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Rückflug von Windhoek nach Deutschland, Gedanken wandern zurück an unsere drei Schulen
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Wir sind auf dem Rückflug von Windhoek nach Frankfurt. Wir, das sind Ute, Tim, Rami und ich, haben sehr intensive Tage erlebt mit Besuchen der Ingrid-Poike-Preschool, der Maria Mwengere Senior Secondary School, der Kayengona Combined Secondary School und der Mayana Combined School, den zeitraubenden Einkäufen im unübersichtlichen Rundu mit sehr schlechten Straßen und tiefen sich aneinander reihenden Schlaglöchern, sogenannten Potholes.
Mich friert es immer noch beim Gedanken an den ersten Anblick meines fest in Stein angebrachten Namens bei der Einfahrt zur Vorschule. Piet hat mir versprochen, dass er auch die Namen von Valerie und Wynand Peypers, den Gründern unserer Mayana Mpora Foundation (MMF) und somit auch unserer erfolgreichen Vorschule, gebührend anbringen wird.
Piet Jacobs, als Verantwortlicher von MMF hat sich als Weißer und Bure mit viel Geduld Anerkennung an den Schulen erarbeitet. Er hat guten Kontakt zu den Direktoren und vielen Lehrern. Die Schüler der Klassen eins bis zwölf haben Respekt vor ihm, sind jedoch bisweilen zu scheu, Piet bei Problemen anzusprechen. Die älteren Schüler suchen dann lieber Kontakt zu mir über mehrere Ecken, was weniger hilfreich ist. Piet hat mit unseren gesponserten Schülern und auch mit Lehrern die unter Corona-Bedingungen erreichten Ergebnisse des vergangenen Jahres durchgesprochen. Im Allgemeinen sieht er Verbesserungen. Es gibt vereinzelt Schüler, die wir zumindest vorerst verloren haben. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit versuchen einige Familien einen Neustart auf einer Farm oder schicken ihre hungernden Kinder zu Verwandten.
Petrina, als ältestes Kind ihrer Familie, hat ein schweres Los. Sie wurde in 2021 zu allen Arbeiten herangezogen, durfte nicht regelmäßig zur Schule gehen und wiederholt nun die neunte Klasse. Sie steht in engem Kontakt zu Piet.
Emilie ist ein schwieriger Fall. Sie bekam während ihrer Schulzeit Anfang 2020 in der 10. Klasse ein Kind, ist von sich aus in 2021 ohne Informationen an ihre Schule zu Hause geblieben. Sie darf nicht mehr zurück zur Schule kommen, da sie inzwischen älter als 18 Jahre ist. Für sie bleibt nur der Abschluss an der NamCol, der Volkshochschule. Der ist für sie finanziell nicht zu stemmen. Sie hat ihre Chance verspielt. Piet konnte sie gemeinsam mit uns an unserem Wochenende überzeugen, eine Berufsausbildung am Vocational Training Center zu beginnen. Sie hat sich endlich angemeldet.
Sehr bewegt hat mich Salomes Fall. Sie war immer eine leidenschaftliche Tänzerin an ihrer Schule. Letztes Jahr bekam sie große Probleme mit ihrem Knie, es hatte sich verdreht, ihr wurde im Krankenhaus nicht geholfen. Sie hat einen weiten Schulweg und hat somit viel Unterricht verpasst. In diesem Jahr passierte das gleiche mit dem Knie: „twist off“ erzählt sie mir unter Tränen, sie hat große Schmerzen. Ihr gesamtes Bein ist geschient. Sie kann nicht zur Schule gehen. Sie schluchzt herzzerreißend als ich sie in den Arm nehme. Die Schule sagt, sie solle Homeoffice in der 9. Klasse machen, ein Begriff der sich weltweit durchsetzt. Aber, wie soll das praktisch umgesetzt werden? Es gibt kein Internet im Busch, es gibt keinerlei Angebote durch die Lehrer und es gibt vor allem bis auf ein Handy der Familie keine Technik. Piet wird Kontakt mit der Schule aufnehmen und sehen, wie Salome geholfen werden kann.
Corona-bedingt hat Paulus für sich vorgezogen, lieber Rinder und Ziegen zu hüten und dem Ball auf dem Fußballplatz hinterherzulaufen.
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