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"Wunder geschehen" - Besuch der Schüler in der Kayengona-Schule

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Obwohl es nicht schon genug Probleme gibt, können Marcus und ich nicht wie geplant mit dem Auto nach Kayengona gebracht werden. Wir telefonieren mit der Direktorin, sie will uns mit ihrem Auto abholen. Denn 10 Uhr will die Direktorin alle Schüler außer die der 10. Klasse nach Hause schicken. "Wir haben kein Wasser," sagt sie.

50 kg Maismehl, 4 Liter Sonnenblumenöl, 1 kg Salz, 10 Beutelsuppen, 6 kg Äpfel, 35 Bananen, 35 Äpfel, 35 Apfelsinen, Süßigkeiten, Seife und vor allem Kerzen und Streichhölzer verladen wir in das Auto der Prinzipalin. Für mich ist es nicht einfach zu sehen, wie die Lehrerinnen all die Sachen vom Auto auf den Schulhof tragen. Anfangs will ich die Lehrer beschämen und zeigen, dass ich auch kräftig bin, dann halte ich jedoch schnell inne. Ich bin ja auch nur eine Frau. Nur den Maismehlsack packen Marcus und der Hausmeister der Schule an. Ich kann das Ereignis mit den Schülern schwer beschreiben.

Es ist für mich ein ganz tolles Aufeinandertreffen mit den Jugendlichen. Wir haben sehr viel Spaß miteinander unddie Schüler sind unheimlich dankbar. Sie essen allerdings relativ schnell ihr Obst auf. Auf dem Heimweg frage ich Marcus, "wer kocht nun das Essen?" "Natürlich die Mädchen. Die Jungen besorgen das Holz, machen Feuer und essen." Und nun das Wunder von NamPower, entgegen der letzten Aussage, dass wir nicht vor Freitag mit der Bereitstellung der Elektrizität rechnen können, verfügen wir schon heute Abend über öffentlichen Strom. Es wird höchste Zeit, denn Valerie erzählt, dass es in Rundu kein Wasser mehr zu kaufen gibt. "Wir werden ab heute Abend gefiltertes Flusswasser als Trinkwasser anbieten müssen," sagt sie. Ich reserviere mir schnell noch drei Liter Wasser mit der Aufschrift "Wasser vom Olympischen Komitee in Angola". Ach ja. auf der anderen Seite des Okavangoflusses kommt heute Morgen ein Traktor mit zwei Wasserfässern angerollt. Ich stelle sarkastisch fest, dass hier wohl das "Wasser vom Olympischen Komitee in Angola" abgefüllt wird, welches für viel Geld verkauft werden wird. Alles nach Angebot und Nachfrage. Übrigens lese ich gestern in der Namibischen "Bildzeitung", dass die Autos im Fluss gewaschen werden. Auf mein kritisches, ungläubiges Kopfschütteln bekomme ich zur Antwort, "der Okavango ist ein fließendes Gewässer".

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