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Eine Nase voll Gras

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Vorbemerkung: Der Autor dieses Beitrags ist Nichtraucher und sauber bis in die Haarspitzen.

Wissen Sie, wie Marihuana riecht? Nun, wenn Sie bisher noch keine Gelegenheit zum unverbindlichen Joint Venture unter Gleichgesinnten hatten, lässt sich die Frage schwer beantworten. Süßlich? Chemisch? Weihrauchartig? Was immer man Ihnen sagt, es ist nur die halbe Wahrheit. Wenn überhaupt! Die ganze Wahrheit könnte vielleicht ein abgerichteter Polizeibeamter auf vier Beinen verraten. Aber wer versteht schon Spürhundisch?

Wir kommen auch nur darauf, weil die Gesundheitsbehörde von Denver mit dem Jahreswechsel ein Näschen für eine neue Form von Umweltdelikten haben muss. Seit mehr und mehr Kommunen in den USA den Besitz kleiner Mengen von Marihuana erlauben, fühlen sich abstinente Zeitgenossen vom markanten Geruch konsumierter Joints belästigt. Mit der Folge, dass Städte wie Denver in einer Verordnung das Luftverpesten durch Marihuana nun unter Strafe stellen. Verstöße können demnach mit einer Geldbuße von bis zu 2000 Dollar geahndet werden, sofern der Rauch von privatem Grund in den öffentlichen bzw. den privaten Raum eines anderen dringt. Sogar Grenzwerte sind in der Verordnung festgelegt: Riecht man das Gras bei einem Verhältnis zwischen sauberer und ungefilterter Luft von 7:1, liegt ein Verstoß vor.

Falls Sie sich jetzt fragen, wie man das messen will, dann kennen Sie vermutlich den Nasen-Ranger noch nicht. Das Unternehmen St. Croix Sensory hat ein Olfaktometer entwickelt, das aussieht wie eine Kreuzung aus Inhalator und Megafon. Man setzt den Nasen-Ranger auf und bekommt saubere und drogengeschwängerte Luft in verschiedenen Mischungsverhältnissen vorgesetzt. Schlägt die Nase des Kontrolleurs bei einem Verhältnis von 7:1 oder größer an, wird es teuer.

Satte 1500 Dollar kostet die Basis-Version des Nasen-Rangers inklusive dreier Schulungen fürs Personal - oder sollte man besser sagen: Schnupperkurse? Für 3500 Dollar erhält man sogar eine Datenbank, die Zeit und Ort von Verstößen speichert und auf einer Karte sichtbar macht, um Wiederholungstätern leichter nachzuspüren. Ein Glück für Intensivtäter, dass man in Denver zunächst auf die preiswerten Nasen-Ranger setzt. Das erhöht für den Fall, erwischt worden zu sein, die Chance, dass Gras über die Sache wächst.

www.nasalranger.com

Von Ronny Strobel

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