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Auf dem Gelände des Olbernhauer Bauhofes soll Kraftstoff bevorratet werden.
Auf dem Gelände des Olbernhauer Bauhofes soll Kraftstoff bevorratet werden. Bild: Kristian Hahn
Marienberg

Angst vor dem Blackout: Olbernhau hortet 50.000 Liter Kraftstoff

Die Stadt rüstet sich für einen flächendeckenden Stromausfall und baut eigens eine neue Tankstelle. Doch sie allein reicht im Notfall nicht aus.

Olbernhau.

Die Frage sei nicht, ob ein Blackout kommt, sondern wann. Dieser Satz fällt besonders oft, wenn über einen drohenden Stromausfall gesprochen wird. Ob ein solcher Krisenfall in Olbernhau jemals eintritt, lässt sich kaum sagen. Die Stadt will sich dennoch vorbereiten und sich mit mindestens 50.000 Liter Kraftstoff bevorraten. Mit diesem könne zeitweise die Arbeit beispielsweise von Verwaltung sowie Feuerwehr aufrechterhalten werden.

Notstromaggregate sollen im Falle eines Blackouts Strom liefern

Benötigt wird der Kraftstoff vor allem für Notstromaggregate. Von diesen gibt es in der Stadt aktuell drei besonders große. Zwei befinden sich bei den Stadtwerken, eines befindet sich bei der Feuerwehr Olbernhau. Im Krisenfall können sie mit Diesel betrieben werden. So ist es beispielsweise möglich, für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur Strom bereit zu stellen.

100.000 Euro sind für den Kauf vorgesehen. Die Olbernhauer Stadträte hatten zuletzt darüber zu befinden, für welche Vorhaben im neuen Doppelhaushalt Geld bereit gestellt werden soll. Sie sprachen sich unter anderem gegen ein neues Parkleitsystem aus. Das Kraftstofflager blieb hingegen drin. Es handelt sich komplett um Eigenmittel. Fördermittel gibt es nicht.

Arbeiten an neuer Tankstelle sollen noch in diesem Jahr starten

Damit ist die Finanzierung des geplanten Kraftstofflagers gesichert. Bauamtsleiter Stefan Procksch geht davon aus, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr starten. Als Standort sei der städtische Bauhof vorgesehen. Um zu verhindern, dass Unbefugte Zugang zum Diesel haben, soll die Dieseltankstelle nicht im Freien entstehen, sondern im Inneren des Bauhofes. Ob der Tank unter die Erde kommt, stehe noch nicht fest, ergänzt Procksch. Der Kraftstoff könne wie bei einer klassischen Anlage gezapft werden. Er ist nicht nur für den Notfall gedacht, sondern soll auch für den laufenden Betrieb genutzt werden. So können etwa Fahrzeuge des Bauhofs sowie der Feuerwehr dort tanken.

Kraftstoffvorrat soll im Notfall für mindestens sieben Tage reichen

Laut Olbernhaus Wehrleiter Steffen Kliem, der in Abstimmung mit Bürgermeister Jörg Klaffenbach und mehreren Amtsleiteren ein Konzept zur Vorsorge erarbeitet, sollen zu den drei bestehenden Notstromaggregaten vier weitere hinzukommen. Das dauere seine Zeit. Weil die Nachfrage hoch sei, gebe es lange Lieferfristen. Auch mit sieben Aggregaten sei lediglich eine punktuelle Versorgung möglich. Dazu trage der hohe Dieselverbrauch bei.

Der Kraftstoffvorrat soll ausreichen, um eine Woche zu überbrücken, so Steffen Kliem. Ob der Fall der Fälle je eintritt, vermag auch er nicht zu sagen. Fest stehe, durch den Ausbau der erneuerbaren Energien falle es den Versorgern schwerer, Netzstabilität zu gewährleisten. Im Übrigen soll die Technik auch abseits von Blackouts zum Einsatz kommen, etwa bei Hochwasser.

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