Die Alten machen’s: FC Erzgebirge gewinnt zum Saisonstart gegen Hannover
Der FC Erzgebirge Aue ist mit einem 2:1 (2:1)-Heimsieg gegen Aufsteiger Hannover 96 II in die neue Drittligasaison gestartet. Vor dem Spiel gab es Proteste der Auer Fans. Und auf dem Rasen ging es dann ordentlich zur Sache.
Aue.Lag es am Schulanfang, am zu schönen Wetter, dem nicht so namhaften Gegner, den nicht so berauschenden Ergebnissen in der Saisonvorbereitung? Oder daran, dass doch noch viele Sachsen in den Sommerferien sind? Nur 6867 Zuschauer wollten am Samstagnachmittag im Erzgebirgsstadion die Veilchen bei ihrem Auftakt in die neue Drittligasaison gegen die zweite Mannschaft Hannover 96 sehen. Was die Anwesenden dann geboten bekamen, konnte sich aber mehr als sehen lassen.
Zu den zwei von FCE-Trainer Pavel Dotchev angekündigten Neuzugängen in der Startelf – Tim Hoffmann im Deckungszentrum, Maxim Burghardt auf der rechten Abwehrseite – gesellte sich eine dritte: Mika Clausen erhielt auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Sean Seitz, der einmal mehr mit der Jokerrolle vorlieb nehmen musste. Rechtzeitig für das Spiel fit geworden war Mittelstürmer Marcel Bär, der ebenfalls zuletzt gesundheitlich angeschlagene Omar Sijaric hingegen nicht, sein Name fehlte in der Aufstellung.
Das Spiel begann flott, beide Kontrahenten agierten mutig nach vorn. Auf der einen Seite köpfte Erik Majetschak übers Hannoveraner Tor (3.), auf der anderen Montell Ndikom in die Arme von Martin Männel (8.). Und nach dem nächsten Angriff lagen die Hausherren schon in Führung, mit Hilfe der Niedersachsen: Fynn Arkenberg ließ eine Eingabe von der rechten Seite zu Marvin Stefaniak durchrutschen, der bedankte sich mit dem 1:0 (9.). Lange hielt das Ergebnis nicht. Der Liganeuling war durch den Rückstand keineswegs verunsichert oder geknickt, Kolja Oudenne passte, Tom Sanne verwandelte – nach einer Viertelstunde hieß es 1:1.
In dem Takt ging es weiter. Bär traf erst den Pfosten (16.), dann nach einem Ausflug des 96-Torwarts zum 2:1 (22.). Keeper Toni Stahl musste nach einem feinen Pass von Hoffmann aus seinem Kasten, erwischte Kilian Jakob, aber nicht den Ball. Schiedsrichter Leonidas Exuzidis ließ Vorteil für Aue gelten und die Partie laufen, Bär profitierte.
Stefaniak verzog knapp (29.), Ndikom kam fast durch und konnte von Burghardt nur mit einem gelbwürdigen Fall gestoppt werden (40.), Boris Tashchys Versuch im 96er-Strafraum wird abgelockt (42.). Fast schon verwunderlich, dass bis zur Pause nicht noch mehr Treffer fielen.
In der zweiten Hälfte dauerte es ein bisschen, bis es vor den Toren wieder richtig brenzlig wurde. Bärs Schuss aus spitzem Winkel strich nur um Zentimeter am langen linken Pfosten des Gästekastens vorbei (57.), Monju Momuluh zielte auf der anderen Seite deutlich zu hoch (63.), Stefaniak setzte einen Freistoß aus aussichtsreicher Position neben die Kiste (77.). Das Match nahm sich jetzt seine Auszeiten, die Schlagzahl der ersten 45 Minuten konnte es nicht halten, auch weil die Niedersachsen immer weniger seltener nach vorn, dem Ausgleich nicht mehr richtig nahe kamen. So wanderte die ersten drei Punkte letztlich relativ ungefährdet aufs Veilchen-Konto.
Als Fazit bleibt: Die neuen Spieler haben sich gut eingefügt, der FCE ist mit einem verdienten Erfolg ins Spieljahr gestartet. Bedanken kann er sich dafür aber vor allem bei zwei Routiniers Stefaniak (29) und Bär (32), die für das Wichtigste - die Tore - sorgten. Und: Schon in einer Woche wird sich die Dotchev-Elf bei der Partie in Osnabrück noch ein bisschen steigern müssen, um auch beim Zweitligaabsteiger etwas zu holen.