Mein Flöha: Die Alte Baumwolle wird jetzt auch ein Wohnquartier. Der neue Altbau soll aber nicht der letzte Baustein sein.
Spatenstich wäre das falsche Wort, Baubeginn trifft es eher. Obwohl - gebaut wird auch schon eine Weile, entkernt und beräumt. Jedenfalls geht es jetzt los: der Umbau des ersten der drei Altbau-Gebäude auf dem Gelände der Alten Baumwolle. Zuerst wird das Dach abgenommen und durch ein neues ersetzt. Bis zum Wintereinbruch soll das erledigt und das Gebäude von oben dicht sein. Das sagt Maik Renner, Geschäftsführer der Firma Ticoncept, die den Altbau-Komplex gekauft hat und zum Wohn- und Geschäftshauskomplex umbaut. Renner unternahm am gestrigen Donnerstag mit dem federführenden Architekten Jürgen Wischnewski und Oberbürgermeister Volker Holuscha sowie den Amtsleitern Andre Stefan und Janet Pentke einen Rundgang durch das Altbau-Gebäude, das bei Ticoncept angesichts der markanten Fassade "Klinkerbau" heißt.
Etwa zehn Millionen Euro werden in den Umbau des jüngsten der drei Altbau-Gebäude investiert. Die beiden anderen Gebäude sind mit jeweils 5 Millionen Euro Umbau- und Sanierungskosten kalkuliert. Im Dezember 2021 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Maik Renner zufolge sind etwa 80 Prozent der 24 Wohnungen verkauft oder verbindlich reserviert. Auch für die Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss gibt es Nutzer. Eine Physiotherapiepraxis und ein Friseur werden einziehen, mit einem dritten Mieter werde verhandelt, sagt Renner. Vor allem das frühzeitige Interesse der Gewerbenutzer hat ihn überrascht. Etwa ein Drittel der Käufer will seine Wohnungen selbst nutzen, das spreche für Flöha. Parallel zum Umbau des ersten Altbaugebäudes laufen bereits die Planungen für das benachbarte Haus, das 1809 erbaute "Gaubenhaus". Ziel sei, noch in diesem Jahr einen Bauantrag einzureichen, sagte Architekt Jürgen Wischnewski. Im ältesten der drei Altbau-Gebäude sind kleinere Wohnungen geplant für die es ebenfalls bereits Nachfragen gebe.
Nach dem Umbau der Altbau-Gebäude plant Ticoncept eine ergänzende Bebauung rund um den Oederaner Bau. Darüber stimmte der Stadtrat am Donnerstagabend ab.