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Teil die Wurst!
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Durch das Internet verändern sich viele alltägliche Dinge. Auch der Humor. Leider, muss man sagen. Denn in der digitalen Welt ist der klassische Wortwitz vom Aussterben bedroht. Denn die besten Witze entstehen oft aus einer bestimmten Situation heraus, sind Antwort auf eine unfreiwillige Vorlage des Gegenübers. Im Internet ist das kaum möglich, denn geschrieben entfalten Wortspielereien oder schlagfertige Kommentare oft nicht ihre Wirkung. Das gesprochene Wort bietet viel mehr Möglichkeiten. Das Gesagte kann mit Gesten oder einer bestimmten Betonung einen ganz anderen überraschenden Sinn bekommen. Die Erfahrung der Zeitung zeigt: Geschriebene Ironie wird oft nicht als solche erkannt und verstanden.
Aber im Internet ist der Humor natürlich nicht gänzlich ausgestorben. Er hat sich verändert. Durch die weltweite Vernetzung können binnen Sekunden Millionen von Menschen in aller Welt erreicht werden. Bilder und Fotomontagen haben deshalb an Bedeutung gewonnen. Einige Perlen sind auch im Netz zu finden. So zeigt die Seite "Kim Jong Il looking at things" (Kim Jong Il sieht sich Sachen an) eine herrliche Satire auf die Diktatur in Nordkorea. Der verstorbene Diktator wird beim Betrachten von Alltagsgegenständen wie Kühlschränken und Glasflaschen gezeigt als ob er gerade eine hochkomplexe Zentrifuge in Augenschein nehme. Wie schwer es ist, damit die Massen zu erreichen, zeigt ein Wettbewerb, den das Zeit-Magazin und das Magazin der Süddeutschen Zeitung (SZ) Ende des vergangenen Jahres veranstaltet haben. Die Magazine haben darum gestritten, wer mit einem Bildwitz mehr Likes erzielt. Die SZ hat gewonnen. Trotz mehr als 70.000 Facebook-Freunden haben aber reichlich 5000 Likes zum Sieg gereicht. Das Gewinnerfoto zeigt eine Bratwurst. Darunter steht "Bitte teilen Sie diese Wurst ohne Grund." Mehr muss zum Thema Humor und Internet eigentlich nicht gesagt werden.
Von Sascha Wittich
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