Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Kinderchirurgen warnen vor Magnetspielzeug

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Es gibt zwar keine Statistik, aber immer wieder verschlucken Kinder Magnete - teils mit schlimmen Folgen. Das kann sogar tödlich enden, warnen Mediziner.

Leipzig.

Kinderchirurgen warnen vor Gefahren von magnetischem Spielzeug. Das Verschlucken von kleinen Kügelchen oder Würfeln mit einer starken magnetischen Anziehungskraft könne im schlimmsten Fall tödliche Auswirkungen haben, erklärte die Direktorin der Klinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Jena, Felicitas Eckoldt, im Vorfeld des Deutschen Chirurgie Kongresses in Leipzig. "Das Verschlucken mehrerer Magnete oder von einem Magneten und einem Metallteil ist extrem gefährlich", sagte Eckoldt.

Die Anziehung der Magnete in verschiedenen Teilen des Magen-Darm-Traktes könne die Durchblutung in einem Areal herabsetzen, und es könnten Löcher in der Darmwand entstehen. Derartige Magnete würden beispielsweise als Material für 3D-Puzzles beworben, sagte Eckoldt, oder als Konstruktionsspielzeug für Erwachsene und Jugendliche. Fälle zeigten jedoch, dass es immer wieder in die Hände von kleineren Kindern gelange.

In Deutschland gibt es laut Eckoldt keine Statistik über derartige Ereignisse. Die Warnung hat jedoch einen aktuellen Anlass: Anfang des Jahres sei ein 20 Monate altes Mädchen gestorben, das mehrfach an Erbrechen, Durchfall und Austrocknung gelitten habe. Magnete hätten einen akuten Darmverschluss verursacht, ausgelöst durch den Druck der Anziehungskraft der Magnete auf die Darmwände. Das Kind hatte offenbar zeitversetzt mehrere Magnete verschluckt. 2018 hatten der Landesverband Bayern des Kinderschutzbundes und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz auf den Tod eines vierjährigen Kindes reagiert und Eltern gewarnt.

Wichtig sei es, bei Spielzeug auf die Altersbeschränkung und Prüfzeichen zu achten. CE-Kennzeichen sind ein Hinweis darauf, dass Hersteller ihre eigenen Produkte getestet haben. Besser sind jedoch laut Eckoldt GS-Zeichen, die von einer unabhängigen Prüfstelle vergeben werden. Generell gehörten kleine, sehr starke Magnete nicht in die Hände von Kindern. (dpa)

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.

Das könnte Sie auch interessieren