Großbrand bei Pyral in Mittweida

Das Dach der Halle stürzte ein. Zwei Schichtarbeiter konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Die Rettungskräfte ließen den vom Brand betroffenen Gebäudeteil kontrolliert abbrennen und verhinderten eine Ausbreitung auf weitere Bereiche der Firma.

Die Polizei setzte eine Zeitlang auch einen Hubschrauber zur Überwachung des Einsatzes und zur Anfertigung von Luftbildern ein.

Neben Feuerwehren aus Mittweida und Umgebung war seit Sonntagfrüh auch das Technische Hilfswerk vor Ort, um Sicherungsmaßnahmen an der abgebrannten Halle vorzunehmen.

Über den Verkehrswarndienst und den Warndienst des Bundes war die Bevölkerung in der Nacht gebeten worden, zur Sicherheit Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Eine konkrete Gefahr für Boden, Wasser oder Luft bestand nach Polizeiangaben vom Sonntagfrüh indes nicht.

Die Brandursache bleibt offen, jedoch schloss die Polizei vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung zunächst einmal aus.

Pyral-Sprecher Stephan Trutschler ging am Sonntag davon aus, dass "zu 99 Prozent Selbstentzündung" zu dem Feuer in der Lagerhalle führte. Nach bisherigen Erkenntnissen, so der Geschäftsführer des mit der Pressearbeit beauftragten Unternehmens meeco Communication, sagte der "Freien Presse", man vermute ausgediente Lithium-Batterien in Gelben Säcken als mögliche Ursache für das Feuer.

Aus Sicherheitsgründen dürften das Mittweidaer Firmengelände heute nur Einsatzkräfte und Unternehmensangehörige betreten, so Trutschler.

Pyral ist ein Recyclingbetrieb, der sich vor allem mit der Aufbereitung von Aluminiumschrott einen Namen gemacht hat. Eine am Standort Mittweida entwickelte Hightech-Sortieranlage für Aluschrott hat auch international für Aufmerksamkeit gesorgt. Pyral sieht sich als Stütze des Dualen Systems Deutschland. Das Aluminium bezieht das Unternehmen aus Aluminiumleichtverpackungen, das aus den Gelben Säcken aussortiert wird, aber auch von Lieferanten aus der Auto- und Getränkeindustrie. 2018 produzierte Pyral nach eigenen Angaben aus Recyclingmaterial insgesamt rund 20.000 Tonnen Aluminiumprodukte.

Der Einsatz dauerte am Sonntag an. Brandursachenermittler können sich erst nach Ende der Löscharbeiten ein Bild von der Lage machen.

Brände, Beschwerden von Anwohnern über Geruchsbelästigung sowie Betriebseinschränkungen durch Behörden hatten Pyral um 2014/2015 mehrfach in die Schlagzeilen gebracht. In Mittweida investierte die Firma daraufhin unter anderem in den Brand- und Emissionsschutz.

Blick in die vom Brand betroffene Halle.

Auch das THW war im Einsatz, um die vom Brand betroffene Halle zu sichern.

Der Einsatz der Wehren erstreckte sich über den ganzen Sonntag.

Dichtungen in der Dachkonstruktion schwelten.

Deshalb war es schwer, sich einen Weg in die Halle zu bahnen.

Der Polizeihubschrauber machte weitere Luftaufnahmen vom Einsatzort.