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Fulminante Finger

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Roboter standen bislang eher nicht im Verdacht, ihre Arbeit mit besonders viel Gefühl zu verrichten. Schon gar nicht mit Feingefühl. Im binären Bewusstsein um den vorgegebenen Auftrag verrichteten sie ihr Tagwerk zwar präzise. Doch wenn die Module mal verrückt spielten, dann nicht wegen Gefühlen, sondern aufgrund der Verkettung unglücklicher Umstände beim Programmieren.

Seit ein paar Tagen ist die Sache etwas anders. Forschern aus Kalifornien ist es gelungen, Robotern das Ertasten von Gegenständen beizubringen. Mit "BioTac" haben sie so etwas wie einen künstlichen Finger entwickelt, der dem menschlichen Tastsinn in vielerlei Hinsicht kaum nachsteht, stellenweise sogar besser ist. Beim Unterscheiden von mehr als 100 ähnlichen Materialien wie Holz-, Gummi- und Schaumstoff-Objekten erzielte "BioTac" eine Trefferquote von 99 Prozent, die humanen Gegenspieler landeten dagegen nur bei gut 80.

Möglich ist dies, weil der Kunstfinger mit diversen Elektroden, Drucksensoren sowie einer gewellten Haut versehen ist, die beim Kontakt mit einem Objekt je nach Oberfläche typisch vibriert. Wofür Menschen mitunter erst nach Jahren "ein Händchen" haben, das ertastet sich der Kunstgriffel dank ein paar elektronischer Bauteile und in Software verpackter Messreihen. Mehr noch: "BioTac" ist in der Lage zu erkennen, wie kalt beziehungsweise warm ein Objekt ist und ob sich da jemand die Finger verbrennen könnte.

Geht es nach den Forschern aus Kalifornien, dann sollen die künstlichen Finger vor allem den Bau von Prothesen revolutionieren und auch bei Produkttests eingesetzt werden. Komisch, dass den Wissenschaftlern nicht das Sicherheitsgewerbe in den Sinn gekommen ist, wo doch sogar die Forschungsbehörde des Pentagon bei der Finanzierung des Projekts die Finger im Spiel hatte. Der Aktionismus im Kampf gegen Terroristen hat Reisenden bekanntlich schon den Nacktscanner beschert. Wer weiß, vielleicht müssen Passagiere in naher Zukunft dank "BioTac" zusätzlich noch in eine Art Abtast-Kammer - das Touch-Terminal.

Wie "BioTac" funktioniert, können Sie sich unter diesem Link ansehen:
 » http://vimeo.com/43688296

 

Von Ronny Strobel

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