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Chemnitzer Jusos verurteilen Müllers Tweet
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Vorwurf: SPD-Politiker hat sich zu Zigeunersoße "rassistisch" geäußert
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Mal sehen, wie demnächst die „Negretto Salami G200“ von Negroni (Italien) genannt wird.
Hauptsache mein Soylent Grün wird nicht irgendwann mal später auf Druck umbenannt!
Nachdem mein Beitrag auch diesmal entfernt wurde (warum?), versuche ich es noch mal: Als 2013 die Stadt Hannover die Begriffe "Zigeunersoße" oder "Zigeunerschnitzel" von Speisekarten verbannen wollte, hat sich sowohl der Zentralrat der Siti und Roma in Deutschland als auch der Bundesrat der Jenischen Deutschlands dahingehend geäußert, dass man Forderungen zur Umbenennung nicht unterstütze, da man dies für nicht gerechtfertigt halte. Obwohl ich nichts von Links halte da jeder selber googeln kann hier ein Link, damit niemand meint ich habe das erfunden: https://www.welt.de/politik/deutschland/article120713219/Sinti-und-Roma-muessen-Zigeunersosse-ertragen.html
Zigeunerschnitzel ist übrigens auch heute noch im Duden.
Ich denke wir sollten verstehen, dass sich Sprache immer aus einem historischen Kontext heraus entwickelt. Solche Worte sind nicht entstanden, um jemanden zu diskriminieren. Wie arm wäre unsere Sprache, wenn jedes Wort, an dem sich jemand stößt, verboten wird? Man kann es auch einfach der Sprachentwicklung überlassen, dass sich Begriffe von selbst überholen, meine ich.
Wenn Knorr jetzt von sich aus das umbenennt ist das okay. Man muss sich darüber nicht aufregen wie Herr Müller, das ist einfach dumm. Man kann aber auch die Kirche im Dorf lassen und nicht aus allem ein Politikum machen.
Die meisten möchten sicher auch nicht als "alter weißer Mann" verunglimpft werden.
Der Rest der Welt verzichtet aber auch nicht auf Bezeichnungen für Deutsche, (wie Tanks, Kartoffeln usw.), weil es uns verletzen könnte.
Mir erschließt sich nicht, wieso ich dann was ändern sollte. In Spanien werden schwarze Oliven mit dem Zusatz Negro verkauft. Die sollten am Besten gar nicht mehr angebaut werden. Nur noch Grüne, ach, das ist ja unter Umständen auch ein Schimpfwort. Wie wärs mit nicht weißen Oliven?
Ich bin eine große Verfechterin des Satzes: Worte sind Schall und Rauch. Das Handeln ist doch maßgeblich! Viel mehr, als durch eine Speise oder eine Straße, die veraltet einen heute nicht mehr angebrachten Namen trägt, verletzt Menschen doch ein Hass erfüllter Blick oder eben ein solcher Begriff bösartig eingesetzt. Wenn wir uns alle auf Augenhöhe, vorbehaltlos, voller Respekt und freundlich begegnen, dann braucht es auch solche Umbenennungen oder Verbote nicht mehr. Dann kann man vielleicht sogar gemeinsam darüber lachen. Den Weg dahin gestalten wir ALLE mit.
Maresch, des ist doch in der SPD....
@Maresch: Intelligent genug, zu verstehen, welche hohen Ziele seinen jungen Genossen verfolgen ?
...oder hat er vergessen, dass ihnen wichtigere Ziele abhanden gekommen sind ?
Ich hatte Herrn Müller für intelligenter gehalten.
Wichtig ist jetzt, daß der "Molotow-Cocktail" bleibt (wird z.B. auf einer Vernissage der Antifa gereicht).
Wir können hier mit der Bezeichnung "Vogtländische Klöße" sehr gut leben und sind sogar stolz drauf!
Für die Einheits"pampe" von Unilever währe schon längst mal ein anderer Name nötig.
In Deutschland sollte das Wort oder Zusammensetzungen mit dem Wort tatsächlich tabu sein, da die Ableitung in der Tat im Deutschen schon die Wurzel der Diskriminierung offen legt und auch später immer wieder so gebraucht wurde. In den Nachbarländern CZ und auch in SK ist das Wort häufig im Volksgebrauch, auch bei der Volksgruppe selbst.
@lax123, wenn ich alles verbiete weil sich irgendeiner betroffen fühlt, dann findet Sprache ja irgendwann nicht mehr statt.
Ich respektiere den Schritt von Unilever. Hätten sie aber schon längst machen können, wenn ihnen das Anliegen so wichtig ist. Denn die Debatte gibt es schon lange. Mag sein, dass Rassisten so eine Umbenennung kritisch sehen. Aber nicht alle, die so eine Umbenennung kritisieren, sind gleich Rassisten. Insofern, liebe Jusos: Bitte nicht gleich die ganz große Keule rausholen.
Unstrittig sollte sein, dass jeder von uns eintreten muss gegen die Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder Nationalität, wegen ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, wegen einer Behinderung usw. Das muss ein ständiges Anliegen sein, und jeder sollte sich ständig prüfen, wie er da tickt und welche Vorurteile er selbst hat. Niemand von uns ist gänzlich frei davon, niemand von uns ist perfekt und 24 Stunden täglich nur edel. Und, ja, manchmal ist es nötig, auch die Sprache zu ändern, sich von diskriminierenden Begriffen zu trennen, auch wenn sie vertraut sind und "nicht böse gemeint" und obwohl noch vor 20 oder 30 Jahren niemand je daran Anstoß genommen hat.
Sprache ist Ausdruck des Denkens und beeinflusst das Denken, sie erschafft aber niemals eine bestimmte Realität. Man darf also nicht bei der Sprache stehenbleiben. Um beim Beispiel zu bleiben: Es wäre verlogen, die Zigeunersauce und das Zigeunerschnitzel umzubenennen, aber im Alltag über Sinti und Roma, die einem begegnen, (weiter) die Nase zu rümpfen, nur weil sie dieser Gruppe angehören. Es nützt nichts, das Gendersternchen zu benutzen, wenn man glaubt, damit hätte man seinen wichtigsten Beitrag zur Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen geleistet. Den Teufel hat man! Ein geänderter Sprachgebrauch bleibt eine Äußerlichkeit und verlogen, wenn man das Denken und Handeln nicht in gleicher Weise ändert. Ich für meinen Teil finde es sogar viel wichtiger, das Denken und Handeln zu ändern als Wörter und Schreibweisen. Wenn man es ernst meint, muss man jedenfalls beides tun.
DIe Jusos verurteilen also Detlef Müller, weil er die Verwendung des Wortes Zigeuner als unproblematisch ansieht. Das tun sie tatsächlich mit dem Tweet "Antiziganismus und Rassismus haben in der #SPD nichts zu suchen" (aktuell noch bei Twitter zu sehen). Dass die Sinti und Roma im Wort "Antiziganismus" ebenfalls als Zigeuner bezeichnet werden, wird dabei im jakobinischen Tugendterror übersehen. Hoffentlich distanzieren sich die Jusos jetzt auch von sich selbst und ihrer eigenen rassistischen und diskriminierenden Sprache.
Müller hat Unrecht: folgen wird zu allererst die Weißwurst.
Die Sache ist doch ganz einfach: wenn sich ein Angehöriger einer betreffenden Gruppe durch eine Bezeichnung wie Zigeuner, Neger oder was auch immer belästigt oder beleidigt fühlt, dann sollte diese aus dem öffentlichen Sprachgebrauch verbannt werden. Einer meiner Kollegen kommt aus Südafrika. Er fühlt sich durch die Bezeichnung Neger sehr beleidigt, einfach auch aus dem geschichtlichen Kontext heraus. Der Wortstamm Negro, also schwarz, bedeutet dabei für mich eigentlich auch nichts Schlimmes. Trotzdem hat man das dann zu unterlassen. Auch die Angehörigen der Sinti und Roma empfinden derartige Bezeichnungen als abwertend. Also ist die Sache für mich völlig legitim. Es ist einfach eine Sache des Anstands und des Respekts. Kann man das nicht nachvollziehen?
Wenn man Kommentare wie den von @lax123 liest, kann einem vor der Zukunft Angst und Bange werden.
Leider ist die Mehrheit der Kommentierenden hier entweder nicht gebildet oder schlicht einfach gestrickt. Der Hr. Müller leider wohl auch. Wer in 2020 immer noch nicht verstanden hat welche wichtige Rolle die Sprache spielt, der kann einem nur leidtun.
Naja, diese Jusos scheinen mir auch nicht die hellsten Kerzen auf der Torte zu sein.
Wer solche Aussagen trägt oder befürwortet und sogar noch mit "Leipziger Allerlei, Königsberger Klopse oder Schwarzwälder Kirsch" vermischt, hat diese Debatte einfach nicht verstanden und die Hintergründe nicht kapiert!!
Wie fein doch die Grenze zwischen der eigenen Meinung und dem Parteibuch ist. Da bleibt man lieber ohne.
Ich bin froh, dass Müller noch zur Einsicht gekommen ist. Allerdings ist seine Entschuldigung, der Tweet sei "missverständlich" gewesen, schlichtweg falsch. Solche Ausreden sind genauso blöd wie der ursprüngliche Tweet an sich.
"Die Revolution frisst ihre Kinder."
Kein Rückgrat der Müller. Er hätte es stehen lassen sollen, weil er Recht hat.
Ausnahmsweise darf ich Müller Mal vernünftige Ansichten zu attestieren. Bei diesem SPD-Nachwuchs zieht mich allerdings nichts zu dieser Partei.