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Schöner schreiben
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Um die Kulturtechnik des Schreibens war es zuletzt nicht zum Besten bestellt. All das Tasten und Tippen auf Smartphones und Computern hat die Handschrift derart verdrängt, dass man sie allenfalls noch auf Einkaufs- und Notizzetteln, Postkarten sowie als Unterschrift in Formularen und Verträgen findet. Wobei nicht immer klar ist, ob man überhaupt lesen kann, was da zu lesen steht. Zum einen, weil man nicht weiß, ob das noch Sütterlin ist oder einfach eine Sauklaue. Zum anderen, weil es mit dem Sprachvermögen der Nachgeborenen auch nicht weit her ist. Ein handschriftliches "Isch mach disch Messa" ("Es setzt gleich was!") kann den Empfänger der Nachricht sowohl in Sachen Leserlichkeit als auch inhaltlich vor Probleme stellen.
Der Österreicher Falk Wolsky kämpft um beides: Sprachvermögen und Handschrift. Mit dem Lernstift hat er ein Gerät entwickelt, das Nutzern nicht nur das Schönschreiben beibringen, sondern sie auch vor sprachlichen Fehlern bewahren will. In dem Gerät sind neben einer austauschbaren Mine Bewegungssensoren, ein Funkmodul und ein auf Linux basierender Mini-Computer verbaut. Noch bevor man ein Wort möglicherweise falsch schreibt, vibriert der Lernstift. Über eine App lässt sich auf einem Smartphone anzeigen, wie das jeweilige Wort richtig geschrieben wird. Und damit man das Ganze auch noch erkennen kann, überwacht ein Kalligraphie-Modus die Lesbarkeit des Geschriebenen.
Um den Lernstift auf den Markt zu bringen, sammelt Falk Wolsky mit seinem Team derzeit auf der britischen Finanzplattform Kickstarter Geld bei Interessenten. Beteiligen kann sich jeder mit einem Mindestbetrag von einem Pfund. Wenn bis zum 9. August 120.000 Pfund zusammenkommen, geht der Lernstift in die Serienproduktion. Die ersten Geräte werden dann Anfang 2014 zu einem Preis von umgerechnet rund 125 Euro in den Handel kommen. Kein Schnäppchen, aber sicher auch kein rausgeschmissenes Geld. Solange der Nachwuchs damit schöner schreiben lernt, verzeiht man fürs Erste auch Sätze wie: "Isch hab Lernstift."
Von Ronny Strobel
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