Aue-Co-Trainer Susac vor Duell mit Ex-Club VfL Osnabrück: „Lila passt zu mir“
Seit eineinhalb Jahren ist Adam Susac als Co-Trainer und Videoanalyst beim FC Erzgebirge Aue tätig. Am Samstag trifft er auf seinen Ex-Club Osnabrück.
Aue.Für Co-Trainer Adam Susac ist das am Samstag bevorstehende erste Heimspiel des Jahres ein Highlight, ein ganz besonderes Spiel. Das Herz des Videoanalysten schlägt nämlich lila. Der FC Erzgebirge Aue trifft auf den VfL Osnabrück. Die Veilchen aus dem Lößnitztal treffen auf die Veilchen aus Niedersachsen. Susac trifft mit seinen Erzgebirgern, für die er zwei Jahre lang als Spieler auf dem Platz stand und den Aufstieg in die 2. Bundesliga feierte, auf den VfL Osnabrück, für den er die meisten Einsätze seiner Karriere bestritt.
Susac: „Aue ist mir stets im Herzen geblieben“
„Ich muss sagen, dass ich mich in Osnabrück sehr wohlgefühlt habe. Irgendwie passt diese lila Farbe zu mir“, sagt Susac schmunzelnd, der 2017 den FCE verließ und sich dem VfL Osnabrück anschloss. „Ich hatte zwei Superjahre hier. Es ist mir damals sehr schwergefallen, von hier wegzugehen und ich war sehr traurig darüber. Aber der Verein ist mir stets im Herzen geblieben und ich habe über die Jahre immer verfolgt, was hier passiert“, erzählt Susac.
Und genau deswegen ist der 35 Jahre alte Kroate auch heute wieder in Aue tätig – und das als Co-Trainer und Videoanalyst. Während seiner Zeit beim damaligen Drittligisten FSV Zwickau (2021–2023), seiner letzten Profistation, absolvierte der Innenverteidiger abseits des Rasens sowohl eine Trainer-B-Lizenz als auch eine Ausbildung im Bereich Scouting-Spielanalyse. Im Sommer 2023 suchte der FC Erzgebirge Aue einen Co-Trainer, Susac bewarb sich und erhielt den Zuschlag – auch dank Ex-Coach Pavel Dotchev.
„Mit Pavel kam ich menschlich, privat und sportlich sehr gut klar, wir haben uns gut verstanden und ich kann ihn nur loben. Er hat mir viel Vertrauen geschenkt, dafür bin ich ihm extrem dankbar“, sagt Adam Susac. „Es tat mir wirklich leid, als er freigestellt wurde. Aber das Leben geht weiter – und es ging weiter.“
Susac und seine Tätigkeit als Videoanalyst
Und das Leben als Co-Trainer hält den Ex-Profi auf Trab. Viele Stunden investiert er täglich, um sowohl vor als auch nach Trainingseinheiten sowie Begegnungen alle möglichen Auswertungen durchzuführen, darunter Spiel- und Trainingsanalysen sowie Gegner- und Datenanalysen, aber auch Individualanalysen, sprich die wichtigsten Szenen jedes Spielers herauszufiltern und Präsentationen vorzubereiten. Wenn die Profis nach dem Training oder den Spielen die Füße hochlegen können, ist Susac erst so richtig am Arbeiten. Freizeit bleibt da nicht viel übrig, doch der Trainerassistent mag seinen Job. „Es macht richtig viel Spaß. Mehr als die letzte Zeit als Spieler.“
Besonders viel Freude macht ihm der Fakt, nun mehr Einfluss auf die Mannschaft, mehr Einfluss auf das, was auf dem Platz passiert, zu haben. „In jeder Aktion fieberst du mit. Als Spieler denkt man zu 90 Prozent an sich. Klar, die Ergebnisse sind immer wichtig, aber Hauptsache, man selbst hat eine gute Leistung gezeigt. Als Trainer zählt das Gesamtpaket“, so Susac, dessen Hauptaufgabe darin liegt, das Auftreten seiner Veilchen zu analysieren – egal ob mithilfe seiner Drohnenaufnahmen beim Training oder seiner Live-Video-Analysen während des Spiels, wofür er nicht am Seitenrand, sondern auf der Tribüne Platz nimmt. Szenen werden gesammelt, die dem Team unter anderem in der Halbzeitpause gezeigt werden. „Die größte Kunst liegt darin, von den guten beziehungsweise wenig guten Szenen die wichtigsten von den wichtigen zu finden“, sagt Susac. Das zählt auch für die Spielanalysen, die mitunter fünf bis acht Arbeitsstunden beanspruchen: „Es geht darum, die wichtigsten Szenen mit Themen, die schnellstmöglich zu beheben gilt, herauszufiltern.“
Susac: „Müssen ihre Schwächen ausnutzen“
Selbiges passierte selbstverständlich auch im Vorfeld des Drittligaduells am Samstag. „Unter dem neuen Trainer haben sie sieben Punkte in drei Spielen geholt. Sie sind sehr gut drauf und haben eine ganz andere Körpersprache als noch in der Hinrunde“, sagt Susac, dessen Ex-Club im vergangenen Sommer aus der 2. Bundesliga abgestiegen war und sich in der laufenden Saison prompt im Tabellenkeller der 3. Liga wiederfand. Doch seit der Einstellung von Neu-Cheftrainer Marco Antwerpen ist der VfL deutlich verbessert. „Letztendlich liegt es an uns“, sagt Susac. „Wir kennen jetzt ihre Stärken, vielleicht auch ihre Schwächen – und diese müssen wir ausnutzen. Drei Punkte sind für uns als auch für sie extrem wichtig. Ich wünsche meinem Ex-Verein natürlich alles Gute – aber erst nach dem Spiel am Samstag.“