Sat1-Moderator Daniel Boschmann drohte zu ersticken: Kellner wird zum Lebensretter
Beim Restaurant-Besuch im feinen „Borchardt“ bekam der Frühstücksfernsehen-Moderator keine Luft mehr. Das Heimlich-Manöver rettet ihn. Wir erklären, auf was Sie dabei zu achten haben.
Berlin/Dresden.Schockmoment für Sat1-Moderator Daniel Boschmann. Beim Essen im Restaurant verschluckte er sich, bekam keine Luft mehr. Ein Kellner wurde zum Retter in der Not.
Der Zwischenfall geschah vergangenen Freitag beim Abendessen im Berliner Promi-Restaurant „Borchardt“. Boschmann verschluckte sich an einem Stück Brot, stand auf, rang nach Luft.
Erstickungsanfall im Promi-Restaurant
Die dramatischen Sekunden im vollbesetzten Restaurant schildert der bekannte Frühstücksfernsehen-Moderator auf Instagram in der dritten Person: „Auf einmal steht ein Typ mitten im Restaurant auf und kriegt keine Luft mehr. Und wird langsam weiß, Augen aufgerissen. Dann schreit jemand: ‚Wir brauchen einen Arzt!‘ Stille im Restaurant.“ Da wird ein Kellner zum Lebensretter.
Der Mitarbeiter wendet bei Boschmann den sogenannten Heimlich-Griff an – zunächst jedoch ohne Erfolg. Boschmann habe immer noch keine Luft bekommen. Dann passiert es: Er hustet, bekommt endlich wieder Luft. Und wünscht den Restaurantgästen einen schönen Abend.
Was ist der Heimlich-Griff?
Doch was genau ist der Heimlich-Griff, der dem Fernseh-Mann geholfen hat, und wie wendet man ihn an? Nachfrage bei Matthias Bräuer, Lehrer an der DRK-Akademie Sachsen. „Den Griff wendet man an, wenn Patienten am Ersticken sind, also wenn sie etwas verschluckt haben und das die Atemwege blockiert.“
Wichtig: Der Patient muss bei Bewusstsein sein, aber kann aus eigener Kraft keine effektiven Hustenstöße mehr tätigen. „Das passiert zum Beispiel beim Essen einer Bratwurst: Jemand hat zu heftig, zu schnell gegessen und sich verschluckt. Jetzt blockiert etwas den Zugang zur Luftröhre.“
So reagieren Sie richtig
Was tun? Zunächst sollte man die betroffene Person ermutigen, zu husten. „Wenn das nicht mehr funktioniert, beginnt man mit dem Heimlich-Griff.“ Der nach dem US-Arzt Henry J. Heimlich benannte, lebensrettende Griff geht so:
- Stellen Sie sich hinter die Person, die zu ersticken droht.
- Umfassen Sie beiden Händen den Oberbauch.
- Nun eine Hand unter dem Brustkorb zur Faust ballen, diese mit der anderen Hand umfassen.
- Ziehen sie die Faust nun kräftig zu sich und gleichzeitig nach oben.
- Wiederholen Sie das Manöver fünfmal.
Wenn sich der Fremdkörper nicht löst, dann abwechselnd jeweils fünfmal den Heimlich-Griff anwenden und fünfmal kräftig auf den Rücken schlagen, um den verschluckten Fremdkörper zu lösen.
Falls mehrere Personen während des Erstickungsanfalls zugegen sind, wählt am besten einer den Notruf, während der andere das Heimlich-Manöver durchführt. Denn verliert der Patient das Bewusstsein, ist es wichtig, dass Rettungskräfte schnell vor Ort sind zwecks Reanimation.
Das ist bei Säuglingen zu beachten
Gibt es in Sachen Heimlich-Griff einen Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern?
Ja, sagt Bräuer: „Bei Säuglingen wird der Brustkorb mit den Fingern komprimiert, nicht mit den Händen. Man stellt sich nicht hinter das Kind, sondern nimmt das Kind, also Säuglinge unter einem Jahr, auf den Schoß und komprimiert den Thorax mit zwei oder drei Fingern - je nach dem, was am besten geht.“
Können Sie etwas falsch machen?
In einer Notsituation traut sich vielleicht nicht jeder, zu helfen – aus Furcht, etwas falsch zu machen. Ist die Sorge berechtigt? „Eigentlich kann man nichts falsch machen“, lässt Bräuer wissen, schränkt dann ein: „aber es könnten tatsächlich innere Verletzung entstehen“.
Deswegen gehöre der Patient nach so einer Behandlung auch auf jeden Fall ins Krankenhaus, wo sein Bauchraum auf Verletzungen überprüft werde. „Wenn ich nichts unternehme, besteht die Gefahr, dass der Patient erstickt.“ Im Zweifel also lieber verletzt als tot.
Übrigens: Moderator Boschmann rief in seinem Instagram-Video abschließend die Zuschauer dazu auf, sich für Erste-Hilfe-Kurse anzumelden und appelliert, das eigene, in die Jahre gekommene, Know-How wieder aufzufrischen: „Und dann wissen wir, was man macht, wenn einer fast am Ersticken ist im Restaurant.“ (phy)