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VollesBrett

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Falls Sie sich immer schon gefragt haben, was 2011 bringen wird, müssen Sie sich einer Sache gewiss sein: Sie werden dieses Jahr ein Brett vor dem Kopf haben. Das ist keine Beleidigung, sondern eine Prognose. Und sie hat auch nichts mit Ihrem geistigen Zustand zu tun, sondern mit der Anzahl angekündigter neuer Tablet-PCs, die schon in den kommenden Wochen über uns kommen werden wie ein Schneebrett. Denn es nicht mehr genug damit, dass Apple 2011 die zweite Generation seines Rechenbretts "iPad" auf den Markt bringen will. Wenn Ende der Woche die weltweite Leitmesse für Unterhaltungselektronik, die CES, in Las Vegas über die Bühne gegangen sein wird, dann mit der Präsentation derart vieler "Bretter, die die Welt bedeuten", dass wir uns alle fragen werden, wie um Himmels wir nur jemals ohne so ein Wunder der Technik unser digitales Dasein fristen konnten.


Motorola wird sein Modell namens "Xoom" vorstellen, HTC sein ?Scribe?, Dell das "Streak 7", Blackberry-Hersteller RIM sein "Playbook" (mutmaßlich ein schwarzes Brett) - Computergeschäfte dürften dieses Jahr zu wahren Bretterbuden mutieren, weil wir alle ganz begierig darauf sein werden, mit so einem Brett nicht bloß zu surfen - ach was - sondern zu arbeiten, zu kommunizieren, zu zocken, wahlweise abzuzocken - kurzum: zu leben, dass sich unser Alltag von grundauf ändert. Unter Brettspiel wird man künftig wohl nicht mehr konventionelles Halma oder Schach verstehen. Und wer bei "World of Warcraft" verschwitzte Hände bekommt, den nennt man künftig Brettnässer. Genauso wie Leseratten nicht mehr zum papiernen Buch greifen, sondern zur Brett-Lektüre. Von frisch Vermählten wird es heißen, sie teilten Tisch und Brett - und selbst einer wie Jürgen Drews wird nicht mehr auf Mallorca auftreten oder Shows im Proleten-TV moderieren müssen, wenn er erst mal die Hitparade anführt mit: "Ein Brett im Kornfeld".


Wir alle werden gewissermaßen das Brett hüten, unser neues Heiligtum, und darüber sogar süchtig werden, quasi ans Brett gefesselt, so dass der Hausarzt uns mitleidig ansehen wird und eigentlich nur noch eines verordnen kann, damit wir innehalten, in uns gehen und endlich wieder zur Besinnung kommen: dringende Brett-Ruhe.

Von Ronny Strobel

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