Abo
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Pumafon

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Die Welt von Sport und Mode hat schon viel Absonderliches überstehen müssen. Frauen durften sich früher mit einem Duftwasser namens Gabriela Sabatini eindieseln - in der Hoffnung, einmal genauso intensiv stöhnen zu können, wie die Argentinierin einst auf dem Tennisplatz. Liebhaberinnen modernen Geschmeides wiederum warfen sich in den 1990ern Kati Witt an den Hals - in Form von Schmuck, den die Eisprinzessin damals selbst entworfen hatte.

Doch es geht noch schlimmer. Ab kommendem Jahr kann jedermann die Katze im Handy kaufen. Denn: Sportartikelhersteller Puma steigt in den Markt der Mobiltelefone ein. Ab dem zweiten Quartal kommenden Jahres soll es demnach Puma-Handys geben, die nach Angaben des Herstellers innovative Funktionen und außergewöhnliches Design vereinen.

Wie so etwas aussieht? Keine Ahnung! Müsste man spekulieren, dann dürfte das Äußere mit einer samtweichen Oberfläche ausgestattet und einer Selbstreinigungsfunktion versehen sein, bei der eine Microfaserzunge unaufgefordert aller drei Stunden über das betatschte Display schleckt. Kameratechnisch sollte das Handy mindestens ein Nachtsichtgerät besitzen - das so genannte Katzenauge. Als Klingeltöne wiederum könnten sich sämtliche Lautmalereien einer Großkatze bestimmten Anrufern zuordnen lassen: Fauchen für die Schwiegermutter, Schnurren für die heimliche Geliebte, Katzenjammer fürs Finanzamt. Überdies sollte das Pumafon über einen wirksamen Diebstahlschutz verfügen, der etwa wie folgt funktioniert: Greift ein Langfinger nach dem Gerät, schnellen Eckzähnen ähnelnde Klingen aus dem Gehäuse-Inneren hervor und fixieren die Hand des Delinquenten. Selbstredend muss das Handy auch in Sachen Internet auf dem neuesten Stand sein und beim mobilen Surfen abgehen wie Schmidts Katze.

Puma und Lifestyle - in dieser Hinsicht wähnte man sich in Herzogenaurach schon immer auf dem Sprung. Die Franken verkaufen schließlich längst nicht mehr nur Sportschuhe oder Trainingsanzüge. Dank der Marke mit dem amerikanischen Berglöwen kann man mittlerweile sogar ganz pumamäßig Fahrrad fahren, Sonnenbrillen tragen oder auch seinen Luxuskörper pflegen.

Wir fragen der Höflichkeit halber besser nicht danach, ob sich der Puma da nicht in den Schwanz beißt, sondern warten lieber gespannt darauf, wie sich der Kurs des Unternehmens entwickelt, dessen Aktien sich zuletzt zu gut 30 Prozent im (Katzen-)Streubesitz befanden. Und nur für den Fall, dass sich das neue Handy schleppend verkauft, könnte man vielleicht etwas obendrauf legen: eine Schutzhülle fürs Telefon - das Katzenfutter.

Von Ronny Strobel

Weitere Blog-Einträge

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.