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Aktion "Leser helfen" startet: Kinder wünschen sich Spielgeräte

Das Awo-Haus an der Straßberger Straße in Plauen bietet ein Zuhause auf Zeit. Doch im Garten fehlen Spielgeräte. Was "Freie Presse"-Leser zur Anschaffung beitragen können.

Oelsnitz/Plauen.

Draußen ist es in diesen Tagen kalt und ungemütlich. Drinnen herrscht eine kuschelige Atmosphäre. Rund um den großen Esstisch in der Villa an der Straßberger Straße in Plauen sitzt eine Rasselbande: Layla, John, Lilli, Daniel, Stephan, Kevin, Kyra und Anne. Es sind Fantasienamen. Man soll sie nicht ohne Weiteres identifizieren können. Die acht Kinder und Jugendlichen durften sich wünschen, wie sie im Zeitungsbericht zur diesjährigen Aktion "Leser helfen" heißen möchten. Mit deren Hilfe sollen Spenden für Gartenspielgeräte gesammelt werden. Die jungen Vogtländer hatten es bisher nicht leicht im Leben. Es sind Heimkinder. Ihr Zuhause auf Zeit ist das Kinder- und Jugendhaus der Arbeiterwohlfahrt Vogtland (Awo). Dort ist es heimelig. Vertraut wie in einer Familie. Aber verwandt ist hier niemand miteinander. Warum die Mädchen und Jungen nahe des Plauener Zentrums zusammen wohnen? Weil das Elternhaus nicht so funktioniert, wie es sollte.

Auch bei Kevin lief einiges schief. Es sei viel gestritten worden, erinnert sich der Elfjährige. "Eigentlich gab's immer Streit. Oft kam die Polizei", berichtet Kevin. Er erzählt nüchtern. Nur wenig Emotionen schwingen mit - auf den ersten Blick. Beim zweiten Hinschauen ist die latente Traurigkeit gut zu erkennen. "Ich habe mir auch immer mal eine gefangen", mehr sagt er nicht.

Fast alle der Bewohner haben schon in verschiedenen Einrichtungen gewohnt, auch John. "Jocketa, Rodewisch, Plauen", zählt der zierliche, höfliche Junge auf. Seit zwei Jahren wohnt er jetzt an der Straßberger Straße. "Weil ich frech war", sagt er und zuckt mit den Schultern. Er sucht die Schuld bei sich.

Layla hatte mehrere Pflegeeltern. Kontakt zur Familie, in die sie geboren wurde, bestand viele Jahre gar nicht. Nun gibt es diesen wieder. Er wächst zaghaft wie eine kleine Pflanze, die liebevoll gehegt werden muss. "Mutter und Vater wollten und konnten lange nicht. Beide haben ihre eigene Version", berichtet Sozialpädagogin Franca Mende-Reinhold (45). Seitens der Awo ist die Traumatherapeutin für teil- und vollstationäre Einrichtungen zuständig. Die 14-jährige Layla hat Vertrauen zu ihr. Layla lebt seit fünf Jahren in der Wohngruppe. Hier fühle sie sich gut aufgehoben, wie sie erzählt. Kümmert sich auch mal um die Jüngeren. Das kennt sie. Es gibt viele Geschwister.

Eine Etage tiefer finden zehn Kinder in der Awo-Tagesgruppe einen Rückzugsort nach der Schule. Sie erledigen gemeinsam die Hausaufgaben. Weil es daheim sonst schwer werden würde. Und nach den Schularbeiten ist Spielen angesagt. Am liebsten draußen. Sie kicken für ihr Leben gern. Doch der Fußballplatz ist schlammig, die Tornetze sind kaputt und der Zaun zur stark befahrenen Trockentalstraße hin müsste auch höher sein. Ab und zu fliegt der Ball drüber. "Bisher ist zum Glück nichts passiert", so Franca Mende-Reinhold. Es seien sich aber alle Kinder und Erzieher einig: Ein Ballfangkäfig, das wäre eine tolle Sache. Problem: Die Kosten belaufen sich laut aktuellem Angebot auf insgesamt mehr als 26.000 Euro. Auch über weitere Spielgeräte würden sich die Kids freuen. Denn momentan wirkt das Außengelände wie ein unwirtlicher Ort. Dabei ist Bewegung an der frischen Luft nicht nur in Coronazeiten eine tolle Möglichkeit, die Freizeit zu verbringen und das Immunsystem zu stärken.

Was "Freie Presse"-Leser zur Verschönerung und Anschaffung von Spielgeräten beitragen können? Ganz einfach: Mit einer Geldspende, egal in welcher Höhe, würden sie Basketballkörbe, Nestschaukel und Ballfangkäfig mitfinanzieren.

Aktion "Leser helfen": Details und Spendenformular finden Sie hier: www.freiepresse.de/leser-helfen-kinderhaus

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