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Popmusikpower

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Popmusik löst unter Liebhabern des ernsten Fachs bisweilen Ohrensausen aus. Wenn Robin Thicke im Radio mit "Blurred Lines" seine Notgeilheit bejammert oder Britney Spears' "Toxic" durch den Äther quietscht, gilt das bei Klassikfreunden als Gift für den Gehörgang. Dabei wohnt der sogenannten U-Musik eine Kraft inne, die selbst Werke von Wagner nicht auszulösen vermögen. Denn Popmusik steigert die Effizienz von Solarzellen!

Vermutlich waren Wissenschaftler der Londoner Queen Mary University selbst ein wenig überrascht, als sie herausfanden, dass die Beschallung von aus Zinkoxid bestehenden Solarzellen einen Einfluss auf die Energieausbeute hat. Demnach sind die Zellen, die jeweils aus Milliarden von Zinkoxid-Stäbchen im Nanometerbereich bestehen, besonders empfänglich für vornehmlich hohe Frequenzen, wie sie in populärer Musik vorkommen. Den Forschern zufolge lässt sich die Effizienz einer Solarzelle um bis zu 40 Prozent steigern, wenn sie mit Musik aus den Charts beschallt wird. Ein Wert, den man mit klassischer Musik nicht annähernd erreicht, wie die Forscher im Fachmagazin "Advanced Materials" bekanntgaben. Dabei muss die Beschallung nicht einmal besonders laut ausfallen. Ein Pegel von 75 Dezibel, in etwa mit Straßenlärm vergleichbar, genügt, um die Solarzellen anzuregen, mehr Strom aus Licht zu produzieren.

So kurios die Forschungsergebnisse anmuten: Die Photochemiker aus London wissen bereits, wie sich ihre Erkenntnisse einmal anwenden lassen: beispielsweise bei der Stromversorgung von Geräten, die akustischen Schwingungen ausgesetzt sind. Dazu gehören Klimaanlagen und viele andere Komponenten eines Fahrzeugs. So gesehen könnte im Auto von morgen selbst der langweiligste Dudelfunk dank akustischer Solarzellen noch unverhofft zur Antriebs-Welle werden. So ein Fahrzeug nennt man dann wohl radioaktiv.

Von Ronny Strobel

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