Auf Deutschland kommt ab Donnerstag heftiger Sturm zu. Meteorlogen warnen. Auch in Sachsen wird es richtig ungemütlich, im Bergland sogar gefährlich.
Ab Donnerstag fegen gewaltige Stürme über Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit heftigem Wind, Schauern und Gewittern, besonders im Norden und Nordwesten. An der Nordsee, im Bergland, auf dem Brocken und dem Fichtelberg sind schwere Stürme bis hin zu orkanartigen Böen möglich. „Mit Behinderungen im Verkehr ist sicher zu rechnen“, heißt es vom DWD in Offenbach.
Schon am Donnerstag wird es in Sachsen ungemütlich
Auslöser für das stürmische Herbstwetter ist ein Tief, welches von der Nordsee in Richtung Dänemark zieht. An dessen Südflanke bekomme Sachsen die Auswirkungen zu spüren, so Robert Noth vom DWD in Leipzig. Noth: „Dabei kommt das Tiefland in Südwestsachsen am Donnerstag noch etwas glimpflich davon. Windböen der Stärke 7 bis 8 sind aber möglich“. In den Höhenlagen werden Windgeschwindigkeiten bis zu 80 Stundenkilometer erwartet. Dazu mischt sich regnerisches Wetter.
Orkanartige Böen auf dem Fichtelberg möglich
Bereits in der Nacht zu Freitag werde es dann aber stürmischer. „Im Laufe des Tages sind dann rund um Chemnitz und im Erzgebirgsvorland Windstärke 9 möglich, in den höheren Lagen Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer drin“, so Noth. Besonders gefährlich kann es auf dem Fichtelberg werden: Wanderer oder Mountainbiker sollten ihre Touren besser verschieben. Dort werden ab Donnerstag schwere Sturmböen erwartet, die sich am Freitag zu orkanartigen Böen der Windstärke 11 auswachsen. Da kann der Wind dann mit bis zu 110 Stundenkilometern über den Fichtelberg fegen. Bei derartigen Windgeschwindigkeiten können Äste brechen oder Bäume umstürzen. Auch können Dächer abgedeckt, Autos aus der Spur geworfen und Mauern beschädigt werden. „Gehen ist unmöglich“, so die Experten. Wälder sollten gemieden werden.
Meteorologe: Mit Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr ist zu rechnen
Für die Jahreszeit sei der über Deutschland zu erwartende Sturm verhältnismäßig stark, erklärt der Meteorologe. Weil an den Bäumen vielerorts noch Blätter hängen, bieten sie dem Wind viel Angriffsfläche. „Mit Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr ist also ziemlich sicher zu rechnen“, warnt DWD-Experte Andreas Walter. Wie wild es wo wird, lasse sich aber noch nicht genau abschätzen.
Weiter stürmische Aussichten
Die Aussichten bleiben weiter stürmisch. Der Wind bleibe in Teilen Deutschlands bis weit in die nächste Woche das bestimmende Thema, sagt Meteorlogin Kathy Schrey auf wetter.net voraus. „Deutschland gerät unter den Einfluss einer aktiven West-Lage, die gleich mehrere Tiefdrucksysteme im Gepäck hat.“
Ab diesem Freitag wird es deutlich kühler. Für Sachsen werden noch maximal 10 bis 14, im Bergland 7 bis 10 Grad vorhergesagt. Das nasse Herbstwetter bleibt. Am Samstag soll der Wind in Sachsen abflauen. Prognosen für die Zeit danach seien aber noch zu vage, so DWD-Wetterexperte Andreas Walter. „Da können wir erst Freitag etwas Genaueres zu sagen.“
Dass es auf dem Fichtelberg - nach den ersten Schneeflocken am vergangenen Samstagmorgen - zu einer ersten Schneedecke kommt, erwartet DWD-Meteorologe Robert Noth allerdings noch nicht. „Am Freitag liegt der Höchstwert bei 1 Grad plus. Das reicht maximal zu Schneeregen. Erst in der Nacht zu Samstag könnte es oberhalb von 1000 Metern frostig werden. Ich denke aber nicht, dass das für eine geschlossene Schneedecke reicht“, so Noth. (juerg/tka)







