Chemnitz
19.06.2021
Viele wollen nur Biontech: Chemnitzer Hausärztin schreibt offenen Brief an Patienten
Eine Praxis in Hutholz beteiligt sich an der Impfkampagne. Doch der Impfstoff ist knapp. Und der Ton der Patienten manchmal rüde.
Als die Warteliste für das Impfen auf nahezu 500 Namen angewachsen war, ihre Patienten fast ausschließlich auf einer Immunisierung mit dem Wirkstoff von Biontech bestanden, der aber - wenn überhaupt - nur in homöopathischen Mengen geliefert wurde, fasste Hausärztin Dr. Kerstin Merten einen Entschluss. Sie priorisierte die Impfstoffe für ihre...
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Für mich (65 Jahre alt) gab es einen guten Grund, mich im April mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen zu lassen:
Wenn ich auf Biontech warte, dann zögere ich die Impfung meiner Tochter hinaus.
Und zum Thema Nebenwirkungen:
Es weiß ja keiner, welche seltenen Nebenwirkungen welcher Impfstoff hat. Im Moment ist Astrazeneca das Schwarze Schaf.
Aber ich habe schon riskanteres gemacht als es das Risiko einer Impfung ist.
Und da bin ich nicht der einzige. Andere fahren Motorrad.
Und zum Thema der Impfstoffbestellungen:
Hinterher lässt sich gescheit daherreden. Wenn ich richtig verstanden habe wurden die Bestellungen ausgelöst, als Zulassung und Wirksamkeit der Impfstoffe noch gar nicht klar war. Da war eine Streuung wohl vernünftig.
@Jörg2: vielen Dank für Ihren Kommentar. Gerade der letzte Satz hat mir zutiefst aus der Seele gesprochen. Warum? Weil es einfach so ist.
Eigentlich unverständlich. Grade die Älteren haben mit Asrazeneca die geringsten Nebenwirkungen, sieht man mal von leichten Grippe-Symptomen ab. Glücklicherweise gehöre ich zu den Leuten, die mit AZ keine Probleme hatten, weder beim ersten, noch beim zweiten Pieks. Für den zweiten hätte ich sogar einen anderen Impfstoff bekommen können, da ich unter 60 bin. Aber ich nahm gern wieder Astrazeneca, da ich ihn laut meinen Recherchen für einen guten Impfstoff halte und ich allgemein nie Probleme mit Nebenwirkungen habe. Wenn man mit Vernunft an die Sache herangeht, dann stellt man fest, dass die Wahrscheinlichkeit von schweren Nebenwirkungen doch echt gering ist.
Ich kann nur sagen: Lasst den jungen Leuten den Biontech und seid nicht so verstockt. So schnell stirbt es sich nicht. Viele Ängste verdanken wir auch den Medien. Da wurde jedes Negativbild mehr als "riesig" dargestellt, dafür alles Positive als "normal" abgehakt. Wie so oft in dieser Welt...
@Müller: wenn es dazu Wissenschaftliche Daten gäbe, dass Kinder von Variante
XYZ stark gefährdet wären, dann wäre ich ihrer Meinung. Gibt es leider nicht. Eine Prophylaxe ist eine Indikation, bei Kindern aber beim aktuellen Wissensstand nicht notwendig, da die Erkrankung dort fast immer milde oder gar asymptomatisch verläuft.
"Für junge Leute macht eine Impfung keinen Sinn, wenn das Infektionsgeschehen diesen nicht schadet."
Das ist zu kurz gedacht: Wer geimpft ist, infiziert sich weniger wahrscheinlich & kann somit auch weniger wahrscheinlich andere Menschen anstecken, die evtl. ein höheres Risiko schwerer Krankheitsverläufe haben.
Das ist das Konzept der Herdenimmunität.
Von der medizinischen Seite abgesehen geht es auch darum, die Inzidenzen möglichst niedrig zu halten, denn von Lockdowns verschiedener Ausprägung haben wir wohl alle genug.
Man könnte bei der Berichterstattung meinen, Impfungen sind für jeden so bedenkenlos süß wie Lutschbonbons. Für junge Leute macht eine Impfung keinen Sinn, wenn das Infektionsgeschehen diesen nicht schadet. U. a. gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) wird nicht umsonst erst ab dem 50. Lebensjahr geimpft, eben weil mit dem Alter das Risiko für eine Gürtelrose steigt. Warum das bei Covid-19 nach den Erkenntnissen der letzten 16 Monate anders sein soll, erschließt sich mir nicht.
Woher nehmen die Leute die Gewissheit das Biontech das beste ist?
Für mich ist Johnson der beste weil da eine Impfung reicht. Den habe ich bekommen und gut vertragen. Wer mich fragt wie kannst du nur, dem sage ich, dass ich in meinem Leben schon viel krassere Substanzen konsumiert habe.
@4eric: Prophylaxe ist durchaus eine medizinische Indikation, gerade bei Impfungen. Die "Normalisierung des Alltags" ist dabei nur eine (erwünschte) Nebenwirkung.
Bisher war die Impfung bei Kindern & Jugendlichen nicht so wichtig, weil sie weniger stark erkrank(t)en.
Das scheint aber bei der sich ausbreitenden Delta-Variante von Corona nicht mehr so zu sein.
Also ist eine vorbeugende Impfung auch für diese Altersgruppen sinnvoll.
"Seit dem 01.04.21 empfiehlt die STIKO die Impfung mit dem Impfstoff Vaxzevria der Firma AstraZeneca für Personen im Alter von ≥60 Jahre zu verwenden."
Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_STIKO_Empfehlungen.html
Die Impfung von Personen unter 60 Jahren ignoriert diese Empfehlung. Ein Zusammenhang der Nebenwirkung einer Hirnvenenthrombose mit einer anderen Diagnose ist m.W. ohne wissenschaftliche Evidenz. Dass zu wenig anderer Impfstoff vorhanden ist, liegt nicht an Personen, die sich mit Comirnaty (BioNTech) impfen lassen wollen, sondern an der Bestellpolitik der EU, welche nicht bereit war, alle von BioNTech angebotenen Dosen zu bestellen.
Nachtrag: wenn eine Impfung zur „Normalisierung des Alltags“ verabreicht wird, ist dies keine medizinische Indikation!
Zu behaupten, dass Kinder und Jugendliche diesen Impfstoff dringend brauchen kann ich als Arzt weder nachvollziehen noch unterstützen! Es gibt sehr sehr wenige vorerkrankte Kinder, bei denen eine Impfung Sinn macht. Alle anderen gesunden Kinder sollen doch schön in Ruhe gelassen werden!