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Matthias Heidrich tröstet nach dem Abpfiff in Unterhaching Stürmer Marcel Bär, der mit dem Remis gar nicht zufrieden war.
Matthias Heidrich tröstet nach dem Abpfiff in Unterhaching Stürmer Marcel Bär, der mit dem Remis gar nicht zufrieden war. Bild: Sven Sonntag/Picture Point
FC Erzgebirge Aue
23.09.2024

FC Erzgebirge Aue: Zwischen Genie und Wahnsinn

Nach dem 2:2 in Unterhaching und vor dem Drittligaheimspiel am Dienstagabend gegen Wehen Wiesbaden (Anstoß: 19 Uhr) sprach die „Freie Presse“ mit Matthias Heidrich, dem Sportgeschäftsführer der Veilchen. Er hat klare Forderungen an die Mannschaft.

Freie Presse: Die erste Halbzeit in Unterhaching war eine klare Angelegenheit für Ihre Mannschaft, das sah sehr souverän aus. Aber was war denn in der zweiten Hälfte los?

Matthias Heidrich: Mir war schon klar, dass Haching nach der Pause anders auftreten würde, das Spiel nicht weiter so passiv an sich vorbeilaufen lassen würde. Aber letztlich hat das Ergebnis nur mit unserer Leistung zu tun: Wenn man sich so viele leichte Ballverluste leistet und der Ball immer wieder ganz schnell beim Gegner ist und eine Welle nach der anderen auf unser Tor zurollt, klingelt es halt irgendwann. Wir waren nicht mehr in der Lage, über zwei, drei Stationen den Ball zu behaupten. Daraus müssen wir unbedingt lernen.

Freie Presse: Können Sie mit dem Unentschieden leben?

Matthias Heidrich: Das kann ich, das ist, wenn man beide Halbzeiten betrachtet, dann auch in Ordnung so. Der positive Aspekt ist: Die Mannschaft hat sich nach dem Rückstand vehement gegen die Niederlage gewehrt, auch vor dem 2:2 mit Mirnes Pepics Lattenknaller und Marcel Bärs Nachschuss gute Gelegenheiten, das Ergebnis zu korrigieren. Aber wenn wir weiter nach vorn kommen und besser werden wollen, müssen wir solche Spiele gewinnen. Damit trete ich den Hachingern nicht zu nahe. Sie haben sich leidenschaftlich gewehrt, aber als Spitzenteam muss man solche Phasen mit mehr Ruhe überstehen.

Freie Presse: War Ihnen die Mannschaft zu hektisch?

Matthias Heidrich: Sie hat nur noch komplizierte Dinge probiert, anstatt einfach zu spielen. Alle wollten plötzlich nur noch direkt abspielen, wo ein zweiter oder dritter Kontakt besser gewesen wäre. So war der Ball immer ganz schnell wieder beim Gegner und flog dann durch unseren Strafraum. Es gibt immer verschiedene Phasen in einem Spiel, aber die Ausschläge nach unten dürfen nicht so groß sein. Zum Glück haben wir nicht verloren, sonst hätten wir eine noch viel schärfere Debatte.

Freie Presse: Eine Tendenz lesen Sie aus diesem Spiel aber nicht heraus?

Matthias Heidrich: Doch: Wir haben nach der Niederlage gegen Bielefeld eine gute Reaktion gezeigt und in der ersten Hälfte eine spielerisch reife Leistung angeboten. Und wir haben uns nach dem Rückstand gewehrt und wenigstens noch einen Punkt geholt. Was wir brauchen, ist mehr Konstanz. Dann können wir eine wirklich gute Runde spielen. Ohne diese Konstanz pendeln wir weiter zwischen Genie und Wahnsinn.

Freie Presse: Was das Toreschießen betrifft: Hängt da nicht zu viel nur an Marcel Bär?

Matthias Heidrich: Wir verbieten den anderen ja nicht, selbst den Abschluss zu suchen. Mika Clausen zum Beispiel kann acht Meter vor dem Tor gern auch selbst schießen, anstatt den Ball querzulegen. Eigentlich muss er das sogar – kaum auszudenken, wenn daraus kein Treffer entsteht. Zum Glück hat Marcel, auch wenn der Pass ein wenig in seinen Rücken kam, die Klasse, daraus das 1:0 zu machen.

Freie Presse: Am Dienstagabend daheim gegen Wiesbaden sind wieder drei Punkte eingeplant?

Matthias Heidrich: Das ist natürlich unser Bestreben, wir werden alles dafür tun. Aber dafür brauchen wir eine gute Leistung über eine ganze Partie, sonst wird es schwer.


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