Pascal ‚Armando‘ Fallmann: Der neue Stern am Auer Fußballhimmel
Der Rechtsverteidiger des FC Erzgebirge Aue, der Diego Maradonas Namen trägt, hat sich mit starken Leistungen und einigen Scorerpunkten in die Mannschaft der Veilchen gespielt.
Aue.Er war einer der besten, wenn nicht gar der beste Fußballspieler aller Zeiten: Diego Armando Maradona. Der argentinische Ausnahmekicker ließ die Fußballherzen höher schlagen und begeisterte Zuschauer auf der ganzen Welt – darunter auch die Eltern von Pascal Fallmann. Der Rechtsverteidiger des FC Erzgebirge Aue stammt aus einer fußballverrückten Familie. Sein Vater Jochen war Profifußballer in Österreich und ist seither als Trainer tätig, seine Mutter ist ein Riesenfußballfan und verpasst kein Spiel, verfolgt neben der Champions League und Europa League sowohl die österreichische als auch die deutsche Bundesliga. Und: Beide Elternteile waren große Maradona-Fans, weshalb Pascal Fallmann einen zweiten Vornamen trägt: Armando.
Die Position mag verschieden sein und zwischen den Qualitäten mögen Welten liegen, doch am Sonntag erlebte der Außenverteidiger einen magischen Abend. Mit einem Tor und einer Vorlage avancierte der 21-Jährige zum Spieler des Tages – etwas, das Maradona einst regelmäßig fertigbrachte. „Es ist das erste Mal, dass ich in einem Spiel zwei Scorerpunkte habe“, freute sich Pascal Fallmann nach dem 2:1-Erfolg über Rot-Weiss Essen. „Erstes Tor für Aue, Heimsieg, drei Punkte – einen besseren Abend gibt es gar nicht.“
Bereits sechs Scorerpunkte: „Ich arbeite hart an mir selbst“
Der beim österreichischen Rekordmeister SC Rapid Wien ausgebildete Juniorennationalspieler hat im Erzgebirge etwas Anlaufzeit benötigt. Nach seinem Wechsel im Sommer fand er sich prompt in einem Konkurrenzkampf mit Neuzugang Maxim Burghardt wieder – und hatte zunächst das Nachsehen. Burghardt erhielt den Vorzug, Fallmann die Rolle des Reservisten. „Ich habe die Situation angenommen und akzeptiert, habe versucht, wenn ich ins Spiel gekommen bin, das Beste daraus zu machen. Das hat mal besser, mal weniger gut funktioniert. Doch Cheftrainer Pavel Dotchev scheint der Österreicher beeindruckt zu haben. In den letzten acht Partien stand Fallmann siebenmal in der Startelf, noch zu Saisonbeginn war er lediglich zu Kurzeinsätzen gekommen. „Ich denke, ich habe mich ins Team gespielt. Aber das kommt nicht von irgendwo. Man muss sich jeden Tag im Training beweisen – das probiere ich. Ich arbeite hart an mir selbst und ich glaube, das merkt man auch.”
Seine Arbeit spiegelt sich zumindest in seiner Statistik wieder. Nach 13 Spielen steht Fallmann bei bereits sechs Scorerpunkten: ein Tor, fünf Vorlagen – so die Ausbeute des Rechtsverteidigers. „Ich glaube, das verkörpert mich ganz gut, weil ich extrem offensiv denkend bin. Manchmal muss mich auch Steffen Nkansah zurückhalten, dass ich nicht immer mitgehe. Aber ja, das kommt nicht von irgendwo. Das ist Training, das ist Glück – und zudem haben wir Spieler, die die Bälle auch verwerten. Von daher ist es für mich nicht so überraschend”, sagt der Flügelverteidiger zu seiner bisherigen Ausbeute.
Pascal Fallmann: „Ohne Druck spiele ich einfach besser“
Nichtsdestotrotz: Schon jetzt hat Pascal Fallmann mehr Scorerpunkte auf dem Konto als in der letzten Saison, in der er in der 3. Liga für die Bundesligareserve des SC Freiburg auflief. Was also ist der Schlüssel zum Erfolg? „Ich habe mir diesmal kein konkretes Ziel gesetzt. Das habe ich die letzten Jahre eigentlich immer gemacht, mir dadurch aber selbst zu viel Druck aufgelastet. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wenn ich ohne Druck spiele, ich einfach besser spiele. Ich fühle mich wohl, das zeigt die Statistik.”
Der Österreicher hat trotz seines Formhochs einen kleinen Wehrmutstropfen zu verkraften: Am Sonntagabend sah er seine bereits fünfte Gelbe Karte, wird damit in zwei Wochen gegen Borussia Dortmund II gesperrt fehlen. „Mich wurmt das sehr, weil die Form aufstrebend ist. Aber früher oder später war es klar, dass es passiert”, so Fallmann, der deshalb von der Couch aus seinen Mitspielern die Daumen drücken muss – so wie seine Eltern einst dem legendären Diego Armando Maradona.