Zehntausende Euro Schaden richtete ein 36-Jähriger mutmaßlich bei einer Serie von Betrügereien in der Region an. Doch auch woanders zog er die Masche ab. Das wurde ihm zum Verhängnis.
Nach einer ganzen Serie von Betrugsstraftaten in der Region konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden.
Wie die Polizei mitteilt, soll sich ein 36-Jähriger im März dieses Jahres als vermeintlicher Bankmitarbeiter ausgegeben und so Senioren in Chemnitz, Oelsnitz/Erzgeb., Zwickau und Hohenstein-Ernstthal um ihr Erspartes gebracht haben. Der Gesamtschaden laut Ermittlern: Mehr als 70.000 Euro.
Bei 98-Jährigem EC-Karte und „Falschgeld“ abgeholt
Nur ein Beispiel: Am 17. März klingelte bei einem 98-Jährigen aus Chemnitz-Grüna das Telefon. „Der Anrufer stellte sich als Bankmitarbeiter vor und erzählte, dass angeblich Unregelmäßigkeiten auf dem Konto des Seniors festgestellt worden waren“, so die Beamten. Deshalb müsse das Konto gesperrt werden.
Der Anrufer entlockte dem hochbetagten Mann im Laufe des Telefonats sensible Daten, unter anderem die PIN. Auch wurde ein Abholer geschickt, bei dem es sich angeblich um einen Polizisten handelte. Dieser nahm die EC-Karte sowie mehrere Tausend Euro Bargeld des Seniors entgegen. Grund: Dabei handele es sich angeblich um Falschgeld.
Manche Opfer witterten den Schwindel
Die Betrugsserie fand zwischen dem 17. und dem 23. März statt, überwiegend im Chemnitzer Stadtgebiet. Aber auch einmal im erzgebirgischen Oelsnitz, zudem dreimal in Zwickau bzw. Hohenstein-Ernstthal: „Registriert wurden insgesamt 20 derartige Betrugsdelikte.“
Neunmal kam es zur Übergabe von Bargeld und Geldkarten. Mit den so ergaunerten EC-Karten wurden anschließend Tausende von den jeweiligen Bankkonten abgehoben. In den übrigen Fällen blieben Schäden aus: Die Angerufenen hatten den Schwindel rechtzeitig durchschaut und sich nicht auf die Masche eingelassen.
Die Ermittler der Kripo Chemnitz sicherten Daten, etwa aus Geldautomaten, an denen die erlangten EC-Karten genutzt worden waren. „Die Fülle der somit gewonnenen Daten wurden miteinander abgeglichen und so gelang es den Ermittlern schließlich, den 36-jährigen Tatverdächtigen zu identifizieren.“
36-Jähriger sitzt in U-Haft
Der Deutsch-Türke war mit der Masche auch im Westen der Republik bereits in Erscheinung getreten, im April klickten deshalb bei ihm in NRW die Handschellen. Er sitzt in U-Haft.
Bei Durchsuchungen – unter anderem in seiner Wohnung – fanden die Beamten gestohlene Geldkarten aus den hiesigen Verfahren und stellten diese sicher. Der Verdacht erhärtete sich, dass der 36-Jährige sowohl Geld und EC-Karten abholte als auch Geldbeträge abhob.
„Der hiesige Verfahrenskomplex ist zur weiteren Entscheidung an die Staatsanwaltschaft Chemnitz und folglich an die Staatsanwaltschaft Karlsruhe übergeben worden“, heißt es abschließend. (phy)