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Auf der Suche nach wirksamen Verhütungsmitteln haben sich Menschen seit jeher als überaus experimentierfreudig erwiesen. Im alten Ägypten versuchten Frauen es mit einer Mixtur aus Akazienspitzen, Datteln und Honig oder sie nutzten halbierte Zitronenschalen als Diaphragma. In Japan wiederum behalf man sich bereits vor 3000 Jahren mit Präservativen aus Schildpatt, also Hornschuppen von Meeresschildkröten.

Die Methoden mögen dank Kautschuk, Pille und Co. inzwischen vergleichsweise bequem geworden sein, doch das Experimentieren hält an. Eine US-Firma will im kommenden Jahr mit ersten vorklinischen Studien für die chipgesteuerte Schwangerschaftsverhütung beginnen. Dazu hat das Unternehmen namens Micro Chips aus Lexington, Massachusetts, ein zwei Zentimeter breites und sieben Millimeter schmales Implantat entwickelt, das sich unter der Haut einsetzen lässt und über einen Zeitraum von 16 Jahren eine festgelegte Hormondosis abgibt und die Empfängnis verhindert. Das ist möglich, weil die Forscher von Micro Chips das Hormon-Reservoir des Implantats mit einem Platin-Titan-Siegel versehen haben. Durch den elektrischen Impuls einer internen Batterie schmilzt es kurzzeitig und lässt die nötige Menge Verhütungsmittel in den Körper diffundieren. Will frau dennoch schwanger werden, kann sie das im Implantat hinterlegte Verhütungsprogramm mithilfe einer Fernbedienung abschalten beziehungsweise reaktivieren - frei nach dem Motto "Schalt mich ein und schalt mich aus - die Hormone müssen raus."

Nach Angaben der Fachzeitschrift "Technology Review" soll das Gerät bis 2018 marktreif sein und bestenfalls nicht nur zur Empfängnisverhütung dienen, sondern auch zur Behandlung von Krankheiten. Bis es so weit ist, muss aber noch ein drängendes Problem gelöst werden: die Verschlüsselung. Andernfalls ließe sich der Chip leicht von außen manipulieren - und die Module würden verrückt spielen. Allerdings nicht aus Liebe.

www.mchips.com

Von Ronny Strobel

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