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Hölle vor der Haustür

"Freie Presse"-Redakteure beschreiben, wie sie das triste Wetter überleben

Der Moment, in dem mir schlecht wurde, als ich aus dem Fenster sah, ist schon eine Weile her. Stattdessen dringt jetzt jeden Morgen ein leises, keckerndes Geräusch aus meiner Kehle, wenn ich die Vorhänge aufziehe.

Die weiße Hölle. Das irre Lachen. Sie sind meine treuen Begleiter. Nach dem ersten Kaffee geht es langsam wieder, bis dahin grüble ich über Auswege. Schönreden? Schon drei Wochen versucht, alles ist gesagt. Das Beste draus machen? Scheidet aus - nicht mal die Kinder wollen noch rodeln. An den Frühling denken? Geht nicht - hab' vergessen, wie er sich anfühlt.

Es hilft also nur noch Arbeit. Ein großer Raum voller Leidensgenossen, die der Winter längst kalt lässt. Es tut gut, wenn man vorliest, dass der Deutsche Wetterdienst für die nächsten Tage zweistellige Minusgrade erwartet. Und acht Menschen sich dazu einfach nicht mehr äußern wollen.
Während der Schweigeminute greife ich zur Boulevard-Zeitung. Sie soll Trost spenden, ich brauche Ablenkung um jeden Preis. Schnell reinblättern, irgendeine Seite. "Erste Vögel fallen tot vom Baum", lautet die Schlagzeile.

Da ist es wieder, das irre Lachen. Ein paar Kollegen lachen schon mit.

 

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