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Sonde, Mohn und Kerne

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Manchen Menschen ist im Umgang mit Pflanzen kein Glück beschieden. Im Garten daheim ist der Lavendel ganz lawede, die Pantoffelblumen sehen aus wie ausgelatschte Hausschuhe und der Mohn ist ein Hohn, weil er permanent in der Blüte seines Ablebens steht. Statt eines grünen Daumens hat dieser Typ Kleingärtner allenfalls einen blauen Daumen, weil er beim Versuch, eine simple Pflanzstange in die Erde zu bringen, mal wieder daneben gehauen hat.

Was früher ein Fall für Erika Krause ("Du und dein Garten") gewesen wäre, ist heute einer für das Internet der Dinge. Denn es versetzt Otto-Normalverbraucher in die Lage, jedes noch so abwegige Gerät mit dem Netz zu verbinden und Hilfe in allen Lebenslagen in Anspruch zu nehmen. So auch beim Gärtnern.

Möglich machen es Existenzgründer aus den USA. Sie haben mit "SoilIQ" eine kleine, solarbetriebene Bodensonde entwickelt, die es Kleingärtnern erlauben soll, auf ihrem Fleckchen Erde bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Dazu erfasst die Sonde rund um die Uhr Daten wie Nährstoffgehalt, pH-Wert, Temperatur, Feuchtigkeit sowie Lichtintensität und überträgt die Ergebnisse auf das Smartphone ihres Besitzers.

Eine App wertet die Daten aus und gibt Empfehlungen zur Düngung, zur Bewässerung, aber auch zur Auswahl des besten Saatguts. Außerdem schlägt die App via Twitter Alarm, wenn bestimmte Grenzwerte erreicht werden und akuter Handlungsbedarf besteht, um die Ernte zu retten. Das liest sich dann in etwa wie folgt: "Hey, Jason, dein Grünkohl hat Durst. Bitte gießen, bevor er eingeht." Erste Erfahrungen mit einem Prototypen der Sonde haben die Macher von "SoilIQ" bereits bei einem Projekt mit 1300 Bauern in Kenia gesammelt.

Nun, da das Gerät marktreif ist und für 49 Dollar in den Handel kommen soll, zielt das Unternehmen auf die ernährungsbewussten Verbraucher in den 100 Millionen amerikanischen Haushalten, die den Anbau eigener Pflanzen für sich entdeckt haben und denen die Massenproduktion von Nahrungsmitteln ein Dorn im Auge ist. Bislang ist die Heimat des Prinzips "bigger is better" zwar nicht als schreber?sches Erbland in Erscheinung getreten. Aber wer weiß: Vielleicht geht dank "SoilIQ" die Saat ja auf.

» http://angel.co/soil-iq

 

Von Ronny Strobel

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