Nach dem gewaltsamen Tod eines Deutschen am vergangenen Sonntag in Chemnitz haben am Samstag erneut verschiedene Vereine, Organisationen und Parteien zu Demonstrationen aufgerufen.

Rund 50 Menschen beteiligten sich am Mittag an einer Demonstration von Friedensgruppen zum heutigen Weltfriedenstag in der Innenstadt.
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"Chemnitz ist weder grau noch braun" - mit dieser Botschaft setzen Chemnitzer Bürger, Unternehmer und Wissenschaftler seit Samstag unter anderem am "Nischel", dem Marx-Monument, ein Zeichen gegen das Image von Chemnitz als Hotspot von Rechtsradikalen. Auf der Internetseite der Initiative #wirsindmehr heißt es: "Womit wir nicht leben können, sind Hass, Gewalt, Intoleranz und vor allem Wegschauen." Das sei der Nährboden, auf dem Demokratiefeindlichkeit wachse. "Das macht Angst. Aber aus der entsteht der Mut, den es jetzt von uns Bürgern braucht."
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An der Bahnhofstraße wurden Hamburger Gitter aufgebaut.
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Teilnehmer der Kundgebung des Bündnisses Chemnitz Nazifrei unter dem Motto «Herz statt Hetze» halten auf dem Parkplatz an der Johanniskirche Schilder und eine Flagge der EU hoch.
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Der Parkplatz an der Johanniskirche bei "Herz statt Hetze" füllte sich zusehends. Auch Politprominenz war vertreten...
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...Dazu gehörten Grünen-Chefin Annalena Baerbock, Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch sowie Sachsens Wirtschafsminister Martin Dulig. Der SPD-Politiker sagte: "Zentrale Aufgabe ist es jetzt, Vertrauen in den Rechtsstaat herzustellen und wiederherzustellen und den Schulterschluss zu suchen mit der Zivilgesellschaft. Wir müssen aufstehen und das anständige Sachsen verteidigen."
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Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig bei der Kundgebung "Herz statt Hetze" auf dem Johannisparkplatz.
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Die "Herz statt Hetze"-Demonstranten auf dem Johannisparkplatz.
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Dietmar Bartsch (Foto), Linke-Fraktionschef im Bundestag, erklärte: "Auch als Linker sage ich: Ja, wir müssen den bürgerlichen Rechtsstaat verteidigen. Angesichts der Ereignisse der letzten Tage bin ich da hier in Sachsen nicht nur zuversichtlich. Aber ich gehe davon aus, dass die notwendigen Lehren gezogen worden sind."
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Auch die Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern und SPD-Vizechefin Manuela Schwesig ist in Chemnitz. Sie sagt: "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die meisten Menschen ein friedliches, demokratisches Sachsen wollen. Die Rechtsradikalen wollen uns diese Freiheit nehmen. Dagegen muss man aufstehen, darf nicht länger zu Hause auf dem Sofa sitzen. Auf allen Veranstaltungen darf man seine Meinung sagen. Aber wo Leute den Hitlergrus zeigen, hetzen, auf Gewalt setzen, da ist eine rote Linie überschritten."
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Der frühere Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sieht nach den Ausschreitungen in Chemnitz die schwarz-rote Koalition in Sachsen in der Pflicht. "Die Situation ist so ernst, das bekommen wir nicht gedreht, wenn die Landesregierung nicht ihren Job macht", sagte er laut dpa am Samstag am Rande von "Herz statt Hetze".
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70 Initiativen hatten zur Demo unter dem Motto "Herz statt Hetze" aufgerufen.
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Die Polizei patroullierte mit einer Reiterstaffel vor dem Karl-Marx-Monument. Dort sammelten sich die Teilnehmer der von Pro Chemnitz organisierten Demonstration.
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Polizisten sicherten die Kundgebung des Bündnisses Chemnitz Nazifrei unter dem Motto «Herz statt Hetze» ab.
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Teilnehmer von "Herz statt Hetze" im Chemnitzer Stadtzentrum.
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Zahlreiche Grundgesetzbücher stehen auf der Bahnhofstraße in der Nähe der Kundgebung des Bündnisses Chemnitz Nazifrei unter dem Motto «Herz statt Hetze».
Bild: Monika Skolimowska/dpa
Am Karl-Marx-Monument erklärte Martin Kohlmann von Pro Chemnitz, während die AfD zum Schweigemarsch einlade, schweige man bei Pro Chemnitz nicht. Vor Ort wurden neben Sachsen- und Deutschlandflaggen auch kubanische Flaggen geschwenkt.
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Hintergrund: Das 35-jährige Opfer Daniel H. war Deutsch-Kubaner. Kohlmann macht sich den Spruch zu eigen, den man auch am Tatort inmitten von Blumen sehen konnte: "Nehmt ihnen die Messer, sonst nehmen wir euch eure Ämter".
Bild: Uwe Mann
Teilnehmer der Demo von Pro Chemnitz vor dem Karl-Marx-Kopf.
Bild: Uwe Mann
Ein Teilnehmer der Kundgebung der rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pro Chemnitz hält vor dem Karl-Marx-Denkmal ein Schild mit der Aufschrift "MIGRATIONSHINTERGRUND UND DEUTSCHER PATRIOT!" in der Hand.
Bild: Ralf Hirschberger/dpa
Wasserwerfer der Polizei stehen vor Beginn der Kundgebung der rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pro Chemnitz in der Nähe des Karl-Marx-Denkmals bereit.
Bild: Boris Roessler/dpa
Derweil sammelten sich an der Theaterstraße vor dem AfD-Büro mehrere tausend Teilnehmer zum von der AfD angemeldeten Schweigemarsch. Auch Lutz Bachmann ist dabei.
Bild: Andreas Kretschel
Demonstranten der AfD formieren sich.
Bild: Sascha Aurich
Mit vertreten: Björn Höcke, einer der beiden Sprecher der AfD Thüringen.
Bild: Uwe Mann
Teilnehmer der Kundgebung der rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pro Chemnitz marschieren gemeinsam mit den Teilnehmern der Demonstration von AfD und dem ausländerfeindlichen Bündnis Pegida durch die Stadt.
Bild: Boris Roessler/dpa
Der AfD-Demonstrationszug...
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... läuft auf der Theaterstraße am Restaurant Brazil vorbei.
Bild: Jörg Telemann
Vertreter des Orga-Teams bei der AfD erklären, bei den auf Plakaten gezeigten Frauen handele es sich um Opfer abgelehnter Asylbewerber. Sophia L. wurde jedoch nicht Opfer eines abgelehnten Asylbewerbers.
Bild: Sascha Aurich
Teilnehmer der AfD-Demo.
Bild: Sascha Aurich
Kein leichter Job für Moderatorin Hayali am Rande der AfD-Protestkundgebung. Trotz lautstark vorgebrachter „Lügenpresse“-Sprechchöre stellte sie sich der Diskussion mit Chemnitzern. Es ging emotional zu, aber auch differenziert.
Bild: Udo Lindner
Die Polizei riegelte mit Fahrzeugen den Kreuzungsbereich an der Bahnhofstraße/Augustusburgerstraße ab.
Bild: Michael Müller
Gegendemonstranten versammelten sich an der Kreuzung Brückenstraße/Bahnhofstraße.
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Polizeihunde waren ebenfalls im Einsatz.
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Gegendemonstranten haben die Kreuzung Zschopauer Straße/Bahnhofstraße dicht gemacht.
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An der Bahnhofstraße/Waisenstraße wurde eine Spontandemo angemeldet.
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Auch sie wollten sich entgegenstellen: Blockade am Johannisplatz.
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Alerta"-Rufe: Mutmaßliche Antifa-Mitglieder versuchen, an der Straße der Nationen in Richtung Marx-Monument an der Polizei vorbei zu rennen...
Bild: Toni Söll
... aber die Polizei stellt den schwarzen Block am Rawema-Gebäude. Es handelt sich um 100 Gegendemonstranten.
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Am Karl-Marx-Monument steckte der AfD-Zug fest.
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Lutz Bachmann filmte die Demonstration.
Bild: Sascha Aurich
An der Kreuzung Brücken-/Bahnhofstraße trennen nur noch 100 Meter und jede Menge Polizei beide Lager. Es gibt Verletzte auf Seiten der Gegendemonstranten. Sie werden von Sanitätern versorgt. Ein Wasserwerfer hat sich erneut an der Kreuzung Brückenstraße/Straße der Nationen postiert.
Bild: Toni Söll
Die Gedenkstelle für Daniel H. an der Brückenstraße, der in der Nacht zu Sonntag getötet worden ist.
Bild: Sascha Aurich
Die Demonstration der AfD soll sich am Karl-Marx-Kopf auflösen...
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... laut Polizei sei die Versammlungszeit der AfD-Demo überschritten.
Bild: Uwe Mann
An der Kreuzung Bahnhofstraße/Brückenstraße sind zwei Wasserwerfer aufgefahren.
Bild: Toni Söll
Mittlerweile haben sich die Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge der Polizei in Richtung des AfD-Lagers gedreht. Demo und Polizei trennen 50 Meter. "Widerstand!! Widerstand!", brüllt die Menge.
Bild: Jörg Telemann
Es kommt zu Rangeleien zwischen der Polizei und AfD.
Bild: Toni Söll
Die Polizei fährt in die AfD-Demo.
Bild: Uwe Mann
"Wir bleiben hier!" Teilnehmer der aufgelösten AfD-Demo wollen die Kreuzung trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei nicht verlassen. "Es findet keine Spontandemo statt", schallt es durch die Lautsprecher der Polizei.
Bild: Uwe Mann
20:34 Uhr meldet die Polizei, dass nun alle angemeldeten Demos beendet sind.
Bild: Uwe Mann




















































