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Ein umkämpftes, spannendes Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem FC Erzgebirge Aue, hier mit Bashkim Ajdini (links) und Boris Tashchy (rechts) im Zweikampf, fand schließlich einen verdienten Sieger.
Ein umkämpftes, spannendes Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem FC Erzgebirge Aue, hier mit Bashkim Ajdini (links) und Boris Tashchy (rechts) im Zweikampf, fand schließlich einen verdienten Sieger. Bild: G. Krieg/Picture Point
FC Erzgebirge Aue
10.08.2024

Erst Clausen, dann Tashchy: Erzgebirge Aue schlägt Zweitligaabsteiger Osnabrück hochverdient

Am zweiten Spieltag stand für den Fußball-Drittligisten FC Erzgebirge Aue das erste Auswärtsspiel der Saison auf dem Programm. Beim Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück gab es ein 2:0 (0:0).

Osnabrück.

Umso holpriger die Vorbereitung, desto besser der Saisonstart? Der Fußball-Drittligist FC Erzgebirge Aue hat einen Auftakt nach Maß hingelegt und am zweiten Spieltag den zweiten Sieg eingetütet. Im mit 16.000 Zuschauern fast ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke haben die Erzgebirger den Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück mit 2:0 (0:0) bezwungen und viel Schwung für die kommenden Wochen gesammelt.

„Es ist eng, es ist laut, in Osnabrück ist es immer schwer, zumal der VfL kein gewöhnlicher Absteiger, sondern für mich ein klarer Favorit auf den Aufstieg ist. Nichts anderes haben sie sich vorgenommen“, hatte Aue-Cheftrainer Pavel Dotchev vor dem Duell mit den Niedersachsen gesagt.

Die Zahlen und Fakten stützten die Aussagen des 58 Jahre alten Fußballtrainers. Mit einem Kaderwert von 8,23 Millionen Euro – dem dritthöchsten in der 3. Liga – ist der Anspruch der Osnabrücker offensichtlich. Schnellstmöglich wollen sie in die 2. Bundesliga zurück. Hierfür haben sie zwei Tage vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Erzgebirge den Spieler verpflichtet, der sie in der Saison 2022/2023 in das deutsche Unterhaus geschossen hatte: Chancé Ba-Muaka Simakala – ein Spieler, der schont mit einer Aktion etwas bewirken kann, kehrte von Holstein Kiel zurück an die Bremer Brücke.

Starker, spielbestimmender Beginn der Dotchev-Elf

Doch auf dem Platz gestaltete sich das Duell ganz anders, als nach Dotchevs Worten anzunehmen war. Die in schwarz gekleideten Auer – im Vergleich zum 2:1-Auftaktsieg gegen Hannover 96 II unverändert – dominierten das Geschehen von Spielbeginn an. Die Dotchev-Elf war giftig in den Zweikämpfen, lief früh an und hatte ein klares Übergewicht, erarbeitete sich zudem schnell die erste Großchance. Marcel Bär nahm eine Ecke von Marvin Stefaniak per Direktabnahme Volley, hämmerte den Ball aus zwölf Metern an die Latte und verpasste damit um Haaresbreite ein wahres Traumtor (8.).

Marcel Bärs Volley landet an der Latte – und anschließend ins Toraus.
Marcel Bärs Volley landet an der Latte – und anschließend ins Toraus. Bild: G. Krieg/Picture Point

Die Osnabrücker, die ihren Saisonstart beim SV Sandhausen mit 0:1 verloren hatten und unter der Woche im Landespokal beim Regionalligisten SV Meppen gefordert waren, hatten früh Probleme, überhaupt Zugriff auf das Spiel zu erhalten. Die Elf von Trainer Uwe Koschinat (viermal personell verändert) kam erst nach 20 Minuten zu einer ersten Offensivaktion: Neuzugang Joel Zwarts schoss aus sieben Metern aus der Drehung, doch Martin Männel parierte souverän.

Die Niedersachsen wurden anschließend aktiver, bekamen etwas mehr Spielanteile, doch Aue blieb stark. 62 Prozent Ballbesitz hatte die Dotchev-Elf, wenngleich sie noch einmal vor der Pause zittern musste: Erik Engelhardt köpfte nach einer Flanke von Liridon Mulaj auf das Tor. Wieder war es Männel, der glänzend entschärfte.

Aue dominant – und eiskalt

Nach der Pause zeigte sich dasselbe Spiel wie in der ersten Halbzeit: die Dotchev-Elf spielte dominant, der VfL hingegen kam kaum in die Nähe des Erzgebirger Strafraums. Anders die Gäste: Neuzugang Mika Clausen, der in der Vorwoche sein erstes Profispiel bestritt, brachte die in schwarz spielenden Auer per Kopf in Führung (57.). Mirnes Pepic flankte von der rechten Außenbahn, am langen Pfosten frei stehend köpfte Bär den Ball zu Clausen, der im Stile eines Stürmers vollendete – sein erster Profitreffer.

Die Veilchen bejubeln den Führungstreffer durch Mika Clausen.
Die Veilchen bejubeln den Führungstreffer durch Mika Clausen. Bild: G. Krieg/Picture Point

Osnabrück reagierte wütend auf den Gegentreffer, zeigte eine starke Reaktion und machte sofort Druck – auch weil Koschinat prompt umstellte und mit Simakala und Robert Tesche zwei starke Spieler in die Partie brachte. Doch das Osnabrücker Aufbäumen hielt nicht lange an.

Der FC Erzgebirge eroberte sich die Spielkontrolle zurück und erarbeitete sich zahlreiche, gute Chancen. Mika Clausen scheiterte zunächst mit einem feinen Schuss aus 16 Metern am Pfosten (68.), doch kurz vor Spielende machten die Veilchen den Deckel drauf: Nach einer klasse Vorarbeit des eingewechselten Pascal Fallmann vollendete Boris Tashchy überlegt zum 2:0 (87.). Ein hochverdienter Sieg – und für Aue der persönlich beste Drittligastart der Geschichte. Zweitligaabsteiger Osnabrück hingegen geht mit einem Fehlstart in die Saison.

Statistik

VfL Osnabrück: Richter - Ajdini (73. Semic), Wiemann, Beermann, Conus - Gnaase, Wulff (83. Badje), Wiethaupt (63. Tesche) - Zwarts (73. Beyer), Engelhardt, Mulaj (V/63. Simakala)
FC Erzgebirge Aue: Männel - Burghardt (66. Fallmann), Barylla (V), Hoffmann, Jakob (V) - Majetschak, Pepic - Clausen (75. Sijaric), Tashchy, Stefaniak (90.+4 Seitz) - Bär (74. Bornschein)
SR.: Exner (Münster). Zu.: 16.000. Tore: 0:1 Clausen (57.), 0:2 Tashchy (87.)

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