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Gesichter der Welt

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Am 25. Juli 1976 fotografierte die Raumsonde "Viking I" in fast 2000 Kilometern Entfernung zum Mars eine eigentümliche Felsformation. Das steinerne Gebilde war drei Kilometer lang, anderthalb Kilometer breit und wirkte aus der Ferne betrachtet so, als ob da unten ein Kopf aus dem rostroten Sand auftauchen würde. Fortan machte das extra-terrestrische Hochland, das Astronomen wissenschaftlich-nüchtern nur Cydonia-Region nannten, als Marsgesicht Schlagzeilen und wurde später sogar Thema von PC-Spielen a la "Zak McKracken" und Fernsehserien wie "Futurama".

Die Fähigkeit, selbst in abstrakten Dingen vertraute Objekte zu erkennen, wird von Psychologen als Pareidolie bezeichnet. Sie ist vermutlich darauf zurückzuführen, aus reinem Selbsterhaltungstrieb auch dann noch andere Lebewesen zu erkennen, wenn sie sich tarnen oder verstecken. Weshalb wir in der Lage sind, Figuren in Sternbildern oder Wolken zu entdecken. Die Berliner Firma Onformative versucht die Pareidolie nun in der Welt aus Bits und Bytes salonfähig zu machen. Sie hat dazu ein Programm zur Gesichtserkennung entwickelt, das die Satellitenaufnahmen des Kartendienstes Google Maps auf markante Formationen hin untersucht und die Frage beantwortet, welches Gesicht Mutter Natur dem Globus gibt. Oder besser: welche Gesichter. Denn auf der Suche nach dem Antlitz der Welt ist das "Google Faces" genannte Programm schon mehrfach fündig geworden. "Kopflastige" Regionen lassen sich demnach nicht nur in Gebirgen, sondern auch in Flussmündungen, auf Ackerflächen und städtischen Gebieten finden - wenn man denn genügend Fantasie mitbringt. Einige haben etwas Fratzenhaftes, andere wiederum sehen so aus, als seien sie vor tausenden von Jahren von einer indianischen Hochkultur geschaffen worden.

Das mutet zwar alles noch ein wenig abstrakt an, lässt sich aber mit ein wenig Feintuning sicher verbessern. Wer weiß schon, ob nicht irgendwo im Sauerland eine Höhenlinie an Merkels Mund erinnert oder die Po-Ebene etwas mit Silvio Berlusconi gemeinsam hat?! "Google Faces" mögen in dieser Hinsicht noch Grenzen gesetzt sein - der Fantasie zum Glück nicht.

www.onformative.com/lab/googlefaces/

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