkschaft und Betriebsrat nach monatelangen Verhandlungen ein Angebot abgelehnt, das den Forderungen, abgesehen vom Tarifvertrag, weitgehend entsprochen habe. Laut Mitteilung sieht das Unternehmen keine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der IG Metall. Die Geschäftsführung stehe für Verhandlungen mit den Betriebsräten ohne die Gewerkschaft jederzeit zur Verfügung.

Laut Darstellung von IG Metall wurde durch die Muttergesellschaft Scholz Recycling GmbH dem örtlichen Geschäftsführer der SRW im August 2023 die Befugnis entzogen, Tarifverhandlungen zu führen. Seitdem würden Gesprächsangebote der Gewerkschaft ignoriert. Die Scholz Recycling gehört zur Chiho Environmental Group mit Hauptsitz in Hongkong. (dpa)

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