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Neue Sporthalle: Bagger können Baugrube ausheben

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Eine Firma hatte angeboten, die Tiefbauarbeiten beim Gymnasium sehr günstig zu erledigen. Die Limbach-Oberfrohnaer CDU fürchtete, dass zu billig kalkuliert wurde. Nun musste der Betrieb seine Zahlen erklären.

Limbach-Oberfrohna.

Der Bau der neuen Sporthalle am Limbach-Oberfrohnaer Gymnasium kann losgehen. Die Tiefbauarbeiten wird eine Firma aus Dresden übernehmen. Das haben die Stadträte entschieden, die im Technischen Ausschuss des Stadtrates mitarbeiten. Doch die Auftragsvergabe war zäh.

Denn auf Initiative von CDU-Stadtrat Jan Hippold hatten die Räte die Erteilung des Arbeitsauftrags an die Firma im Juni erst einmal gestoppt. "Aus meiner Sicht kann man den Auftrag nicht guten Gewissens an die Firma vergeben, die das günstigste Angebot angegeben hat", sagte Hippold damals. Stadt- und Gemeindeverwaltungen sind gesetzlich verpflichtet, Bauarbeiten und Anschaffung auszuschreiben, sodass Firmen sich um den Auftrag bewerben können. Dafür müssen sie den Rathäusern ihre Preisvorstellung für das Erbringen der jeweiligen Leistung mitteilen. Das Gesetz sieht vor, dass der wirtschaftlichste und damit meist der günstigste Bieter genommen werden muss. Das günstigste Angebot für die Tiefbauarbeit hatte die Dresdener Firma abgegeben. CDU-Stadtrat Hippold hatte es nach eigener Aussage geprüft. Dabei sei ihm aufgefallen, dass etliche Preise aus seiner Sicht zu niedrig angegeben worden sind. "Wir sollten das prüfen. Es gibt zwei Risiken: Zum einen können die Preisangaben fehlerhaft sein, sodass die Arbeiten im Nachgang teurer werden. Zum anderen könnte es passieren, dass der Bieter sich verkalkuliert hat und durch die zu geringen Preise eine wirtschaftliche Schieflage bei der Firma entsteht", so Hippold.

Die Stadtverwaltung hatte sich daraufhin mit mehreren Nachfragen an die Tiefbaufirma gewandt und gefordert, dass detailliert aufgeschlüsselt wird, wie sich die Preise zusammensetzen. "Wir haben das wirklich intensiv besprochen und aus den Antworten auf unsere erste Nachfrage hatten sich weitere offene Fragen ergeben", erklärte Michael Claus, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung im Rathaus, bei der Ausschusssitzung am Dienstagabend. Er skizzierte das an einem Beispiel: Die Dresdener Firma hatte im Vergleich zu anderen Firmen, die ebenfalls angeboten hatten, den Bauauftrag zu übernehmen, aber deutlich teurer waren, nur sehr wenige Arbeitsstunden für die Erledigung der Arbeiten angegeben, "Dazu wurde uns erklärte, dass sämtliche Transportleistungen an Nachunternehmer vergeben werden. Außerdem ist die Firma stets nur mit drei Arbeitskräften auf der Baustelle. Die anderen Firmen hatten zehn bis zwölf Mitarbeiter angegeben, und da waren auch die Fahrer der Transporter dabei", erklärte Claus. Auch die Preiskalkulation für die Entsorgung des Aushubs sei nachvollziehbar gewesen.

CDU-Politiker Jan Hippold war ebenfalls überzeugt. "Die Unterlagen sind nun fundiert." Angesichts der Kosten für den Neubau, die mit rund 5,5 Millionen Euro beziffert sind, gebe das Sicherheit. "Die Firma hat Dinge erklärt, von denen sie im Nachgang nun nicht mehr wegkommt", sagte Hippold, der selbst Bauingenieur ist. Man müsse sich aber darüber im Klaren sein, dass dennoch das Risiko bleibe, dass es während des Baus zu unvorhersehbaren Kostensteigerungen kommt.

Pläne für den Neubau einer Sporthalle am Gymnasium gibt es schon lange. Anfang des Jahres wurde ein Zeitplan festgelegt. Demnach sollten im Spätsommer die Arbeiten beginnen, damit spätestens Anfang 2023 die Schüler zum Sportunterricht in das neue Gebäude gehen können. Errichtet werden soll die Halle auf einer Fläche neben dem Kurshaus des Gymnasiums.

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