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Zuletzt wieder siegreich: Können die Veilchen auch im neuen Jahr mit Neu-Cheftrainer Jens Härtel jubeln?
Zuletzt wieder siegreich: Können die Veilchen auch im neuen Jahr mit Neu-Cheftrainer Jens Härtel jubeln? Bild: Imago/Oliver Mueller
FC Erzgebirge Aue

Die Hinrunde des FC Erzgebirge Aue: Eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen

Der Fußball-Drittligist hat eine ereignisreiche Halbserie hinter sich – inklusive des besten Saisonstarts der Vereinsgeschichte, einer Trainerentlassung und des torreichsten Spiels der Drittligahistorie.

Aue.

Die Hinrunde des FC Erzgebirge Aue glich dem Verlauf einer Achterbahnfahrt. Der Fußball-Drittligist durchfuhr etliche Auf und Abs, erlebte Phasen, die einerseits von „totaler Euphorie“, andererseits von Gefühlen „total am Boden zerstört“ zu sein, geprägt waren. So zumindest fasst Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich die Halbserie zusammen, die die Veilchen trotz aller kritischen Momente punktetechnisch besser abgeschlossen haben als im Vorjahr. „Freie Presse“ analysiert die 19 Spieltage lange Reise durch Höhen und Tiefen.

Ein Auftakt nach Maß: Zu Saisonbeginn ging es für den FC Erzgebirge – wie bei einer Achterbahnfahrt – steil und gemütlich nach oben. Souverän und abgeklärt, nahezu im Stile einer Spitzenmannschaft, holten die Auer aus vier Spielen vier Siege, feierten damit den besten Drittliga-Saisoneinstand der Clubgeschichte. „Es war der perfekte Start“, blickt Sportchef Heidrich zurück. „Er gab insbesondere den jungen Spielern Sicherheit, im Verein anzukommen, die Liga anzunehmen und den Verein in ein ruhiges Fahrwasser zu geleiten.“

Dank Doppelpacker Marcel Bär: Aue gewinnt in Aachen und damit auch das vierte Saisonspiel.
Dank Doppelpacker Marcel Bär: Aue gewinnt in Aachen und damit auch das vierte Saisonspiel. Bild: S. Sonntag/Picture Point

Eine lange Talfahrt: In der Folge allerdings kamen die Veilchen vom Kurs ab. Cheftrainer Pavel Dotchev hatte nach dem gelungenen Saisonstart das Wörtchen „Aufstieg“ in den Mund genommen, gleichzeitig aber zugegeben, dass sein Team nicht zu den Favoriten gehöre. Die Erwartungshaltung im Umfeld war nun eine andere – ein Druck, mit dem die Mannschaft nicht umzugehen wusste? Unklar. Fakt ist aber: Der FCE holte aus den folgenden sieben Spielen nur einen Sieg, kassierte zudem vier Niederlagen in Serie, weshalb auch der Trainerstuhl ins Wanken geriet. „Die Phase war geprägt von Unruhe“, erinnert sich Heidrich. „Sie war lang und schwierig – und hat letzten Endes auch zu dieser Entscheidung geführt.“

Das Dotchev-Aus: In einem Alles-oder-Nichts-Spiel in Stuttgart stoppten die Veilchen den anhaltenden Negativtrend, brachten die Achterbahn mit einem Auswärtssieg und zwei anschließenden guten Heimspielen wieder auf Kurs – allerdings nur vorübergehend. Der Verein hatte Trainer Dotchev unterdessen mitgeteilt, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern – eine Information, die an die Öffentlichkeit gelangte, damit für Unruhe im Vereinsumfeld sorgte und auch sportlich Wirkung hinterließ. Aue verlor erst in Dortmund, dann krachend zu Hause gegen Verl. „Da war aus meiner Sicht der Tiefpunkt erreicht“, so Heidrich. Chefcoach Dotchev wurde mit sofortiger Wirkung entlassen.

Nach dem 2:5 gegen Verl war Schluss: Aue setzte Pavel Dotchev vor die Tür, nachdem die Trennung zum Saisonende ohnehin schon beschlossene Sache war. Die Vereinsführung, die 2023 sein zuvor unbefristetes Arbeitspapier in einen Zweijahresvertrag verwandelte, teilte ihm einige Wochen zuvor mit, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Nach dem 2:5 gegen Verl war Schluss: Aue setzte Pavel Dotchev vor die Tür, nachdem die Trennung zum Saisonende ohnehin schon beschlossene Sache war. Die Vereinsführung, die 2023 sein zuvor unbefristetes Arbeitspapier in einen Zweijahresvertrag verwandelte, teilte ihm einige Wochen zuvor mit, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Bild: S. Sonntag/Picture Point

Erfolgreicher Schlussspurt: Unter Interimstrainer Jörg Emmerich fand der FCE wieder zu alter Stärke – und zu Punkten. Zwar verloren die Veilchen in Ingolstadt, ließen allerdings einen spektakulären 6:4-Sieg in Sandhausen (Drittliga-Torrekord) sowie einen Heimerfolg gegen 1860 München folgen. „Gott sei Dank ist uns das gelungen“, sagt Heidrich. „Die Talsohle ist gemeinsam durchschritten worden. Jetzt sind wir in einer Position, in der es Spaß machen kann, nach oben zu gucken, ohne große Angst haben zu müssen, nach unten zu schauen.“ Mit 29 Zählern und Tabellenplatz sieben sind die Erzgebirger wieder dort, wo sie zu Beginn der laufenden Spielzeit waren: in ruhigem Fahrwasser mit großen Abstand auf die Abstiegsränge.

Was folgt im neuen Jahr? Die Veilchen befinden sich nach einigen Auf und Abs wieder im Aufschwung. Und das ist die beste Voraussetzung für Neu-Cheftrainer Jens Härtel, mit Amtsantritt nach Jahreswechsel ein neues Kapitel zu schreiben und die Achterbahnfahrt des FC Erzgebirge zu stoppen, die Auer im ruhigen Fahrwasser zu behalten und eventuell noch einmal oben anzugreifen. Nur drei Punkte trennen die Lila-Weißen von Relegationsrang drei. Die Aufgabe allerdings ist schwierig. Die 3. Liga ist eng, Punkte aus der Hinrunde keinesfalls auch in der Rückserie garantiert. Die Veilchen müssen sich weiter steigern, den zuletzt begonnenen Weg weitergehen, um auch in der zweiten Saisonhälfte Erfolge feiern zu können.

Jens Härtel war beim letzten Heimspiel gegen 1860 München bereits unter den Zuschauern im Erzgebirgsstadion. Im neuen Jahr steht er dann, wie hier als Hansa-Rostock-Trainer, in Aue an der Seitenlinie.
Jens Härtel war beim letzten Heimspiel gegen 1860 München bereits unter den Zuschauern im Erzgebirgsstadion. Im neuen Jahr steht er dann, wie hier als Hansa-Rostock-Trainer, in Aue an der Seitenlinie. Bild: S. Sonntag/Picture Point
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