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Am letzten Tag wird nicht geruht

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Nun sitze ich schon wieder im Flugzeug ERJ 135, auf dem Inlandflug von Rundu nach Windhoek über Katima Mulilo. Zwei intensive und ereignisreiche Wochen liegen hinter mir. Wie immer verläuft der letzte Tag sehr hektisch. Zusammen mit Marcus beende ich unsere Datei mit den gesponserten Schülern. Wir besprechen, welche Extras wir übernehmen können. Das Prüfungsgeld für drei gesponserte Schüler der 10. Klasse steht an erster Stelle. Alle Schüler der 10. Klasse und 12. Klasse müssen neben ihrem jährlichen Schulgeld bis Anfang April das Prüfungsgeld für ihr Examen am Ende des Jahres eingezahlt haben. Das sind 342 N$ (35€) für den Abschluss der 10. Klasse und 500 N$ für die 12. Klasse. Viele Schüler schaffen den Abschluss nicht. In Englisch müssen sie mindestens 4 von 7 Punkten erreichen. In den sechs wichtigsten Studienfächern allgemein werden mehr als die Hälfte der maximalen Punktzahl gefordert. Zu Evelyn, letztes Jahr Schülerin der 11. Klasse mit nur mäßigem Lernergebnis, sagte ich: "Wenn du mit diesen Noten die 12. Klasse besuchen willst, erstatte ich Dir erst nachträglich das Prüfungsgeld, wenn Du die Prüfung bestanden hast." Fazit, Evelyn besucht die 11. Klasse ein zweites Jahr. Das ist durchaus legitim. Als letztes an diesem Vormittag entscheide ich mich mit Marcus für den Kauf von 14 wissenschaftlichen Taschenrechnern für Schüler der höheren Klassen.
Marcus wünscht mir dann zum Abschied einen erholsamen Urlaub in Deutschland.

33 °C im Schatten, als gefühlte Termperatur werden 35 °C gemeldet. Anstelle eines erfrischenden Bades im Swimmingpool, wie anfangs von mir geplant, lege ich mich für ein paar Minuten aufs Bett. Ich bin hundemüde nach mehreren schlafarmen Nächten. Doch keine 5 Minuten später ruft Wynand, der Wirt der Lodge, nach seinem "Fotoreporter". "Hurry up - beeile dich. Der Truck mit dem Material für das Wasserprojekt rollt an." Wir rasen zur Schotterstraße und setzen uns mit dem Toyota als Lotse vor den LKW. Der Weg zur n'Kwazi-Lodge ist für einen schwer beladenen Laster nicht so einfach zu meistern. Die zwei kurzen Hochwasserphasen seit Anfang Januar haben schon einige Wege in Mitleidenschaft gezogen. Die dritte Hochwasserwelle wird aus Nkurenkure gemeldet. Dort ist der Pegel über Nacht um 12 cm gestiegen. In einer Woche ist das Wasser in n'Kwazi. Bis dahin müssen nahe des Kavango-Ufers die ersten Blöcke für das Wasserprojekt gegossen sein. Die Ladung auf dem LKW betrachtend, kann mir nicht vorstellen, wie mit bloßer Hand die schweren Eisenmatten, langen Stahlriegel und 50 Sack Zement abgeladen und transportiert werden sollen. Die 10 Männer schaffen in nur kurzer Zeit, was bei uns unmöglich wäre.

Endlich liege ich wieder auf meinem Bett als Valerie ruft. Wir fahren dann zur Mayana Lodge. Schön, denke ich mir, wir werden uns bei Valeries Tochter Desiree verabschieden und dort zu Abend essen. Nein, wir erledigen Dinge, die ich schon vor einem halben Jahr erledigt haben wollte. Ich bin zufrieden. Auf der Heimfahrt zur Lodge erhält Valerie einen aufgeregten Anruf aus der Küche. "Es sind nur vier Gäste zum Abendessen da. Sie haben die ganzen Steaks aufgegessen, sollen wir neue zubereiten?" Ich beruhige Valerie, ich habe kein Problem Hühnchen zu essen und Beilagen sind genügend da. Ich unterhalte mich noch kurz mit einem der Touristen aus der Ukraine in deutscher Sprache. Er spreche neben englisch auch portugiesisch und etwas spanisch und arbeite in Uganda als Lehrer.

Ich schlafe endlich tief und fest bis zum Morgen.

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