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Genitivphobie und Kölsch

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Die Stimme der Frau klingt überaus energisch: "Kennen Sie Bastian Sick?" Ich ahne Schlimmes. Da kommt der Genitiv wieder auf leisen Sohlen angeschlichen, der mich seit Tagen schon verfolgt. Also sage ich tapfer: "Natürlich kenne ich Bastian Sick und seine Bücher vor allem 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'". Dass ich den aus ihrer Sicht Hüter der deutschen Sprache kenne und gelesen habe, stimmt die ältere Dame etwas versöhnlich. Denn ihr Ton wird eine Nuance verbindlicher. Als sie mir eine  Überschrift mit falscher Grammatik vorliest, die sie in der Zeitung entdeckt hat, kann ich ihr antworten, wie es richtig heißt. Damit  sammle ich ein weiteres winziges Pluspünktchen bei der  Anruferin. Letztlich endet unser Gespräch ziemlich versöhnlich, richtig nett sogar. 

Aber der Genetiv verschafft mir als Leserobmann noch schlaflose Nächte. Ist die Ursache das Kölsch? Das behauptet zumindest ein Leser. Das Kölsch und die Orientierung daran seien schuld an der verbreiteten Genitivphobie, betont der Mann. Nee, nicht das Bier. Sondern das Kölsch als Dialekt der Kölner. Denn wer Kölsch spreche, stehe nun einmal mit dem Genitiv auf Kriegsfuß. Auch er führt dafür natürlich sofort ein Beispiel aus der Zeitung an.
Ich glaube aber nicht, dass für uns Sachsen Kölsch das Maß aller Dinge ist  -   nicht mal in der fünften Jahreszeit. Das Genitiv-s wird schlichtweg mitunter vergessen. Leider. Sorry, da hilft keine Ausrede, auch wenn das sehr selten passiert.  Aber wir arbeiten daran: Darauf (nach Feierabend!!!) ein Kölsch - oder doch lieber ein Bier aus der Chemnitzer Region?

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