Nach dem ersten Dreier unter Neu-Cheftrainer Jens Härtel will der FC Erzgebirge Aue eine Serie starten. In Wiesbaden soll ein Auswärtssieg her.
Aue.Jens Härtel ballte seine Fäuste, ruderte mit den Armen und freute sich fast ekstatisch über den schwer erkämpften 1:0-Arbeitssieg gegen die SpVgg Unterhaching. Bei allen Beteiligten des FC Erzgebirge Aue war die Erleichterung über den lang ersehnten ersten Dreier des Jahres immens. Eine schwere Last war den Veilchen vor einer Woche von den Schultern gefallen, mit Rückenwind soll am kommenden Samstag der zweite Streich folgen: Aue gastiert beim Tabellennachbarn SV Wehen Wiesbaden.
Wiesbaden: Erfahrene, gute Mannschaft, aber keine Konstanz
Mit dem Zweitligaabsteiger trifft der FC Erzgebirge auf eine erfahrene Mannschaft, die viel Qualität besitzt und versucht, den Anschluss an die Konkurrenz im oberen Drittel des Klassements zu halten, um am Ende der Saison im Kampf um Rang drei noch ein Wörtchen mitreden zu können. Was den Wiesbadenern in der laufenden Spielzeit aber oftmals fehlte, war Stabilität. „Sie haben ein paar Aufs und Abs“, bestätigte Aue-Trainer Jens Härtel am Donnerstag bei der Pressekonferenz gegenüber der „Freien Presse“. Zu keiner Phase dieser Saison gelang es dem SVWW, eine Serie aufzubauen, insbesondere im heimischen Stadion ließ die Elf von Cheftrainer Nils Döring etliche Zähler liegen – so auch beim letzten Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen.
Die Heimschwäche der Hessen spielt für die Erzgebirger allerdings keine Rolle, dennoch sagte Härtel mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Wir wollen da gern weitermachen und ihnen die nächste Niederlage zufügen.“
Aue zuletzt defensiv stabil
Damit dies gelingt, muss der FCE an die letzten Wochen anknüpfen und nach dem Erfolgserlebnis in der Vorwoche nicht aufhören – ganz im Gegenteil, wie der Trainer erklärt: „Vielleicht müssen wir sogar einen Schritt mehr machen, um in der
Erfolgsspur zu bleiben.“ So oder so: Die Mannschaft wisse, dass es alles braucht und in beide Richtungen marschiert werden muss, um etwas Zählbares mitzunehmen.
Wie zuletzt kann die Defensive eine Basis darstellen. Gegenüber der Hinrunde ist der FC Erzgebirge Aue stabilisiert, lässt im Vergleich zu der ersten Saisonhälfte weniger Schüsse des Gegners zu. Ein Verdienst von Jens Härtel – eines, das sich jedoch erst im sechsten Spiel im Ergebnis widerspiegelte.
Härtel: „Nicht nur defensiv, sondern auch offensiv müssen alle gut mitarbeiten“
Nichtsdestotrotz betonte der 55-Jährige am Donnerstag: „Für mich ist das eine Basis, dass defensiv alle gut mitarbeiten, aber eben nicht nur defensiv, sondern auch offensiv.“ Im Angriff sieht der Coach nach wie vor Baustellen. Im Training sehe Härtel immer wieder gute Ansätze, doch zu selten gelinge es, in jene Situationen zu kommen: „Wir können den Ball gut laufen lassen und uns Chancen erarbeiten. Da wird mir nicht bange, aber wir müssen erst einmal in diese Situationen kommen. Die gilt es gut vorzubereiten – und da haben wir noch etwas Arbeit“, so der Trainer, der nach seinem ersten Heim- nun auch seinen ersten Auswärtssieg mit den Veilchen feiern möchte. (past)