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Großartig oder billiger Gag: SPD kapert CDU-Adresse im Internet - So reagiert das Netz

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Die SPD segelt im Internet unter falscher Flagge: Sie hat der CDU für den Wahlkampf zur Europawahl die Domain cdu.eu stibitzt. Aber ist das ein gelungener Coup oder schießt sich die SPD damit ein Eigentor?

Berlin.

Wer cdu.eu als Internetadresse eingibt, wird lächelnd von Bundeskanzler Olaf Scholz und der SPD-Spitzenkandidaten für die Europawahl Katarina Barley begrüßt. Unter den Konterfeis der beiden ist der Slogan „Kein Weg führt an uns vorbei“ zu lesen. Kurz darauf verschwindet dieser der Spruch aber und plötzlich man sich auf die Startseite der SPD-Webseite wieder.

Die eigentliche CDU-Domain kommt sperriger daher

Im Europawahlkampf hat die SPD der CDU eine mögliche CDU-Domain weggeschnappt. Auf Instagram hatten die Sozialdemokraten am Freitag ihre Follower auf diesen Domainkauf informiert. Dort sind in einem Beitrag ebenfalls Barley und Scholz vor klassischem SPD-roten Hintergrund zu sehen mit der Aufschrift „Wir sichern Frieden und Arbeitsplätze“. Eine kleine Deutschland- und EU-Flagge rahmen diesen Slogan ein. Doch daneben gibt es einen in der neuen CDU-Farbe getauchten cadenabbia-türkisen Streifen, auf dem steht: „Andere sich nicht einmal cdu.eu“. Dagegen kommt die Wahlkampf-Domain der CDU nun etwas umständlicher und sperrig daher. Sie ist unter europawahl.cdu.de zu finden.

Ein User postet: „Großartige Aktion!“

Ob der SPD damit ein Coup oder nur ein billiger Gag gelungen ist, darüber gehen die Meinungen in den Kommentaren im Internet auseinander. Ein Fan des SPD-Aktion schreibt: „Großartige Aktion!! In der CDU-Zentrale brennen grad alle Lampen.“ Auch ein anderer User findet den Schachzug gut: „Ganz großes Kompliment ans Wahlkampf-Team, grandios.“ Ein Dritter lobt: „Bisher fand ich eure Kampagnen immer öde, aber die rockt!“

Kritik überwiegt im Netz

Viele andere Nutzer sehen das allerdings auch völlig anders. Einige stoßen sich daran, dass Katarina Barley nicht gerade vorteilhaft abgelichtet worden sei. Eine Kritikerin postet darüber hinaus: „Nett, dass sich die SPD http://cdu.eu gesichert hat. Die Domain hat bisher nur nie jemanden interessiert. 2004 bis heute? 0 Suchanfragen.“ Ein anderer User kommentiert: „Die Domain cdu.eu war mehr als 12 Jahre sinnlos teuer käuflich, die vernünftige @cdu spart dieses Geld. Deutsche Sozis zahlen für einen peinlichen Scherz einen circa 5- oder 6-stelligen Betrag einem Domainhändler und promoten damit den Brandnamen der Konkurrenz.“ Und ein Dritter urteilt: „Sehr unsympathisch. Was ist das für ein Niveau?“

Nicht die erste Aktion dieser Art

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die SPD mit einer derartigen Aktion den politischen Gegner bloßzustellen versucht. Schon 2018 hatten sich die Sozialdemokraten bei der Wahl in Bayern den Slogan „Söder macht’s“ im Internet gesichert. Die CSU hatte damals mit diesem Spruch für Ministerpräsident Markus Söder geworben.

Doch auch die Konservativen haben auf diesen Trick im Wahlkampf schon zurückgegriffen: So schnappte die CDU vor der Wiederholung der Berliner Abgeordnetenhauswahl 2023 den Grünen und der FDP die Internetseiten mit deren Wahlkampfslogans vor der Nase weg. ( juerg)

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