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Zwickau

Aktion „Leser helfen“ - „Wir würden ihn nicht mehr hergeben“: Zwickauer Familie kämpft für Tyger-Noels Zukunft

Marie und Ronny Stegbauer haben ihr Leben für ihren schwerstkranken Enkel komplett umgestellt. Ein geeignetes Fahrzeug wäre eine unschätzbare Erleichterung für die täglichen Herausforderungen.

Zwickau.

Ein Lächeln, das alles verändert – so beschreiben Marie und Ronny Stegbauer aus Zwickau-Neuplanitz die Freude, die ihnen ihr dreieinhalbjähriger Enkel Tyger-Noel schenkt. Doch hinter diesem Lächeln steckt eine Lebensgeschichte, die von unermüdlichem Kampf, grenzenloser Liebe und dem Wunsch nach einer besseren Zukunft geprägt ist.

Tyger-Noel wurde am 27. Juni 2021 als gesundes Baby geboren. Doch schon einen Monat später änderte sich alles: Eine schwere Sepsis führte zu irreparablen Hirnschäden. Seitdem ist er schwerstbehindert und benötigt rund um die Uhr intensive Pflege. Seine leiblichen Eltern waren der Situation nicht gewachsen. Deshalb haben die Großeltern beim Jugendamt die Inobhutnahme beantragt.

Eine Familie am Limit

„Es ist mein Enkelkind, das kommt nicht ins Heim“, sagt Marie Stegbauer entschieden. Gemeinsam mit ihrem Mann kämpfte sie monatelang mit verschiedenen Behörden, um Tyger-Noel zu übernehmen. „Das war wirklich eine harte Zeit. Wir hatten einen Haufen Rennerei“, berichtet die 46-Jährige. Seit Mai 2022 ist der Junge nun offiziell Teil ihrer Familie. „So wie er zu uns kam, war er happy“, erinnert sich Ronny Stegbauer, den Kleinen sacht auf dem Knie wiegend. „Er fühlte, es ist jemand da, es wird sich um mich gekümmert.“

Marie Stegbauer setzt Tyger-Noel behutsam ins Auto. Der Touran ist allerdings schon mächtig in die Jahre gekommen und müsste dringend ersetzt werden.
Marie Stegbauer setzt Tyger-Noel behutsam ins Auto. Der Touran ist allerdings schon mächtig in die Jahre gekommen und müsste dringend ersetzt werden. Bild: Andreas Kretschel

Die jungen Großeltern haben ihr Leben komplett umgestellt. Marie musste ihren Job aufgeben, um sich ganz der Pflege ihres Enkels zu widmen. Ronny, den selbst gesundheitliche Probleme plagen, ist derzeit freigestellt. Beide investieren all ihre Energie in Tyger-Noel und seine Fortschritte. „Es ist eine große Herausforderung. Für uns war es wie ein Sprung ins kalte Wasser“, erzählt Marie Stegbauer. Im Wohnzimmer sind Rollstuhl, Stehgerät, Therapiestuhl, Laufgerät, Toilettensitz und Reha-Buggy für den Enkel aufgereiht. Auf dem Tisch stehen seine Medikamente. „Man muss sich erstmal reinfinden, es ist alles Neuland.“ Neben Tyger-Noel kümmern sich die Pflegeeltern um ihre zwei eigenen Kinder im Haushalt, die trotz allem die Belastung mittragen und gern die Aufmerksamkeit teilen. „Die beiden haben super mitgezogen“, lobt die Mutter.

Entscheidung nicht bereut

Tyger-Noel hat den Entwicklungsstand eines etwa dreiviertel Jahre jungen Babys. Der Kleine leidet an schwerer Epilepsie und bekommt immer wieder Anfälle. „Wir arbeiten uns Schritt für Schritt weiter“, freut sich Marie Stegbauer über jeden noch so leichten Fortschritt. Doch auch Rückschläge werfen die Neuplanitzer nicht um. Die Entscheidung, ihren schwerstkranken Enkel in Obhut zu nehmen, haben sie auf keinen Fall bereut. „Wir würden ihn auch nicht mehr hergeben. Es ist wie mein eigener“, betont Ronny Stegbauer. „Schon allein das Lächeln, wenn wir früh in sein Zimmer kommen, baut einen auf.“

Wenn mal wieder der Fahrstuhl kaputt ist. Marie und Ronny Stegbauer tragen den Rollstuhl mit Tyger-Noel die Treppen hoch in den 5. Stock ihres Neuplanitzer Wohnhauses.
Wenn mal wieder der Fahrstuhl kaputt ist. Marie und Ronny Stegbauer tragen den Rollstuhl mit Tyger-Noel die Treppen hoch in den 5. Stock ihres Neuplanitzer Wohnhauses. Bild: Andreas Kretschel

Im November 2023 haben die Großeltern das Sorgerecht beantragt und auch durchgekriegt. Die größte Hürde ist jedoch die Mobilität. Die Familie besitzt einen 16 Jahre alten VW Touran, der kaum noch den Anforderungen genügt. Doch für Tyger-Noel wäre ein für seine speziellen Bedürfnisse geeigneter Minivan/Kleinbus eine unschätzbare Erleichterung. Regelmäßig muss er zu Therapien nach Jena, Chemnitz oder Eisenberg gefahren werden. „Wir brauchen Platz für den Rollstuhl, seine Geräte und natürlich für unsere Familie“, erklärt Marie.

Bitte an Leser um Unterstützung

Ein solches Fahrzeug kostet rund 50.000 Euro – eine Summe, die die Familie allein nicht stemmen kann. Deshalb hoffen sie auf die Unterstützung der Leserinnen und Leser der „Freien Presse“. Die Aktion „Leser helfen“ hat in den letzten 27 Jahren mehr als 200 Projekte unterstützt und damit unzähligen Menschen in der Region geholfen. Jetzt ist Tyger-Noel an der Reihe. Jedes Lächeln dieses kleinen Kämpfers zeigt, dass sich der Einsatz lohnt. (tc)

So können Sie helfen: Marie und Ronny Stegbauer geben alles, um ihrem Enkel ein liebevolles und würdevolles Leben zu ermöglichen. Helfen Sie mit, ihnen diese Aufgabe mit einem geeigneten Fahrzeug ein wenig zu erleichtern. Jeder Beitrag zählt, um Tyger-Noel und seiner Familie ein Stück Normalität zu schenken.

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