FC Erzgebirge Aue empfängt Arminia Bielefeld im Topspiel: Vor 10.000 Fans zum nächsten Heimdreier?
Der FC Erzgebirge Aue trifft im Drittligatopspiel auf Arminia Bielefeld. Für Cheftrainer Pavel Dotchev ist es ein besonderes – die Veilchen wollen ihre Siegesserie fortsetzen.
Aue.Es ist die Topbegegnung der 3. Liga am fünften Spieltag: der noch ungeschlagene Tabellenführer trifft auf den ebenfalls noch unbesiegten Tabellenfünften; der Spitzenreiter FC Erzgebirge Aue trifft auf den DSC Arminia Bielefeld.
Pavel Dotchev: Bielefeld ist ein Aufstiegsfavorit
„Ich verbinde mit Bielefeld schon einige Erinnerungen“, sagte Aue-Cheftrainer Pavel Dotchev bei der Pressekonferenz am Freitag. Der 58 Jahre alte Fußballlehrer verbrachte den Großteil seiner professionellen Laufbahn beim SC Paderborn – dem großen Rivalen der Arminia – und bestritt erst als Spieler, später als Trainer einige Ostwestfalenderbys gegen den Konkurrenten. „Es ist ein traditionsreicher, ambitionierter Club“, sagte Dotchev, dessen Familie noch heute in Paderborn lebt. „Die Spiele gegen Bielefeld sind für mich immer etwas Besonderes.“
Doch nicht nur das. Für Dotchev zählt das aktuelle Arminia-Team zu den Topfavoriten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dabei hatten die Ostwestfalen in der Vorsaison noch den Absturz aus dem Profifußball befürchten müssen. Mit einem 0:0 gegen den Halleschen FC am 37. und damit vorletzten Spieltag sicherte sich die Arminia den Klassenerhalt. Ein Abstieg hätte die Talfahrt aus der Bundesliga in die Regionalliga bedeutet – alles innerhalb von drei Jahren. „Sie haben letztes Jahr eine schlechte Saison gespielt“, sagte Dotchev. „Aber diese Spielzeit sind sie wieder sehr ambitioniert. Das zeigt ihr Spielermaterial.“
„Keine Angst davor, dass wir Probleme bekommen“
Arminia-Chefcoach Mitch Kniat hat ein junges Team zur Verfügung, das sich nach einem Umbruch im Sommer gut gefunden hat. In den ersten vier Spielen hat der DSC ein anderes Gesicht gezeigt als noch in der Vorsaison – hat zwei Spiele für sich entscheiden können, zweimal ein Unentschieden eingefahren. Doch bei den Pflichtspielen wurde eines offensichtlich: späte wichtige Tore. Sowohl beim 2:1-Sieg beim FC Energie Cottbus als auch beim 1:0 gegen Borussia Dortmund II, beim 1:1 gegen Sandhausen und beim 1:0 während der Länderspielpause gegen den SC Peckeloh (Landespokal) traf Bielefeld kurz vor Abpfiff.
„Ich weiß, dass sie mehrere Spiele ziemlich spät gepunktet oder gar gewonnen haben. Das spricht für die Moral der Mannschaft – und da müssen wir richtig gut vorbereitet sein“, ordnete Aue-Coach Dotchev ein, sagte aber auch: „Ich habe keine Angst davor, dass wir Probleme bekommen.“
FC Erzgebirge Aue: Sieben Heimspiele in Serie ungeschlagen
Die Veilchen habe eine breite Brust. Vier Spiele, vier Siege, 8:2 Tore – noch dazu eine beeindruckende Serie von saisonübergreifend sieben Heimsiegen in Folge. „Wir haben viele Spiele zu Hause gewonnen, aber das ist nicht selbstverständlich. Am Sonntag wollen wir diese Serie auf jeden Fall fortsetzen“, betonte Dotchev, der sich bereits einen Matchplan überlegt hat. „Es wird darauf ankommen, dass wir offensiv stark sind und dass sie defensiv beschäftigt sind. Denn im Angriff haben sie sehr viel Potential.“ Die Marschroute ist klar: „Angriff ist die beste Verteidigung.“
Helfen wird dabei die Rückkehr Marvin Stefaniaks. Der 29-Jährige hatte in Aachen verletzungsbedingt gefehlt, ist jedoch wieder voll bei Kräften. Nur Ricky Bornschein wird neben den Langzeitverletzten Niko Vukancic und Can Özkan aufgrund eines Bänderrisses fehlen.
So oder so: Die Stimmung ist gut im Erzgebirge. Bereits 8500 Karten sind verkauft, mehr als 10.000 Fans werden am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) im Erzgebirgsstadion erwartet – und nicht nur diese würden einen Sieg der Veilchen bejubeln, wie Pavel Dotchev schmunzelnd zugab: „Ich weiß, dass sich viele Paderborner freuen werden, wenn wir das Spiel gewinnen.“