In die zuletzt scheinbar festgefahrene Debatte um die Zukunft des Profieishockeys in Westsachsen kommt über Ostern auf einmal Bewegung. Bei wem die Verantwortlichen jetzt auf Unterstützung hoffen.
Eine unerwartete Wendung scheint der Stadionstreit in Crimmitschau zu nehmen. Nachdem es vor einigen Tagen noch wirkte, als würden sich Eishockey-Zweitligist Eispiraten Crimmitschau und die Stadt bei der Frage nach einem neuen Stadionnutzungsvertrag sowie den Zuständigkeiten für die Finanzierung der notwendigen Flex-Bande sowie LED-Beleuchtung im Kunsteisstadion in Crimmitschau nicht einigen können, überraschten beide Seiten am Donnerstag zunächst mit einer gemeinsam formulierten Pressemitteilung. Nach einem weiteren Gesprächstermin im Rathaus ließen Eispiraten und Stadtverwaltung mitteilen, dass es „ein konstruktives Gespräch“ gewesen sei und man weiter gemeinsam an einer Lösung im Interesse des Eishockeysports in Crimmitschau arbeite.
Am Karsamstag folgte nicht weniger überraschend die Ankündigung einer Crowdfunding-Aktion, die beide Seiten zusammen ins Leben gerufen haben. Nachdem in den vergangenen Wochen aus Fankreisen eine Spendenaktion immer wieder ins Spiel gebracht, aber von der Eispiraten-GmbH bisher nicht aufgegriffen wurde, sollen unter dem Motto „Eishockey-Bande Crimmitschau“ nun 120.000 Euro gesammelt werden. Auf diese Höhe beläuft sich laut der Ankündigung der Eigenanteil des Eishockey-Zweitligisten an den erforderlichen Einbauten im Kunsteisstadion. „Die Vorfinanzierung der Flex-Bande sowie der LED-Beleuchtung, welche bis zum 25. April abgedeckt sein muss, wird indes über ein Konsortium bestehender Eispiraten-Partner gewährleistet“, heißt es weiter. Die Fans zumindest scheinen auf eine Spendenaktion gewartet zu haben: Nicht einmal zwei Stunden nach Veröffentlichung waren am Samstag bereits rund 17.000 Euro zusammengekommen. Bis zur endgültigen Lösung im Stadionstreit werden aber noch einige Tage vergehen. Erst am 29. April ist die nächste Sitzung des Crimmitschauer Stadtrats, bei der über einen Stadionnutzungsvertrag gesprochen und möglicherweise abgestimmt werden könnte. (aheb)