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Bin ich gefährdet?
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Die Lautstärke eines Lesers kann ich hier nicht wiedergeben. Seine Wortwahl könnte ich wiedergeben, ich will es aber gar nicht. Er ärgert sich über zwei vertauschte Buchstaben, und dadurch war ein Wort vermurkst worden. Das ist für uns Redakteure immer eine ärgerlich Sache. Als Leserobmann entschuldigte ich mich bei dem Leser für den Fehler, und ich versuchte ihm zu erklären, wie unangenehm auch uns so etwas ist. Doch der Mann wollte von mir für dieses eine Wort entschädigt werden.
Ich habe versucht, ihm zu erläutern, dass er in derselben Zeitungsausgabe Tausende richtig geschriebene Wörter findet und Hunderte Artikel ohne Fehler. Und selbst mit diesem einen holprigen Wort sei der Artikel lesbar und gut zu verstehen. Er hört nicht weiter zu, sondern legt auf. Schade, vielleicht hätte wir am Schluss des Gespräches beide über den Ärger geschmunzelt.
Zu alledem hatte ich auch noch von einer Leserin erfahren, dass meine Gesundheit vermutlich stark gefährdet ist. Die Frau hat nach ihrer Schilderung eine traumhafte Kleidergröße, und selbst in meinen dünnsten Zeiten war ich wohl von ihrem 61-Kilo-Gewicht weit entfernt. Die Frau aus dem Erzgebirge, die zweimal pro Woche zum Training geht, hatte auf der Internetseite der "Freien Presse" einen Beitrag "Bauchfett gefährdet die Herzgesundheit" entdeckt. Dem konnte sie entnehmen, dass sie trotz gesunder Lebensweise mit dem gehäuften Auftreten von Erkrankungen rechnen muss, da alle Frauen mit einem Bauchumfang ab 80 Zentimeter gefährdet sind. Ihr Umfang liege knapp darüber - von meinem ganz zu schweigen. Wäre der Autor des Beitrages ein Redakteur der "Freien Presse" gewesen, würde ich ihm die Leviten lesen, wenn er mir so meinen Feiertagsschmaus vermiest, doch der Beitrag kam von einer Agentur. Zitiert wird darin ein Kardiologe, es ist bestimmt ein sehr schlanker Arzt ...
Ich glaube aber, einmal Schmunzeln ist für die Herzgesundheit wohltuender, als jeden Morgen mit dem Metermaß den Bauchumfang zu messen. Oder?
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