Als ich heute Morgen unterwegs ins Erzgebirge zu einem Vortrag vor Schülern war, fühlte ich mich in Gelenau nicht nur als Leserobmann, sondern vor allem als Redakteur hilflos. Denn ich musste an einen Leser denken, der sich bereits vor einem Jahr über die Ruine des ehemaligen Gasthofes an der B 95 als Schandfleck an der Zufahrt ins schöne Erzgebirge ärgerte. Der Dreckhaufen liegt immer noch dort. Da kann man auch als Redakteur nicht viel verändern, nur darauf aufmerksam machen. Das hatten wir getan.
Aber aufgrund von Eigentumsverhältnissen sind den Kommunen und Behörden bei solchen Negativ-Visitenkarten mitunter oft die Hände gebunden. Es gibt viele derartige Schandflecke.
Als ich dann aber wieder am Lesertelefon Platz genommen hatte, bekam ich aber ein Anliegen auf den Tisch, darauf könnte eine Kommune im Leserinteresse schnell reagieren. Die Anfrage dazu ist unterwegs.
Bei einem anderen Problem war ich nicht hilf-, aber erst einmal ratlos und hatte doch eine Rätselnuss zu knacken: Im "Freie Presse"-Rätsel sei die Radehacke als Ackergerät auf Sächsisch bezeichnet worden.
Das wäre aber falsch, die Radehacke sei niemals ein Ackergerät. Davon war die Leserin überzeugt. Denn die Radehacke sei ein schweres Gerät, das die Pflastersteine aus der Straße brechen kann. Mein Duden bezeichnet allerdings die Radehacke als einen ostmitteldeutschen Begriff für Rodehacke. Und die Rodehacke ist wiederum laut Internet eine Hacke zum Roden, also doch ein Feld- bzw. Ackergerät. Was stimmt? Nun, im Zweifelsfall sollte man sich vielleicht auf einen Kompromiss einigen: Eine Radehacke kann sowohl Steine aus dem Straßenbelag brechen als auch den Acker roden.
Also roden Sie mit der Hacke künftig weiter die Felder im Rätsel.
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