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Während ihres irdischen Daseins begegnen Menschen gewöhnlich nicht allzu vielen Artgenossen, die in der Lage sind, ihr Gegenüber mit einem einzigen Blick auszuziehen. War dies bislang zumeist Gegenstand wilder Männerfantasien und reine Fiktion, damit ein James Bond in Kinostreifen wie "Die Welt ist nicht genug" dank Röntgenbrille und ausschließlich im Auftrag ihrer Majestät sehen kann, was es mit den Waffen der Frauen auf sich hat, so müssen wir uns jetzt wohl wirklich in Acht nehmen. Denn die Fiktion wird Realität. Nicht als Röntgenbrille, jedoch als Midnight Shot NV-1, einer digitalen Kamera mit Infrarot-Modus.

Das Fünf-Megapixel-Modell ist eigentlich dafür ausgelegt, selbst bei völliger Dunkelheit Aufnahmen zu machen - ähnlich jenen Bildern, wie man sie aus Tierdokumentationen kennt. Dafür sorgen ein spezieller Filter sowie eine Diode, die die Szenerie zu vorgerückter Stunde mit Infrarotlicht ausleuchtet. Das wäre alles andere als beunruhigend, wenn die Kamera nicht in der Lage wäre, noch ganz andere Bilder zu liefern: Wer bei Tage mit dem Nachtsicht-Modus arbeitet, wird erkennen, wie das Infrarotlicht dünne Stoffe durchdringt, weshalb im Internet schon gelästert wird, bei der Midnight Shot NV-1 handele es sich wohl eher um ein Nacktsichtgerät. Vorsorglich appelliert denn der US-Versandhändler "ThinkGeek" auf seiner Webseite auch an die Vernunft der Käufer: "Bitte respektieren Sie die Privatsphäre ihrer Mitmenschen und setzen die Midnight Shot NV-1 nicht für schlechte Absichten ein."

Zeitgenossen mit einem Hang zum Voyerismus werden sich von derlei Warnungen wohl nur schwer beeindrucken lassen und die 150 Dollar für das Gerät in geradezu freudiger Erwartung überweisen, um ihren Gelüsten nachzugehen. Noch ist der Versand der Kamera zwar auf die USA und Kanada beschränkt. Doch auch Nordamerikaner verschlägt es bisweilen ins gute alte Europa. Wenn Ihnen also irgendwann einmal jemand in hiesigen Breiten und bei Tage mit einer Midnight Shot NV-1 gegenübersteht, dann vergewissern Sie sich, ob der Nachtsichtmodus aktiviert worden ist. Wenn ja, dann wissen Sie, was Sie da vor sich haben: ein Spann-Ferkel.

Von Ronny Strobel

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