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Fessel Facebook

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Wenn Sie heutzutage jemanden fragen, was er mit dem Buchstaben "f" verbindet, dann werden Sie sich wundern, welch verschiedene Antworten Sie erhalten. Ein Physiker wird Ihnen vielleicht etwas vom Formelzeichen für Frequenz berichten. Ein Sprachexperte wird Ihnen erklären, dass das "f" ein stimmloser labiodentaler Frikativ ist, also ein mit Unterlippe und Zähnen gebildeter Reibelaut. Und ein Gangsta-Rapper wird Sie grimmig mustern und wahrscheinlich befehlstönend sprechreimen, was Sie wahlweise mit Ihrer Mutter oder Ihrem Knie tun sollen.

Fragen Sie dagegen den kroatischen Designer Tomislav Zvonaric, dann dürften Sie ganz schnell etwas vom "fBed" erfahren. Beim "fBed" handelt es sich um eine als Konzeptstudie entworfene Schlafgelegenheit für den Internet-Junkie der Neuzeit. Der Korpus dieses Bettes ist dem Logo des aktuell beliebtesten sozialen Netzwerks Facebook nachempfunden und sieht aus wie ein auf dem Rücken liegendes "f".

Für Designer wie Zvonaric hat ein derart flachgelegtes "f" den Charme, daraus eine Art Zwei-Zonen-Möbel fertigen zu können. Während die unteren beiden Drittel dem Wegdämmern und Schlummern vorbehalten sind, ist das obere Drittel eine Art Separee, das mit einem bequemen Sitz und einem Computer ausgestattet ist. Auf diese Weise kann sein Besitzer auf kürzestem Weg netzwerken, wenn über Facebook neue Nachrichten von Freunden auftauchen. Oder er kann bei einsetzender Müdigkeit rücklings in die Schlafzone plumpsen.

Das macht so ein Möbelstück zweifelsohne zu einer ganz neuen Form der Spielwiese. Denn in einem herkömmlichen Nachtlager wusste man soziale Kontakte bislang auf andere Weise zu pflegen und sich dabei möglicherweise auch mal fesseln zu lassen - nur eben eher von Karla, Nina oder Karina, aber nicht von Facebook!

Doch Tomislav Zvonaric wird schon wissen, weshalb er sein Modell als Einzelbett entworfen und dabei nicht mal an eine Kingsize-Variante gedacht hat. Schließlich teilt man im "fBed" nicht mehr das Kopfkissen miteinander, sondern Inhalte. Wenn also der olle Bertolt Brecht einst so sinnreich dichtete "Denn wie man sich bettet, so liegt man", dann war das nur die halbe Wahrheit. Man liebt auch so.

 » www.deviantom.com

 

Von Ronny Strobel

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